Wenn man mal deine anderen Fragen durchliest, bekommt man das Gefühl, dass sich bei dir alles um dich und deine Arbeit dreht. Man erkennt daran, dass die Arbeit bei dir einen viel zu hohen Stellenwert hat.
Als hilfreichen Tipp kann ich dir nur sagen, dass du nicht auf diese Arbeit angewiesen bist. So wie es aussieht, hast du durch deine Angstzustände schon Verlustängste und klammerst dich sozusagen an deine Arbeit. Aber du solltest dir merken, dass die Arbeit nicht das Wichtigste im Leben ist. Dabei solltest du auch bedenken, dass es egal ist, falls du gekündigt wirst. Du würdest nämlich danach ALG1 für 1 Jahr bekommen. ALG1 entspricht etwa 75% deines jetzigen Gehalts.
Wenn du dich mit der Arbeit überfordert fühlst, deine Gesundheit darunter leidet, du eh schon in Therapie bist, dich nicht mit den Kollegen verstehst, dir die Arbeit keinen Spaß macht und du dafür dann auch nur einen Hungerlohn bekommst... Dann würde ich dir ehrlich gesagt raten, zu kündigen bzw. etwas zu tun, damit du gekündigt wirst. Vorher könntest du dich noch ein paar Monate krankschreiben lassen, um Krankengeld zu bekommen. Wenn du selbst kündigst gibt es eine merhwöchige Sperre für ALG, also wäre es besser wenn der Chef dich kündigt und nicht du selbst.
Es heißt ja, dass die Gesundheit das Wichtigst ist. Es wäre also wirklich besser, wenn du dich voll auf die Gesundheit konzentrierst und die Arbeit erst mal nebensächlich wird.
Um aus dir raus zu kommen, könntest du einfach mal 2-3 Bier trinken und danach zur Arbeit gehen. Eine Bekannte von mir ist beispielsweise schon mal betrunken zu einem Termin vom Jobcenter oder mal betrunken zu einer Maßnahme vom Jobcenter gegangen. Sie war auch schon mehrmals betrunken bei Vorstellungsgesprächen.
Du kannst einfach mal probieren, ein Bier zu trinken. Du wirst merken, dass man sich danach viel besser fühlt. Der Effekt wird verstärkt, wenn man auf nüchternen Magen trinkt.
Sobald du erst mal 1 Jahr von der Arbeit befreit bist, dich ein bisschen entspannt hast und zur Ruhe gekommen bist, wirst du hinterher sicherlich besser aus dir rauskommen können und auch mal Grenzen setzen können. Als eine Grenze könntest du z.B. für zukünftige Arbeitgebern setzen, dass du für unter 15 Euro Stundenlohn nicht arbeitest, so erhöhst du die Chance auf gute Bezahlung.
Du solltest lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn man mal ein paar Minuten zu spät zur Arbeit kommt und dass es auch in Ordnung ist wenn man mal zuhause einen Monat nicht aufräumt. Danach wird es dir einiges leichter fallen und du wirst bestimmt besser aus dir rauskommen können.
Menschen die nur auf Arbeit fixiert sind und die Krise schieben weil sie mal 2 Minuten zu spät kommen, oder Panik schieben weil sie am Vorabend ein Bier getrunken haben und evtl. einer der Kollegen die Fahne riechen könnte, sind einfach zu pingelig und übertreiben.