Also ich kann dazu folgendes Sagen, bzw. dir folgende Tipps geben. Ob das hilft, kann ich dir nicht sagen, weil das ein echt schweres Thema ist...
Also als aller erstes, möchte ich hier festhalten, das Alkohol eine Droge ist. Und wie ich finde, ist Alkohol einer der gefährlichsten Drogen überhaupt, da sie legal ist und teilweise extrem billig ist. Alkohol kann süchtig machen, allerdings finde ich, dass es bei Alkohol (sofern nicht jeden Tag getrunken in Mengen) schon etwas dauert, bis es so weit ist. Nach der Sucht, kann sich schnell eine Abhängigkeit bilden. Und sobald man von Alkohol abhängig wird, geht es rasant den Berg herunter und ich habe mir sagen lassen, dass der Entzug von Alkohol extrem unangenehm und schmerzhaft sein soll.
So viel erstmal dazu.
Nun hast du ja bereits den Grund für den übermäßigen Alkoholkonsum genannt. In der Familie von Martin, wird allgemein viel Alkohol konsumiert und Martin ist mit diesem Bild vor Augen wahrscheinlich aufgewachsen. Das heißt, er kennt das wahrscheinlich gar nicht anderes.
Aber ich nehme mal an, dass es auch eine Zeit gab, wo er weniger getrunken hat?
Da er aber jetzt wieder im Elternhaus ist oder eher daneben, hat Martin natürlich wieder dieses Bild vor Augen, des häufigen Alkoholkonsums, was auch noch durch seinen Vater bestärkt wird. So wie du das beschrieben hast, fordert sein Vater ihm zum trinken auf und ermutigt ihn dabei noch. Martin (der das Bild vor Augen hat), kann natürlich schlecht ablehnen (aus seiner Sicht), den es gehört sich nicht, dass er das seinem Vater verweigert, wenn ihm das schon angeboten wird.
Und ab jetzt kommst du ins Spiel.
Nun kommst du zum angetrunkenen/besoffenen/komatösen Martin an und sagst, dass es nicht gut ist, dass er so viel trinkt.
Und das kann Martin gar nicht begreifen (bewusst/unbewusst), denn er kennt es ja nicht anders. Und das führt dann irgendwann zu Streit, weil Beide Seiten, die andere nicht verstehen können und es schwer ist nachzuvollziehen.
Ich wollte dir erklären, wie das wohl aus Martins Sicht ist, damit du vielleicht verstehst, was in ihm vorgeht.
Nun kenne ich Martin nicht und auch sein Vater nicht und dich auch nicht, aber so wie du die Situation geschildert hast, kann ich mir doch vorstellen, dass es so oder so ähnlich sein wird.
Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass du dich mal mit ihm zusammensetzt und ihn mal fragst, wie er das ganze überhaupt sieht, damit du ihn vielleicht besser verstehen kannst. das ganze sollte natürlich nüchtern passieren.
Jetzt möchte ich nochmal darauf eingehen, was du gesagt hast, bzw. gefragt hast, ob er dem Bier einen höheren Stellenwert als dir gibt.
Wie ich schon gesagt habe ist Alkohol eine Droge. Sie ist zwar gesellschaftlich intigriert und damit legal, aber trotzdem eine Droge.
Nun komme ich aus der Drogenszene und bin auch schon seid ein paar Jahren Konsument. Ich habe es hier auf dieser Plattform ein paar mal geschrieben und ich sage es jedem, der neu in der Szene ist:
Man muss selbst wissen, auf was man sich einlässt und muss sich schon vorab der Risiken und der möglichen Folgen bewusst sein. Jeder entscheidet für sich selbst, wie weit er die Drogen in sein Leben lässt und welchen Stellenwert er ihnen gibt. Manchmal haben dann Drogen einen höheren Wert als Freunde oder gar die Familie. Aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen, darauf hat man leider nur sehr wenig Einfluss.
Natürlich kann man die Leute unter Druck setzen, aber das kann die ganze Situation verschlimmern.
Wie ich schon sagte, du solltest dich mal mit ihn zusammensetzen und ihn ganz klar sagen, was du fühlst und welche Sorgen und Ängste du hast. Erzähle ihn, was du so beobachtest. Er soll dir eine klare Antwort geben und soll sich überlegen, wie er dieses Problem lösen will. Fakt ist, dass er an sich arbeiten muss. Erinnere ihn ganz dezent zum Schluss deiner Ausführung, dass ihr einen gemeinsamen Sohn habt, der das alles mit kriegt, auch den möglichen Ärger. Kinder spüren sowas und geben meistens sich selbst die Schuld, wenn Mama und Papa sich streiten oder wenn sie merken, dass die Situation angespannt ist. Und das ist schlecht für die Erziehung des Kindes.
So, ich hoffe ich konnte dir ein bisschen mit meinen Roman hier helfen. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und Mut, damit du diese schwierige Phase in eurem leben so gut es dir möglich ist überstehst. Würde mich über Feedback freuen^^
Gerne kannst du mich auch weiterhin nach meiner Meinung oder Sichtweise fragen, aber auch beantworte ich dir gerne andere Fragen die du hast, falls ich sie dir beantworten kann, wenn es den erwünscht ist.
Mit freundlichen Grüßen
Funsoft