Wer heute die Bezeichnung der PKK als „Terrororganisation“ unkritisch übernimmt, sollte sich mal daran erinnern, dass noch 14 Jahre nach Ende der Apartheid in Südafrika der ANC in den USA als „Terrororganisation“ gelistet war und sein berühmtestes Mitglied Nelson Mandela 27 Jahre sein Lebens als Verurteilter „Terrorist“ in einer Gefängniszelle verbringen musste - zurecht, laut der Aussage zahlreicher europäischen Staatschefs.
„Terrorist“ zu sein bedeutet lediglich, sich gewaltsam gegen eine bestehende Ordnung aufzulehnen - im Falle der PKK gegen die systematische Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung.
Wann gewaltsamer Widerstand legitim ist, ist eine andere Frage. Meiner Meinung nach ist er im Fall der PKK durchaus gerechtfertigt, da der türkische Staat mit massiven Repressionen auch gegen gewaltfreie Formen des Protests vorgeht und nicht an einer politischen Lösung des Konflikts interessiert ist.
Ein weiteres Kriterium zur Beurteilung der PKK und aller anderen „Terrororganisationen“ sind für sind für mich ihre politische Ausrichtung und Ziele.
Auch hier stehe ich hinter der PKK, die sich deutlich von ihrer stalinistischen Vergangenheit abgewandt hat und statt einem kurdischen Nationalstaat mit dem „Demokratischen Konföderalismus“ eine dezentrale und basisdemokratische Gesellschaft, die auf Selbstverwaltung und Rätestrukturen aufbaut anstrebt.
In der Demokratischen Föderation Nordsyrien, (auch bekannt als Rojava), die im Zuge des syrischen Bürgerkriegs unabhängig vom Assadregime erlangte werden viele Ideen des Demokratischen Föderalismus bereits umgesetzt. Das wäre nicht möglich gewesen ohne YPG und YPJ, die syrischen Schwesterorganisationen der PKK, die als Teil der SDF (Syrian Democratic Forces) den IS in Syrien besiegt haben.
Solidarität mit Rojava, weg mit dem Verbot der PKK! 💛❤️💚