Hier ist meiner persönliche Schlussfolgerung: Entweder ist Gott nicht gut, oder es gibt ihn nicht. Ich weiß dass das erst mal übertrieben klingt. Ich habe selbst fast mein ganzes leben fest an gott geglaubt, und bin wöchentlich in die Kirche gegangen. Noch frommer als ich waren aber immer schon meine Eltern, beide christlich, beide treue glaubige, die immernoch glauben. Aber trotzdem, dass sie nie gezweifelt haben, wurden beide sterbenskrank, ein schicksalschlag nach dem anderem traff auf sie ein. Würde ein Gott, der uns alle liebt, dass zu lassen?
Manche Menschen sagen, wir brauchen Leid und das Böse, damit wir uns bewusst für Gott enscheiden können. Diesen Punkt kann ich zwar teilweise verstehen, aber ich finde ihn schrecklich. Dazu möchte ich ein Beispiel geben. Vor einigen Jahren gab es einen Fall, bei dem ein elfjähriges Kind suizid begang, an Muttertag. In seinem Abschiedsbrief schrieb das Kind, sein Tod sei ein Geschenk an die Mutter, denn sie würde ohne es glücklicher sein. Ich finde es unmenschlich zu sagen dass dieses Leid notwendig war, damit irgendjemand sich bewusst für Gott entscheiden kann. Ich sage, Gott sollte den Tod unschuldiger Menschen nicht brauchen, um von sich überzeugen zu können. Und das war nur ein Fall, täglich geschehen noch viel schlimmere Dinge. Ein allmächtiger Gott muss in der Lage sein, eine Welt zu schaffen, in der Menschen an ihn Glauben können, ohne das sowas passieren muss. Man sollte nicht an Gott glauben, nur weil es schreckliche Dinge auf der Erde gibt. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen: Es gibt nämlich auch bestimmtes Leid, bestimmte Krankheiten, die nicht Menschengemacht sind. Ihre Existens haben wir laut dem Glauben einzig und allein dem Herrn zu verdanken.
Ein weiterer Aspekt für mich ist die Bibel. Ich muss dir nicht erklären, dass in der Bibel sehr viel menschenverachtendes Zeug steht. Das auf basis so eines Buches (bzw. einer Sammlung von Bücher) eine ganze Religion entsteht ist schon fragwürdig. Häufig schieben Menschen die schlimmen Aussagen der Bibel darauf, dass sie nur im Alten Testament vorkämen, und dass dies damit zusammenhänge, dass damals andere Sitten üblich waren, es waren andere Zeiten und das kann man mit heute ja nicht gleichstellen. Aber Gott ist ja alwissend. Gott wusste sehr wohl das Völkermord nicht gut ist, ruft dennoch mehrfach dazu auf. Außerdem wird es im neuen Testament nicht viel besser, aber das kannst du ja selbst mal googeln oder nachlesen. Natürlich stehen in der Bibel auch brauchbare Dinge, aber die haben genauso viel Gewichtung wie alle anderem. Ich kann schlecht sagen ich glaube an die Nächstenliebe Christus weil sie so in der Bibel steht, wenn ich im selben Atemzug sage dass ich nicht daran glaube dass ich meine ganze Familie hassen muss um Jesus nachfolgen zu dürfen, denn das steht genauso auch der Bibel wie das mit der Nächstenliebe (Lukas 14, Vers 26f.)
Eine andere Sache ist die mit der Hölle. Angeblich ist es ja so, am ende der welt holt Gott die guten zu sich in den Himmel und die Bösen kommen in die Hölle. Aber wie kann ein guter Gläubiger sich im Himmel erfreuen, wenn er weiß, dass alle seine nichtgläubigen Fraunde gerade qualvoll verbrennen? Das wäre dann doch kein guter Mensch. Noch weniger gut ist der Gott, der dafür sorgt, dass sie verbrennen. Manche haben ja ihr ganzes Leben nicht mal die Möglichkeit sich für Gott zu entscheiden.
Naja, ich will jetzt nicht zu lange schreiben, es gibt eigentlich noch viel mehr gründe warum Gott alles andere als liebevoll zu seinen scheint. Und mit den Gründen, warum die Existens von Gott an sich auch zu bezweifeln ist, habe ich ja gar nicht angefangen.
Fazit: Ich will dich, und auch sonst niemanden davon überzeugen den Glauben zu verlassen, auch wenn er für mich keinen Sinn ergibt. Am ende ist das ja eine sehr persönliche Sache, die jeder selbst entscheiden muss. Und der Glauben hat ja auch positive Seiten, und ist für manche eine unglaubliche Bereicherung. Wer sich aber für den Glauben entscheidet muss auch damit Leben, dass es auf viele Fragen keine Antwort gibt.