Bin gerade zufällich auf die Frage gestoßen. Ist nach zwölf Jahren wahrscheinlich nicht mehr allzu relevant für den Fragesteller, aber vielleicht für die ein oder andere neugierige Person, die hier vorbeischneit.
Viele Quellen bezeichenen die Aussprache von finalem g nach Vokal mit "weichem" ch (wie in "ich") als "richtig", "Hochdeutsch" oder "Standardsprache". Das ist so nicht richtich.
Die Aussprache als "ch" ist vor allem im Sauerländer Platt sehr dominant, wo g selbst nach Konsonanten und in der Wortmitte so gesprochen wird, es gibt sie auch in einigen anderen norddeutschen Dialekten, insgesamt ist sie aber doch im Deutschen sehr selten.
Hochdeutsch ist eine lebendige Sprache. Es ist die Sprache, die Deutschspachige verwenden, wenn sie eben keinen regionalen Dialekt sprechen. Das kann verschiedene Gründe haben - sie unterhalten sich mit Menschen aus anderen Dialektregionen, sie befinden sich in feierlichem oder offiziellem Kontext, oder sie haben Hochdeutsch einfach schon als Kind als Muttersprache angenommen, weil z.B. ihre Eltern schon aus verschiedenen Regionen kamen. Es gibt also für das Hochdeutsche eine große Menge "kompetenter Sprecher" (im sprachwissenschaftlichen Sinne) - eigentlich die Mehrheit der Bewohner des DACH-Raumes.
"Richtige" Aussprache ist das, was kompetente Sprecher sprechen. Und das ist eben mit großer Mehrheit ein g - bzw. genaugenommen, aufgrund der Auslautverhärtung, ein k.
Die Aussprache mit "weichem ch" wie in "ich" ist nicht Hochdeutsch, sondern sog. Bühnendeutsch, wie in dem Buch Deutsche Bühnenaussprache von Theodor Siebs aus dem Jahre 1898, und genau dieses Buch geben auch alle die Leute und Websites, die "ch" als die "hochdeutsche" Aussprache bezeichnen.
Bei Bühnendeutsch ist das Ziel, die Worte in der Akkustik eines Theaters auch für die hinteren Räne gut verständlich zu machen, nicht wiederzugeben oder gar vorzuschreiben, wie Menschen im wirklichen Leben sprechen. Bühnendeutsch und Hochdeutsch sind zwei völlig verschiedene Dinge.