Das ist eine sehr gute Frage!
Die Bedürfnisse von Protestwählern der AfD sind in erster Linie Migration verringern, Frieden mit Russland und Finanzen.
Diese Themen werden mittlerweile von der Regierung für sie annehmbar angegangen. Es wird eine Bezahlkarte für Flüchtlinge/Migranten eingeführt, es gibt mehr Grenzkontrollen, die Europapolitik setzt derzeit auf mehr Abschottung. Das wird klar kommuniziert. Die Inflation sinkt und sinkt während die Reallöhne steigen und man die härtesten Zeiten aus der Konsequenz des Ukrainekrieges hinter sich hat. Olaf Scholz hat der Tauruslieferung eine klare Absage gegeben und fährt eine ähnliche Linie bekannterweise schon lange/ist konsequent darin und man weiß das. Gleichzeitig wird den Leuten immer klarer, dass man mit Russland Verhandlungen führt und Russland darauf nicht einsteigt und dass Putin-Russland eine Gefahr für Europa ist, was ein Umdenken veranlasst, dass Waffenlieferubgen und Schutz der Ukraine wichtige Investitionen sind.
Gleichzeitig schärft das konservative Lager der CDU weiter und weiter ihr Profil, was in das Spektrum der AfD greift - jedoch nicht die Verrückten dort bedient.
Auch moderate bis ziemlich konservative CDU-Wähler fühlen sich mittlerweile abgeholt und können sich kritischer mit der AfD auseinandersetzen.
Gleichzeitig mehren sich für viele Leute die Erkenntnisse über die AfD, die Profis schon lange über die AfD haben, nämlich, dass sie äußerst tief in rechtsextremen Netzwerken verankert ist, und zwar bis in die Führungsriege bis zum Tiger ohne Krallen namens Frau Weidel hoch, die die Rechtsextremisten in ihrer Partei schon lange nicht mehr unter Kontrolle hat. Sowohl AfD-Wähler als auch der Rest der Bevölkerung versteht das mehr und mehr.
Zudem fliegt die Strategie der AfD der ständigen Opferrolle immer weiter auf, in die sie geht, nachdem sie andere Leute auf unterirdischste Weise angegriffen hat. Auch die Strategie des Rechtspopulismus, es gäbe eine verschorende, böse Elite in der Politik die die Leute knechten möchte und diese Elite sind alle anderen außer die AfD selbst, fällt mehr und mehr auf. Auch warum es mit manchen Themen schwierig ist sie kurzzeitig zu lösen wird besser kommuniziert, was auch Protestwähler der AfD mehr und mehr verstehen. Die vollkommen vereinfachten Antworten die diese Partei gibt beleidigt jeden halbwegs klaren Menschen.
Zudem hat man Frau Wagenknecht nun als Möglichkeit der Wahl/Protestwahl und bekommt dafür keine in weiten Teilen rechtsextreme Partei. Außerdem ist Frau Wagenknecht, auch völlig unabhängig davon wie wenig ich von ihr halte, bei weitem auf einem höheren politischen Niveau als das was man in der AfD bekommt.
Das wären ein paar Punkte.
Kurzum: Die Regierung und die Opposition nähern sich in ihren Portionen denen der AfD-Wähler an, Standpunkte werden besser kommuniziert, das Verständnis der Protestwähler für größere Zudaamenhänge steigt, die Gefährlichkeit der AfD fällt mehr und mehr auf, in ihrem Sinne ordentliche Alternativen zur AfD sind für die Wähler nun vorhanden, die Umstände generell verbessern sich nach und nach.
Die streng populistisch und rechtsextrem eingestellten Wähler der AfD bekommt man damit vermutlich nicht wieder, aber das braucht man auch nicht.