Du nennst ja hier sehr viele Punkte auf einmal, aber ich möchte gerne versuchen dir zu antworten.
1. Ich finde es merkwürdig, dass du es als einen Grund zum Zweifeln nimmst, dass die selben Geschichten, die im alten Testament geschrieben stehen, auch in den verschiedensten Schriften überall auf der Welt zu finden sind.
Nimm Noahs Flut zum Beispiel. Wir finden Flut-Mythen, die von einer Person im Boot berichten, die überlebt, überall auf der Welt.
Die indischen Überlieferungen berichten von Manu, den ein Gott in Fischgestalt vor der Weltenflut gewarnt haben soll. Als Überlebender wurde Manu zum Urvater eines neuen Menschengeschlechts genau wie Noah.
Bei den alten Griechen ist es Deukalion. Zeus ist zornig mit den Menschen und er sendet eine Flut. Doch Deukalion wird gewarnt und baut eine Arche. Er hat drei Söhne und seine Frau betrat die Arche mit ihm.
Aus dem chinesischen Altertum der Zeit Kaiser Yaos gibt es Sagen, dass sich „Fluten bis zum Himmel türmen“, oder von „Überschwemmungen, die mit ihren Fluten den Himmel bedrohen“. Als chinesische Entsprechung der biblischen Sintflutsage mit Noah wird oft Fu Xi gesehen, der als einziger im ganzen Land gerettet wurde und zum Uran der menschen wurde
Das ist nur ein Beispiel.
Warum muss die Tatsache, dass eine Geschichte sich mit Berichten anderer Völker überschneidet denn bedeuten, dass sie ausgedacht oder "zusammengewürfelt" wurde? Warum kann es denn nicht bedeuten, dass etwas Wahres dran ist und es deswegen so viele ähnliche Berichterstattungen und Querverweise gibt?
Ich denke man sollte die Bibel, den Koran, die Bahavad Gita ect als historisches Dokument lesen. Es ist klar, dass es Verfälschungen gab. Doch muss deswegen gleich alles erfunden sein?
2. Politik und Religion waren schon immer verbunden. Wenn es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat, dann möchte er auch aktiv in das Leben seiner Geschöpfe involviert sein. Und nicht nur einmal in der Woche im Sonntagsunterricht als Hobby erwähnt werden. Wenn man die Bibel und den Koran ECT liest ist es eindeutig, dass die Geschichte der Religion auch die Geschichte eines Kampfes um Herrschaft oder zumindest um Autonomie ist. So ist es auch im Hinduismus. Die bekannteste Schrift des Hinduisum, die Bahavad Gita, spielt sich auf einem Schlachtfeld ab.
Dass der Papst heute so tut, als hätte Religion nichts mit Politik zu tun, ist weil das so für ihn bequemer ist und er sich nur so in seiner Machtposition mit seinen 2,5 Millionen Vermögenswert halten kann.
Es sollte dich also nicht von der Religion abschrecken, dass das alte Testament politisch ist. Es sollte dir nur Zeigen wie sehr sich die heutige Kirche von ihrem Ursprung entfernt hat.
3. Die Geschichte der Religion ist die Geschichte eines Bündnisses.
Gott schloss den ersten Bund mit Adam, den zweiten mit Noah, den dritten mit Abraham, den vierten mit Moses.
Während Gottes Bund mit Moses sich auf die ganze Menschheit erstreckte, waren Gottes Bund mit Abraham und Mose auf ein bestimmtes Volk beschränkt. Gott schloss ein Bündnis mit den Israeliten und gab ihnen ihre eigenen Gesetze. Die Gesetzte, die auf dem Berg Sinai offenbart wurden, sind eindeutig nur für Moses und sein Volk (die Israeliten) gedacht.
Deswegen sagt er auch "Ich, der Gott Jahweh bin DEIN einziger Gott."
Daraus kann man nun nicht gleich Monotheismus verneinen.