ich hab mich überschätzt, ich hasse mich seit dem, was soll ich tun?

ich bin 17. Ich hatte nie das, was man unter einem "normalen Leben" versteht, da ich an Asperger Autismus leide. Wie auch immer.. die letzten 4 Jahre war ich eig durchgehend mies gelaunt & vor allem pessimistisch eingestellt. u. a. durch Trennung der Eltern, hab meinen besten Freund "verloren", etc. außerdem musste ich auf ne assi Schule wechseln, auf der ich keine Freunde fand

& Es gab an meiner alten Schule über 30 Leute, die mich "gehasst" haben.. Diese "Krankheit" hat mir auch viel kaputt gemacht..

Jedenfalls wurde letzten September alles wieder besser. Ich hab meinen Abschluss gemacht & eine Ausbildung die mir Spaß gemacht angefangen. Ich war plötzlich optimistisch & gut gelaunt.

Aber ich hab mich überschätzt. Ich hab tatsächlich geglaubt, ich könnte als Kinderpflegerin arbeiten. Ich dachte, das mit dem Selbstbewusstsein wird iwann, es war ja schon besser als früher.. meine Großeltern, meine Mum & meine Tante waren so stolz auf mich, dass ich mir das zutraue, ich angenommen wurde, etc!!!

8 Wochen hielt dieser Zustand an, aber dann bekam ich "Ärger" in der Arbeit,

dass die meinten vll wäre der Beruf doch nix für mich, ich sei zu "unsicher & still" dafür, etc. & würd doch viele Dinge so umständlich machen. Ich hab die ganze Zeit versucht mich zu bessern, aber ich hab trotzdem immer wieder Ärger bekommen & die wurden teilweise richtig wütend.

Ich hab einfach gehofft, dass alles gut wird, aber mir wurd die ganze Zeit geraten, mir was anderes zu suchen, mir erst selbst psychologische HIlfe zu suchen (meinte meine Berufsschullehrerin, die auch mal in die Einrichtung vorbeikam & mich bei der Arbeit beobachtete).

Na ja, jedenfalls ist es eines Tages eskaliert, ich wurd heim geschickt (sollt mir erst mal Urlaub nehmen & nachdenken). Am selben Tag hat meine Mum dann mit meiner Chefin geredet & so & meinte auch, dass ich Asperger habe. Die meinten dann, wenn sie das gewusst hätten, hätten sie mich nie genommen...

Tja & jetzt hab ich gar nichts mehr. Ich war so eine Idiotin, zu glauben, ich könnte so tun als wär ich sowas wie 'n normaler Mensch... Ich war jeden Tag so glücklich & meinte immer "Die Probezeit besteh ich sicher, ich freu mich schon auf nächstes Jahr." & so. Gut, die hab ich auch bestanden, aber 1 Monat später wars das dann... (Es war 'n Aufhebungsvertrag & alle haben abgeraten) ICH HAB MICH SO ÜBERSCHÄTZT UND ALLE ENTTÄUSCHT..

ich weiß gar nicht mehr, was ich machen soll. Kann ich je iwas normales ausüben? Soll ich mir jetzt psychologische Hilfe suchen? Ich werd mich mit der Krankheit abfinden müssen, sonst überschätze ich mich nochmal oder? Aber was kann ich denn tun, dass ich nicht nochmal so anecke im Berufsleben?? :(

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Hallo RimaMashira Warum hasst du dich? Die andren sind doch das Problem, nicht du. Aber hassen solltest du trotzdem keinen. Außer dir geht es dadurch langfristig wirklich besser, was ich aber nicht glaube ;)

Ich denke, dass ich mich ein wenig in dich hineinversetzen kann, weil ich selber den Titel Asperger annehmen dürfte, mach ich aber nicht! Jedenfalls kann ich mich in das Problem hineinversetzen. Mir gings eine Zeit lang ziemlich komisch in dieser schwachsinnigen, verlogenen, oberflächlichen, zu einfachen aber doch komplizierten, von Menschen konstruierten Welt. Du musst dir klarwerden, dass es primär um dich geht. Vergiss die ganze Matrix, die du dir einreden lassen hast. Von wegen Abi, Studieren, Erfolg im Beruf, 500 Facebookfreunde, die eh nur überflächlich mit dir in Kontakt stehen. Alles Schwachsinn und Quatsch. Vor Allem dir als Autist sollte es leicht fallen, die Welt zu sehen, wie sie ist. Nutze die Gabe und nutze sie für dich. Wenn du nicht gut darin bist, so zu leben wie andere es von dir erwarten, dann lebe so, wie du leben willst und glücklich wirst.

Sicherlich kennst du den Film Matrix. Schluck die blaue Pille und lebe so weiter wie immer. Sei unglücklich, vergiss deine Ziele und versuch das zu tun, was du nicht kannst. Oder nimm die Rote, werde dir klar, dass du ganz allein die Macht und Gewalt über dich selbst hast und gehe deinen eigenen Weg. Keine Ahnung, bei welcher Option du glücklicher sein wirst, aber die Entscheidung hast auch du zu fällen und nicht irgendwer anders.

Werd dir erstmal klar, was du mit deinem Berufsleben überhaupt erreichen willst. Viel Geld, Freude am Beruf, Nächstenliebe, Ansehen? Oder doch nur, um über die Runden zu kommen? Mach, was dir gefällt. Sonst wird das nichts und du wirst immer in der gleichen Situation bleiben. "wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen".

Ich tue lange nicht mehr so, als wär ich ein "normaler" Mensch. Mit Beginn meiner Pubertät habe ich versucht, diese deutsche Normalität anzunehmen und bin ins Unglück hineingeritten. Einige Jahre lang ging es mir schlecht wie noch nie, weil ich versuchte so zu sein wie ein jeder es erwartet. Habe meine Freunde, die ich hatte verloren, habe meine Freude am Leben verloren, die ich als Kind hatte. Andere meinten, so wie ich bin, würde es mir schlecht gehen. Dabei ging es mir erst dann schlecht, als ich es den Leuten wirklich geglaubt habe. Heute lebe ich einfach mit meinen Problemen. Wenn die anderen nicht mit klarkommen, ist das deren Problem. Niemand weiß davon, dass ich Aspi bin, ich selbst weiß es auch nicht mehr wirklich, um ehrlich zu sein. Ich sehe nur, dass ich anders denke, handel und lebe.

"Survival of the fittest" Es gibt viele Möglichkeiten, sich dem Leben anzupassen. Und so wie die meisten Menschen momentan leben, scheint es der falsche Weg zu sein. Schau dir an, wie wir unseren Heimatplaneten und uns selber zerstören. Trau dich, ein Schritt voraus zu sein. Sehr viele Autisten haben neues in die Welt gebracht. Leute, die anders gedacht haben, als die Mehrheit.

Wenn dir Kinderbetreuung gefällt, dann mach doch sowas einfach und gib nicht auf. DURCHHALTEN. Die Schule hast du doch trotz aller Probleme und Hindernisse auch überwunden. Überleg mal, was du trotz allem Schmerz erreicht hast. Als Normalo ist so was einfach. Für jemand der Augen hat ist es auch einfach zu sehen, im Gegensatz zum Blinen. Und angestellt wurdest du doch auch. Du findest bestimmt eine Stelle, wo man sich um Kinder kümmern kann, die villeicht selbst Autismus oder ähnliches haben. Dort wirst du dich in die Kinder vermutlich sowieso am besten reinversetzen können. Jedenfalls besser, als die neurotypischen Menschen, die bei so was nicht kreativ genug sind und die Probleme nicht verstehen. Schau dich um und lass den Mist, nach dem Klischee Autist zu leben.

Viel Glück auf deine Reise bis ans Ende deiner Zeit ;)

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Das geht (fast?) jedem so. Überleg dir mal wie viel du am Tag denkst. Die Chance das davon auch was zutrifft ist sehr hoch. Keine Angst wir können die Realität alleine durch Gedanken nicht verändern. ;)

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Ich brauche kein Lob. Danach fühle ich mich immer so, als könnte ich so wenig, dass sie mich sogar mit Lob aufmuntern wollen. Aber ich bin vermutlich einer der einzigen der damit ein Problem hat.

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