Um den richtigen Weg im Leben zu finden, muss man die Augen und Ohren offen halten und bereit sein auch mal einen größeren Schritt zu machen, der vielleicht im ersten Augenblick vom Weg abweicht.
Wenn deine Ausbildung abgeschlossen ist, kannst du zunächst auch ein paar Dinge ausprobieren und ein paar Praktika in Bereichen machen, die dich interessieren könnten, natürlich auch im Ausland. Selbst wenn dort nicht genau das Richtige dabei ist, erweiterst du deinen Horizont und sprichst mit neuen Leuten und kommst auf neue Ideen. Für den Lebenslauf ist das kein Problem, denn du arbeitest ja dabei und jeder Arbeitgeber freut sich über Angestellte, die auch mal über den Tellerrand schauen können, solange sie überlegt dabei vorgehen.
Aber man sollte auch die Erwartungshaltung ablegen, dass man von Beginn an seinen Traumjob wählen muss, der einen den Rest seines Lebens glücklich macht. Ja, die Arbeit sollte einen schon zufriedenstellen, aber das Leben ist ein Fluss und man bewegt sich von einer Station zur nächsten. Die wenigsten bleiben heutzutage 40 Jahre in der gleichen Arbeit.
Und die Faktoren, die einen glücklich machen verändern sich im Laufe des Lebens.
Wenn man jung ist, möchten viele eine Arbeit, die interessant ist und einen fordert unabhängig vom Gehalt. Später wenn man z.B. Familie hat, benötigt man Sicherheit, gute Arbeitszeiten und ein vernünftiges Gehalt, sonst gerät man unter Druck und wird dadurch unglücklich.
Nur wenn du ganz sicher bist was du erreichen willst, geht es darum möglichst schnell ein bestimmtest Ziel zu erreichen. Ansonsten sollte man nicht rumhängen, aber es gibt keinen Grund warum man im Leben nicht ein paar Kurven einlegen darf. Denn schließlich ist das Leben der Weg!
Ich selbst bin meinem Traumjob nachgegangen, habe Tiermedizin studiert, promoviert und unter schlechten Bedingungen gearbeitet. All das was hart und sehr schlecht bezahlt. Dann musste ich wegen der Familie in einen Job im Vertrieb wechseln, der mich zwar intellektuell nicht übermäßig fordert, aber eine nettes flexibles Team, gute Arbeitszeiten und eine normale Bezahlung geben mir die Möglichkeit meinen Job zu mögen und mit meiner Familie glücklich zu sein.
Im Nachhinein war das Studium nicht unbedingt ein Fehler, denn ich kann damit noch einiges anfangen, aber es wäre auch nicht falsch gewesen etwas anderes zu machen und v.a. war es richtig irgendwann zu wechseln.
Daher meine Empfehlungen:
1. Entspann dich: Eine Arbeit ist kein Gefängnis, sondern nur ein Schritt im Leben
2. Das was du als nächstes machst, muss nicht zu deinem Traumjob passen, aber es sollte dir immer die Möglichkeit geben etwas neues zu lernen. Je jünger du bist umso wichtiger finde ich das. Denn so bekommst du immer mehr Bausteine zusammen, um dich langfristig in einer zu Dir passenden Arbeit zu etablieren.
z.B. kann eine Anstellung im Theater durchaus sinnvoll für eine spätere Lehrerin oder Erzieherin sein.
Und wenn du nichts neues lernst, wird dir die Arbeit irgendwann öde vorkommen.
3. Stecke Dir Zwischenziele, z.B. für die nächsten 5 Jahre. Und die sollten zu deiner Lebenssituation passen.
Wenn man jung ist, kann man durchaus "auf die Walz" gehen und die Welt und die Möglichkeiten erkunden. Es gibt Empfehlungen zu Beginn alle 2 Jahre die Arbeit zu wechseln, wobei ich das übertrieben finde.
Wenn man dann eine Familie gründen möchtest, sollte man einen stabilen Job haben. Der Haupternährer einen gut bezahlten, derjenige der sich um die Kinder kümmert, sollte die Möglichkeit zur Teilzeit haben. Später macht man dann vielleicht wieder mehr was einen interessiert und beginnt ganz etwas neues.
4. Du musst es nicht allen Recht machen, auch nicht Deinen Eltern.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!