Ausstieg ohne Ausstieg?

Wie kann ich aussteigen ohne auszusteigen? Ohne Deutschland zu verlassen und ohne beispielsweise in einer Höhle in Portugal zu leben? Ich habe großen Respekt vor allen Aussteigern - nur wäre das nichts für mich?

Wie kann ich aussteigen ohne meine Zuhause zu verlassen?

Ich bin beruflich sehr frustriert, auch wenn ich meinen Beruf selbst liebe. Ich merke, dass ich total blockiert bin, mich zu bewerben, weil ich denke: woanders ist es nicht viel anders......Aber Miete bezahlen muss ich auch.

Ich halte mich für sehr zäh und schon früh habe ich am eigenen Leib erfahren, dass das Leben auch viel Kampf bedeutet und Schicksalsschläge fies sein können.

Es wird alles irgendwie lauter, stumpfer, oberflächlicher, dreister, ignoranter, niveauloser, ärmer da draußen. Das Internet und die künstliche Intelligenz nehmen den Menschen immer mehr das eigene Denken ab. Und der Mensch - so scheint mir - feiert das auch noch und freut sich.

Wie kann ich in meinem Umfeld, ohne dieses zu verändern, aussteigen? Ich habe schon überlegt, die Nutzung des Internets mehr und mehr zu reduzieren, Nachrichten konsumiere ich schon weniger....

Es gibt doch bestimmt gute Ideen, wie man sich dem Wahnsinn entziehen kann, ohne ins Ausland zu wandern. Hat hier jemand Ideen für mich? Hat hier jemand schon andere Maßnahmen getroffen, bzw. fühlt ähnlich? Und: was kann ich arbeiten, um meine Lebenshaltungskosten bestreiten - ohne mir aber in einem Büro die ganzen Nebenschauplätze antun zu müssen (Neid, Ungerechtigkeit, Undankbarkeit, Lästereien, Machtkämpfe, Geltungsbedürfnisse...).

Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Ihr meine Worte/Gedanken lest und Ihr mir Zeit von Euch schenkt. Ich hoffe sehr, dass ich hier Ideen für mein Vorhaben "Ausstieg ohne Ausstieg" finde.

Denn irgendwie bin ich echt geistig und körperlich erschöpft. Das "immer wieder aufstehen" beherrsche ich. Das ich die Regisseurin meines Lebens bin und selbst aus den Puschen kommen muss habe ich auch kapiert. Mir fehlt es jetzt an Ideen...

Danke!!

aussteigen
Versetzt werden - souveräne, sich-selbst-schützende Reaktion?

Vor zwei Wochen hatte ich mich mit einem Mann verabredet. Ich bin Mitte 40, er Ende 40. Er arbeitet für meinen Arbeitgeber als Dienstleister. Ich bin in der Firma "für ihn zuständig". Man kennt sich seit 4 Jahren. Wir unterhalten uns oft und lange, wenn er bei uns arbeitet. Wir lachen viel, sind uns in recht persönlichen Dingen sehr ähnlich. Wir freuen uns immer, wenn wir uns sehen. Vor knapp einem Monat hatte er mir auch einmal etwas geschenkt. Kein romantisches Geschenk. Etwas Praktisches, was ich mit nach Hause nehmen durfte. Das fand ich sehr nett. So sehe ich das auf jeden Fall und so empfinde ich das.

Vor drei Wochen fragte er mich, ob man nicht einmal zusammen etwas trinken gehen könnte. Ich sagte zu. Ein paar Tage später fragte er mich (kurz bevor er aufbrechen musste) - sichtlich etwas nervös - ob ich Lust hätte, mit ihm zu einem Konzert zu gehen. Er hätte schon Karten. Ich bedankte mich herzlich, sagte aber ab, weil ich wg. Corona noch keine Lust habe, in eine Konzerthalle zu gehen. Aber ich schlug vor, dass man sich draußen treffen könnte. Er freute sich und meinte "prima, ich freue mich, dann überlege ich mir etwas". Wir verabredeten uns für den Tag gestern, 20.00 Uhr.

Ich hörte die ganze Woche nichts von ihm. Ich meldete mich aber auch nicht. Reicht ja auch Freitag, dachte ich. Beide arbeiten viel, also er als Selbstständiger, ich in der Firma. Samstag - kein Anruf, nichts. Ich rief dann um 17.00 Uhr an, weil wir ja noch gar nicht vereinbart hatte, wo man sich denn dann um 20.00 Uhr trifft. Er ging nicht ran. 20.00 Uhr....20.30 Uhr...nichts.

Bei mir hat das eingeschlagen - mich hat das unheimlich verletzt. Man kann wenigtens eine SMS schreiben und absagen. Ich war fertig. Ich bin heute noch traurig.

Heute um 11.00 Uhr kam eine SMS von ihm. Er hätte mich gestern nicht mehr auf dem Schirm gehabt, wäre ab dem frühen Nachmittag bei einem Nachbarn im Garten gewesen, Handy nicht dabei, wäre bis zum späten Abend "versackt" und er würde sich morgen bei mir melden, sobald wieder etwas Leben in seinem Körper wäre.

Mich hat es gestern sehr sehr verletzt so sitzengelassen zu werden. Ich bin in meinem Leben bis jetzt sehr von Menschen verletzt worden und ich war auch so stolz, dass ich mich auch wieder traue, mich "nach draußen zu bewegen". Ich hatte mir ein neues Oberteil gekauft für die Verabredung, hatte mir viel Gedanken über ihn gemacht....fast wie ein Teenager.... Dafür kann er nichts. Auch nicht, dass ich so oft von Menschen verletzt wurde. Aber....

Ich frage Euch: wie gehe ich jetzt morgen mit ihm um? Ich will souverän und selbstbewusst reagieren, nicht zickig. Ich will für mich und für ihn ganz klar sagen: nicht so mit mir. Habe ich sein Verhalten fehlinterpretiert und war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass er "Interesse hat"? Wenn er mich nicht mehr auf dem Schirm hatte, bin ich ihm egal, richtig? Wie reagiere ich gut? Sage ich einer möglichen zweiten Verabredung zu?

Ich danke Euch sehr für Eure Zeit!

Verabredung, Versetzt
Echte Liebe ausgestorben - wenn es sie jemals wirklich gegeben hat?

Es ist doch so?: nur wer sich selbst lieb so wie er ist, kann lieben; nur, wer selbst Liebe erfahren hat, weiß was ist Liebe ist und kann somit lieben.

Vor der Digitalisierung und auch heute, mit der zunehmenden Digitalisierung - gibt es da Menschen, die wirklich lieben? Die sich selbst erst einmal kennengelernt und lieben gelernt und dann sich in einen Menschen verliebt haben? Solche Fragen stellt sich doch die Internetgesellschaft gar nicht mehr.

Sind die meisten Beziehungen, Ehen eher aufgebaut auf einen Kompromiss? Aufgebaut auf der Tatsache, dass sich jeder Mensch nach Liebe, Anerkennung, Wertschätzung sehnt und so die unterschiedlichsten Dinge "veranstaltet"? Viel arbeiten, hohes soziales Engagement, in "Kompromissbeziehungen" leben....

Kein Mensch ist für das Wohlergehen, für das Glück des anderen verantwortlich - das muss jeder für sich selbst schaffen. Ich bin selbst dafür verantwortlich, glücklich zu sein, zu werden.

Und: wenn man in seiner Beziehung, in seiner Ehe so glücklich ist und liebt - warum lechzt man dann Seitensprüngen hinterher, begehrt andere Menschen - Frauen wie Männer / Männer wie Frauen (Internet machts einfach), lechzt den angeblich perfekten Körpern hinterher.... ist eine Beziehung so erfüllend, dann können es doch solche Bedürfnisse gar nicht geben.

Verarschen wir uns nicht alle damit gegenseitig, untereinander? Ist das Wort "Liebe" das Wort, was am häufigsten falsch verwendet wird? Wer weiß überhaupt, was Liebe ist?

Eine Bekannte sagte zu mir einmal: wahre Liebe - die gibt es nicht; sie ist schon längst ausgestorben.

Ich habe nicht resigniert, ich bin reichlich desillusioniert und frage mich - was veranstalten wir, die Gesellschaft da eingentlich? Eigentlich verarscht man sich selbst und den anderen, oder?

Oder stellt sich diese Frage HEUTE gar nicht mehr und ist altmodisch?

Liebe, Menschen
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