Das tut mir Leid für euch, aber eines solltet ihr euch immer klar machen: Es hätte schlimmer sein können. Und das ist keine Floskel.
Ich habe 3 Jahre als Ergotherapeutin mit viel Praxis gelernt und viele Fälle gesehen.
Dabei kann ich eines aber sagen: Das muss keineswegs so bleiben. Es ist sogar relativ unwahrscheinlich, dass es so bleibt. Es ist noch "Glück", dass er ein Kind ist, denn da ist das Hirn noch sehr formbar. Es wird eine lange und intensive Therapie, aber nicht sinnlos. Es können andere Hirngebiete (viele sind unbenutzt!) die Aufgaben der ausgefallenen Gebiete übernehmen. Das ist auch die Grundlage für die Ergotherapie, also ist das eine ganz, ganz wichtige Anlaufstelle für euch, denn es kann ihm sehr geholfen werden, wenn man rechtzeitig handelt. Je eher ums besser.
Mit der Schule ist es so. Im Moment klingt es nach einer G-Schule. Also einer Schule für geistig behinderte, wo sie das Hauptaugenmerk darauf legen, dass die Kinder bestmöglichst selbstständig werden. Da wird eben sehr viel Praxis und spielerisch gemacht. Da sind dann später auch Sachen wie Kochen, Werken, ... dran (je nach Leistungsfähigkeit und Vorlieben) und sie werden so auf die Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen vorbereitet. Und was die Leute dort machen, ließ selbst mich im Praktikum immer wieder staunen.
Wenn es aber alles sehr gut läuft (ich kenne jetzt Diagnose nicht), kann es auch durchaus sein, dass er in einer Art Förderschule den Ahuptschulabschluss macht. Das kommt aber auf den Therapieerfolg an.
Mit dem Einnässen: Das loässt sich mit Therapie gut in den Griff bekommen.
Ich glaube eher, die größere Angst ist es, dass du einfach nicht weißt, wie du dich verhalten sollst und wie das nun ist. Das kann ich durchaus nachvollziehen und das ist auch etwas ganz normales. Am Besten ist es, wenn du ihn behandelst, wie immer. Klar, einige Sachen kann er jetzt vielleicht nicht mehr so gut, wie vorher, vielleicht auch gar nicht, aber es gibt noch sehr viel, was er kann, also nicht alles abnehmen, etc. Dinge selbst zu schaffen, sind wichtig, um sein Selbstwertgefühl zu fördern (das hatte ich bei behinderten Patienten nämlich oft, dass ihnen alles abgenommen wurde und sie sich dann nichts mehr zutrauten).
Vielleicht hilft euch auch eine Selbsthilfegruppe?
Ich hoffe, dass war nun nicht alles zu therapeutisch ^^° Man kommt davon halt nie ganz los...
Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!
LG
Arawn