Auch wenn die Frage schon älter ist, möchte ich sie mal aus meiner Sicht beantworten.
Zunächst mal ist mir a) keine Geschlechtsangleichende Op bekannt, in der Spenderorgane verwendet werden und b) die Möglichkeit besteht, derartige Transplantationen überhaupt vorzunehmen, andernfalls würde sie wohl auch bei z.B. biologischen Frauen Verwendung finden, beispielsweise nach einer Entfernung der krankhaften eigenen Geschlechtsorgane.
Desweiteren sind die Gründe zum Ausbleiben einer chirurgischen Anpassung vielfältig. Beispielsweise unterziehen sich nicht alle Transidenten einer operativen Geschlechtsangleichung, weil eine Narkoseunverträglichkeit besteht, zu befürchtender schlechter Heilungsverlauf zu erwarten ist oder die Angst vor OPs generell zu groß ist.
Das "Belügen", was du ansprichst, ist ein Konstrukt der binären Geschlechtseinteilung der Gesellschaft in nur Mann und nur Frau, die damit verbundenen und oftmals zu erwartenden Diskriminierungen, gibt man sich als unangeglichene Transperson zu erkennen, drängen die Betroffenen weiterhin ein Leben im Verborgenen zu führen. Ein Leben, welches unzumutbar für den Betroffenen ist. Die Gesellschaft selbst zwingt so manchen Betroffenen also zum "lügen".
Desweiteren hat auch die Gesetzgebung Anfang des Jahres 2011 eingelenkt und gesteht Transidenten fortan zu, ihren Personenstand auch ohne geschlechtsangleichende OP korrigieren zu lassen, da ansonsten gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit verstoßen würde, würde man die OP als zwingend voraussetzen, so wie es bei Mann-zu-Frau Transidenten vor der Änderung der Gesetzeslage war, nicht aber bei Frau-zu-Mann Transidenten.