Meinung des Tages: Am Ende des Tages entscheidet auch der (Nach-)Name - sollten Bewerbungsverfahren für Job & Wohnungen anonymisiert werden?

Wer in Deutschland einen Job oder eine Wohnung sucht, braucht vor allem eines: Durchhaltevermögen. Bewerbungen von Menschen mit ausländisch klingendem Namen allerdings werden häufig bereits im Vorfeld aussortiert. Hier stellt sich auch die Frage danach, wie zeitgemäß und sinnvoll aktuelle Bewerbungsverfahren noch sind...

Gewährte (Chancen-)Gleichheit

Obgleich das Grundgesetz klar regelt, dass kein Mensch angesichts seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse oder seiner Heimat bevorzugt oder benachteiligt werden darf, sieht's in puncto Benachteiligung bei so manchen Menschen, die nicht Müller, Schneider oder Huber heißen, in der Praxis oftmals anders aus: Denn die vermeintliche Herkunft spielt bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Job dennoch eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Bereits vor Jahren haben Soziologen nachgewiesen, dass sich Namen oder Äußerlichkeiten, die suggerieren, dass die Person nicht seit eh und je in Deutschland lebt, dessen ungeachtet durchaus nachteilig auf den Bewerbungsprozess auswirken können.

Wenn der Name über Job oder Wohnung entscheidet

Auch wenn manche Arbeitgeber in Deutschland mit Blick auf das Bewerbungsverfahren inzwischen modernere Wege einschlagen, ist und bleibt der Bewerbungsprozess für Job und Wohnung in Deutschland relativ starr und archaisch: Tabellarischer Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugnisse, Schufa-Auskunft, Motivationsschreiben usw.

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben aufgezeigt, dass Ausländer im Selektionsverfahren seltnener die Chance bekommen, persönlich für einen Job oder eine Wohnung vorzusprechen. Die Bewerbungsschreiben werden von Rekrutierenden nicht selten bewusst oder unbewusst nach der vermeintlichen Herkunft hierarchisiert, obwohl ggf. gleichwertige oder sogar bessere Qualifikationen vorhanden sind.

Eventuell bestehende Vorurteile bzw. Zweifel werden interessanterweise dann jedoch häufig im persönlichen Gespräch abgebaut; sofern der Bewerber überhaupt die Chance auf ein persönliches Kennenlernen erhält...

Migrationshintergrund als hemmender Faktor

In einer neueren Studie für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung wurden 650 Bewerbungsprozesse untersucht und zahlreiche Tiefeninterviews mit Recruitern geführt. Dabei konnte aufgedeckt werden, dass sich diskriminierende Einstellungen häufig sutbil niederschlagen würden: Die Frage nach der Herkunft spiele oftmals keine Rolle, wohl aber die Frage danach, ob die Person zu den Mitarbeitern oder Kunden des Unternehmens passen. Vielfach haben Menschen mit arabisch- oder türkischstämmigem Namen das Nachsehen.

Im Einzelhandel z.B. haben es Kopftuchträgerinnen vielfach schwerer, vor allem in (reicheren) Gegenden mit einem geringeren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Grob gerechnet haben Bewerber mit Migrationshintergrund und identischer Qualifikation / (Schul-)Bildung gegenüber von Menschen ohne Migrationshintergrund eine um 18 Prozentpunkte schlechtere Chance auf dem Jobmarkt.

Bremsen Bewerbungsverfahren die Wirtschaft in Deutschland aus?

Deutschland krankt derzeit am Arbeitskräftemangel. Jahr für Jahr bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Es fehlen Fachkräfte und arbeitswillige Menschen im Handwerks- sowie Dienstleistungssektor. Dass Bewerbungs- und Einstellungsverfahren und -kriterien hierzulande im internationalen Vergleich recht oberflächlich, sperrig und v.a. bürokratisch daherkommen, wirkt sich vermutlich nicht förderlich auf die Bewerbungs- und Einstellungskultur aus.

Die Autoren der o.g. Studie sehen hier insbesondere die Arbeitgeber in der Pflicht, ihre Einstellungsprozesse moderner und v.a. fairer zu gestalten, indem sie beispielsweise auf Fotos, Namen, Alter und Geschlecht verzichten. Rein anonymisierte Bewerbungsverfahren sind in den USA oder Kanada seit Jahren Standard.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie steht Ihr zu rein anonymisierten Bewerbungsverfahren bei Jobgesuchen? Welche Vor- und Nachteile haben solche Verfahren?
  • Sind aktuelle Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Deutschland noch zeitgemäß?
  • Sollte man bei Jobabsagen das Recht auf eine ordentliche Begründung für die Entscheidung haben?
  • Welche Möglichkeiten gäbe es für den Wohnungsmarkt, die Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund beim Bewerbungsprozess zu erhöhen?
  • Wie könnten zeitgemäße Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Zukunft aussehen?
  • Habt Ihr ggf. auch schon einmal negative Erfahrungen bei der Job- und Wohnungssuche gemacht?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/bewerbung-diskriminierung-auslaender-1.5711270

https://www.nzz.ch/wirtschaft/arbeitsmarkt-auslaendische-namen-werden-aussortiert-ld.1789548

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Ja, Bewerbungsverfahren sollten anonymisiert werden, weil..

Zumindest die Namen sind wirklich nicht nötig, um zu wissen ob man ein Gespräch mit der Person haben möchte, oder nicht.

In seltenen fällen vielleicht schon, aber mir wäre es wichtiger einen Bewerber erst beim Kennenlernen beim Namen zu kennen, so dass man erst ihre Kompetenzen und ihre Charakter kennt und diese dann mit dem Namen in Verbindung bringt.

Auf keinen Fall andersrum:

Erst den Namen hören/lesen und daraus dann ein Vorurteil bilden, welchen Charakter und welche Kompetenzen diese Person wohl haben wird.

Das passiert jedem unterbewusst und durch die Anonymisierung wäre das komplett ausgeschlossen.

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Bitte beantworte die Nachfragen!

Ich finde auch solche umstrittenen „Fangfragen“ darf man einem stellen. Was wäre denn daran falsch gewesen einfach „Ja“ zu sagen?

Dass er (vermutlich) geschwindelt hat deutet nur darauf hin, dass er Angst davor hatte, falsch zu antworten und deinerseits kein Verständnis für die Wahrheit zu bekommen.

Weil du auf die Nachfragen nicht reagiert hast kann ich nur raten, ob du ihm wirklich kein Verständnis geben hättest, oder du tatsächlich nur seine Ehrlichkeit testen wolltest.

Fehlendes Verständnis füreinander ist das zerstörendste, was es gibt, wenn es darum geht ehrlich miteinander kommunizieren zu können, weil man immer mit einer Abneigung der anderen Person rechnen muss, wenn man seine wirkliche Meinung sagt.

Man muss also deutlich zeigen, dass man die andere Person auch versteht, wenn sie mal anders denkt, als man es selber tut (Falls das denn der Fall ist)!

Ich weis nicht, ob du das schon getan hast, aber zu fragen, ob er das mit der „fehlenden Schönheit“ denn wirklich ernst meint, zeigt, dass du das nicht raushörst und er dir damit eventuell auch schadet. Würde er antworten, es sei doch nur ein Spaß, würde ich „einfach“ trotzdem nochmal nachhaken, warum er diesen dann so oft macht. Spätestens dann merkt er es selber.

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Meinung des Tages: Brauchen wir im Sinne des Tierwohls ein Feuerwerksverbot an Silvester?

Obgleich ausgiebige Neujahrsfeierlichkeiten, anschließende Katerstimmung sowie die obligatorischen Böller und Feuerwerkskörper Mitte des Jahres für uns noch weit weg scheinen, wird höchstwahrscheinlich auch in diesem Jahr vielerorts wieder über die Sinnhaftigkeit von Böllern und Feuerwerkskörpern an Silvester diskutiert werden.

Dass das Silvesterfeuerwerk für den Menschen häufig negative Folgen haben kann, spüren insbesondere Notfallsanitäter und Ärzte Jahr für Jahr. Doch betroffen ist vor allem die Welt der Wild- und Haustiere, für die das laute Silvesterspektakel häufig mit Stress, traumatischen Erlebnissen und anderen Gefahren verbunden ist...

Verunsicherung und Stress durch Silvesterböller

Inzwischen leiden immer mehr Hunde, Katzen oder Wildtiere, wenn wir an Silvester ausgiebig feiern und unser alljährliches Silvesterfeuerwerk abbrennen. Tiere haben i.d.R. Probleme damit, Feuerwerksgeräusche einzuordnen, da diese häufig sehr laut und unvorhersehbar daherkommen. Bereits eine Silvesterrakete oder ein Böller kann ausreichen, um ein (Haus-)Tier massiv zu verängstigen und zum Fluchtverhalten zu animieren. Vor allem Hunde, die über ein sehr sensibles Gehör verfügen, werden durch Feuerwerkskörper vielfach in panische Angst versetzt.

Wildtiere, die durch den lauten Knall eines Böllers aufgeschreckt werden, können fluchtartig über Straßen oder Autobahnen flüchten und somit Unfälle produzieren. Weiterhin zerrt das Fluchtverhalten bei Wildtieren an deren Energiereserven, die sie im Winter vor allem fürs Überleben brauchen. Für Vögel in der Brutzeit bringt das Feuerwerk ebenfalls eine Vielzahl an negativen Begleiterscheinungen mit sich: Störche und Reiher könnten aus dem Nest stürzen. In letzter Konsequenz ist es sogar möglich, dass das Migrationsverhalten von Vögeln angesichts des Lärms nachhaltig gestört oder verändert wird.

Umweltverschmutzung betrifft auch die Tierwelt

Die insbesondere in größeren Städten häufig ausschweifende Böllerei belastet Tiere hinsichtlich der Geräuschentwicklung allerdings nicht nur direkt, sondern mit Blick auf die Umwelt(-verschmutzung) mehr oder weniger indirekt. Laut Umweltbundesamt steigen die Feinstaubwerte in der Silvesternacht in vielen Städten auf die höchsten Werte des gesamten Jahres: Hier können teilweise Spitzenwerte von bis zu 900 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreicht werden; der vorgeschriebene Grenzwert liegt bei 50. Die durch die Explosion freigesetzten Metallverbindungen können von Mensch und Tier eingeatmet werden und gesundheitsgefährdende Folgen nach sich ziehen.

Durchaus gravierend sind darüber hinaus die Auswirkungen für Böden, Wasser und Flüsse, da sich hier Schwermetalle absetzen können, die am Ende des Tages in den Nahrungskreislauf der Tiere gelangen. Zurückbleibender Abfall wie Böller- oder Raketenreste, die selbst viele Tage nach Neujahr noch auf den Straßen und Wegen zu finden sind, werden von vielen Tieren gelegentlich mit Futter verwechselt und versehentlich gefressen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Brauchen wir - mit Blick auf die Tierwelt - ein generelles Böllerverbot an Silvester?
  • Seid Ihr Tierbesitzer und falls ja - was macht Ihr, um Euren Haustieren ein möglichst friedvolles Silvester zu ermöglichen?
  • Welche Maßnahmen könnten zu einer breiteren Akzeptanz eines solchen Verbots ergriffen werden?
  • Wären gesammelte Schutzorte oder -räume für Haustiere an Silvester sinnvoll?
  • Wie könnte ein Verbot konkret aussehen und wie könnte dieses umgesetzt werden?

Wir freuen uns auf Eure Meinungen

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Unsere heutige Meinung des Tages erfolgt erneut in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner Tierhilfe Fünfseenland e.V. Mit unserem Kooperationspartner haben wir in den letzten Wochen bereits ein paar spannende Fragen rund um das Thema Tierschutz gestellt, so z.B. die Frage nach der moralischen Legitimität von Tierversuchen oder die Frage nach einem Verbot von privaten Hobbyzuchten. Habt Ihr vielleicht eine Meinung zu diesen Themen? Dann seht auch dort gerne einmal vorbei! 🐱🐶

Quellen:

https://www.tierhilfe-fuenfseenland.com/2023/12/13/10-besten-tipps-fuer-haustiere-mit-silvesterangst/

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/gefahr-silvester-feuerwerk-fuer-tiere-und-umwelt-100.html

https://www.wwf.at/artikel/silvester-wieso-feuerwerke-so-schaedlich-fuer-tiere-und-natur-sind/

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/feuerwerk-wie-gross-der-schaden-fuer-die-umwelt-wirklich-ist-100.html

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Ja, Böller sollten im Sinne des Tierwohls verboten werden, weil..
Brauchen wir - mit Blick auf die Tierwelt - ein generelles Böllerverbot an Silvester?

Wir? Brauchen? Nein, aber es wäre nett für die Tiere und Böller haben keinerlei Nutzen für uns.

Dumm ist, wer anderen Schaden zufügt oder andere behindert, ohne daraus einen Nutzen für sich selber oder andere zu ziehen.

Seid Ihr Tierbesitzer und falls ja - was macht Ihr, um Euren Haustieren ein möglichst friedvolles Silvester zu ermöglichen?

Unsere Katze bleibt im Haus und wir schauen nach ihr. Meistens kommt sie schon von selber zu uns ins Wohnzimmer.

Welche Maßnahmen könnten zu einer breiteren Akzeptanz eines solchen Verbots ergriffen werden?

Aufklärung. Bildung. Weniger traditionelles Denken.

Der einzige Grund, warum es Böller noch gibt, ist weil wir noch nicht alle gecheckt haben, dass es uns nichts bringt. Dass uns so etwas noch Spaß macht muss ein Fehler sein.

Wären gesammelte Schutzorte oder -räume für Haustiere an Silvester sinnvoll?

Wow, äh, nein…? Ich habe keinen Plan, wie das funktionieren sollte.

Müsste man dann ernsthaft zu Silvester sein Tier irgendwo hinbringen? Das wäre viel umständlich und niemand, der Böller mag, würde eine solche Schutzzone bei sich haben wollen. Und solche Räume wären wohl auch nicht wirklich besser.

Wie könnte ein Verbot konkret aussehen und wie könnte dieses umgesetzt werden?

Ich weis leider nicht, wie man Gesetze verfasst.

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es bedeutet folgendes: ...

Wenn man eine Person bzw. die Ganze Personengruppe anders behandelt/bewertet, nur wegen deren Herkunft oder Aussehen, ohne das bewusst oder mit Absicht zu tun.

Es ist vielleicht nett gemeint, aber zu jemanden zu sagen „Der spricht aber gut deutsch!“, nur weil er vielleicht nicht 100% deutsch aussah wäre das perfekte Beispiel.

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Ich nutze Google 👌🏻

Ich benutze (leider) Google.

Egal, ob auf dem Handy (Safari) oder auf dem Computer. Alles was ich suche wird automatisch Google gefragt und die Ergebnisse sind Teilweise der letzte Schrott. „Neue“ Funktionen, wie zum Beispiel, das der wichtige Teil in einer Antwort hinterlegt wird verfehlen völlig ihren Zweck.
Nur um zu veranschaulich, was ich meine:

Ich: Nach wie vielen Minuten ist der Tee fertig?

Google: Nach 30 bis 60 Minuten ist deine Suppe fertig!

Das Problem ist nur, dass ich trotzdem bis jetzt noch keine vernünftige Alternative gefunden habe.

Ich habe mal Ecosia ausprobiert, aber die ist meiner Meinung nach bei weitem nicht so benutzerfreundlich.

DuckDuckGo klingt schon iwi nicht seriös und beim Anblick deren Logo bekomme ich bauchaua.

Ich warte nur darauf, dass es mal eine andere vernünftige Suchmaschine gibt. Vor allem eine, die mehr KI drauf hat.

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Lustige Frage!

Auch wenn viele hier meinen, sie könnten darüber bestimmen, ob man diese zwei Wörter nun benutzen darf oder nicht, ohne dafür verurteilt zu werden, muss ich mich dagegenstellen!

Überbewertet? Nein! „Bitte“ und „Danke“ haben schon ihren Zweck und es ist mit diesen Wörtern viel einfacher Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit auszudrücken, als wenn man sich nur anschweigt.

Unnötig? Nun, wenn man seine Hilfsbereitschaft und auch Dankbarkeit ohne diesen beiden Wörtern gut ausdrücken kann, dann braucht man sie wohl auch nicht mehr. Dabei ist es aber wichtig, dass die andere Person einen auch gut kennt.

Bei uns in der Familie klappt das auf beiden Wegen Einbahnfrei.

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Also das Thema ist schon 10 Jahre her, aber aus heutiger Erfahrung kann ich sagen, wie es bei mir lief:

Ich habe überhaupt keine Hemden und hatte genau drei Vorstellungsgespräche, bei denen ich jedes Mal mit einem vernünftigen Pullover (selbstverständlich kapuzenlos) erschienen bin.

Eines davon lief echt schief, das lag aber eher am Interviewer. Eines der anderen beiden lief super und mit wurde mitgeteilt, dass sie sich leider trotzdem für einen anderen Bewerber entschieden haben, wobei es sich nur um Nuancen gehalten hat. Und das dritte lief von vorn bis hinten perfekt und ich habe das Angebot bekommen.

Also ich habe nichts von irgendwelchen Entscheidungen angesichts meines Pullovers gemerkt.

Statistisch gesehen gibt es aber bestimmt auch iwelche Studien, die belegen, dass „dies“ oder „das“ höhere Chancen hat, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

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Meinung des Tages: Studie zeigt: Jugend in Deutschland so pessimistisch wie nie - könnt ihr die Sorgen nachvollziehen?

Nachtrag: 

Wir freuen uns, dass Euch diese Meinung des Tages zu spannenden Diskussionen verleitet hat. Deshalb haben wir extra für Euch einen Artikel erstellt, den Ihr hier auf unserer Highlightseite finden könnt - natürlich wie immer mit einigen Eurer Antworten. Vielleicht ist Deine ja dabei?

Es liegen einige schwierige Jahre hinter uns. Eine weltweite Pandemie, Kriege, eine Energiekrise und die starke Inflation. Dass viele Menschen der Zukunft pessimistischer entgegen blicken ist demnach keine sonderlich große Überraschung. Doch nun zeigt eine Studie: Besonders die junge Generation blickt düster in die Zukunft, gibt an, mental extrem belastet und vor allem auch politisch unzufrieden zu sein.

Unsicherheit und das Gefühl, nicht gesehen zu werden

Viele junge Menschen fühlen sich nicht gesehen, wie in diesem Beispiel etwas der 16-jährige Niklas aus Köln. Er erzählt, dass er das Gefühl hat, die Politik würde die Probleme seiner Generation einfach nicht sehen, aber er erzählt auch von dem frustrierenden Gefühl, das sich in ihm ausbreitet, wenn er Nachrichten auf dem Handy liest.

Er berichtet von der Unsicherheit, die sich in ihm und seinen Freunden breit macht. Wie wird das Leben der jungen Menschen in 20 Jahren aussehen?

Niklas und seine Freunde sind mit diesen Gefühlen nicht allein. Das zeigen die neuen Ergebnisse der Studie „Jugend in Deutschland“.

Die Studie

Seit 2020 wird die Studie regelmäßig von Jugendforscher Simon Schnetzer durchgeführt.

Psychische Belastung

Die aktuellen Ergebnisse zeigen: Die Stimmung kippt. 51% der Befragten gaben an, dass sie unter psychischen Belastungen wie beispielsweise Stress leiden. Auch Erschöpfung gaben mehr als ein Drittel der Befragten (36%) an. Trotz des Abflauens der Corona-Pandemie fühlen sich 17 Prozent der Befragten nach wie vor hilflos. Elf Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie aufgrund psychischer Störungen in Behandlung sind. Ein weiterer relevanter Faktor: Die Mehrheit der Befragten gab an, dass die wirtschaftliche Lage sie extrem bedrückt – sie gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation Deutschlands zusehends verschlechtern wird.

Weitere Sorgen

65% der Teilnehmenden gaben an, dass besonders die Inflation sie besorgt. Weiter teilen viele (54%) die Sorge um den teure Wohnraum, für knapp die Hälfte (48%) ist Altersarmut ein beängstigendes Szenario, ebenfalls knapp die Hälfte (49%) hat Sorge aufgrund der Spaltung der Gesellschaft. Doch auch die Zunahme von Flüchtlingsströmen besorgt viele (41%) junge Menschen in dieser Studie.

Mögliche politische Folgen

Die zunehmende Unzufriedenheit der jungen Menschen führt zu einem enormen Potenzial für rechtspopulistische Einstellungen in der jungen Generation. Diese Zunahme zeigt sich auch im Vergleich mit früheren Studien. Es lässt sich sehen, dass die Parteien der Ampelregierung bei den 14 – bis 29-Jährigen immer mehr an Ansehen verlieren. Zulauf hingegen bekommt vor allem die AfD.

Demnach würden bei den u30-Jährigen 22% die AfD bevorzugen (2022 waren es neun Prozent), weitere 20 Prozent würden sich für die CDU entscheiden (2022: 16 Prozent). Die Grünen verloren neun Prozent im Vergleich zu 2022 und liegen nun bei 18 Prozent. Die SPD steht bei 12 Prozent (2022: 14 Prozent), die FDP verlor sogar im Vergleich zu 2022 ganze elf Prozent und steht somit nun bei acht.

Ein Viertel der Befragten gab an, noch unentschlossen zu sein.

Schnetzer, welcher die Studie durchführt, schätzt die Situation der jungen Generation als schwierig ein. Ihnen würde eine motivierende Zukunftsperspektive fehlen, erklärt er – und, dass die Nüchternheit der Jugend auffällt, wenn es darum geht, wie sie selbst auf das politische Leben Einfluss nehmen könnten.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt ihr über diese Studie?
  • Könnt ihr die Sorgen nachvollziehen oder teilt ihr sie vielleicht sogar?
  • Was denkt ihr, könnte politisch und auch gesellschaftlich getan werden, sodass die junge Generation sich besser aufgehoben fühlt?
  • Welche Probleme seht ihr künftig, wenn sich der Zustand nicht verbessert?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/studie-jugend-100.html
https://simon-schnetzer.com/trendstudie-jugend-in-deutschland-2024/ https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/studie-bertelsmann-misstrauen-jugendliche-100.html

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Mich wundert das überhaupt nicht.

Was denkt Ihr über diese Studie?

Ich mag Studien.

Könnt Ihr die Sorgen nachvollziehen oder teilt Ihr sie vielleicht sogar?

Klar. Beides.

Was denkt Ihr, könnte politisch und auch gesellschaftlich getan werden, sodass die junge Generation sich besser aufgehoben fühlt?

Vielleicht könnten Menschen mit viel Einfluss mal wirklich etwas unternehmen und sich bessern, anstatt nur zu behaupten „es werde schon alles besser werden“.

Unternehmen und Politer mögen es heutzutage leider immer noch mehr, einfach so zu tun, als ob sie etwas unternehmen würden, als sich wirklich den Aufwand zu machen.

Leider sind es aktuell nämlich nur die aus der neusten Generation, die sich wirklich sorgen machen und noch dazu verantwortlich fühlen.

Welche Probleme seht Ihr künftig, wenn sich der Zustand nicht verbessert?

Puh, die hat doch jeder schon mal gehört.

Aber dass Menschen in Wirklichkeit gar nicht so sehr gespalten sind, wie es in den Medien immer dargestellt ist, muss ich hier mal anmerken.

Zum Beispiel das Thema „Gendern oder nicht“ stellt uns alle viel zu Polarisiert dar und wird viel zu gros aufgezogen, obwohl es nun wirklich kein so großes Problem ist, wie nur als Beispiel das des Recyceln von wichtigen Rohstoffen wie aus der Elektronik.

Fazit:

Solange einfach jeder Optimist behauptet, es werde schon alles von selber wieder besser, wird sich nichts ändern und Pessimisten bleiben Pessimisten, weil sie wissen, dass sie richtig liegen.

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Hey, ich trinke überhaupt keinen Alkohol.

Noch nie gemacht und werde ich auch voraussichtlich nicht.

Ich sehe einfach keinen Sinn darin. Es sein zu lassen ist genauso klug wie beim Rauchen und Koffein.

Wenn ich andere sehe, die auch nichts davon nehmen, bin ich froh dass es noch mehr Leute gibt die das erkannt haben.

Und generell finde ich es beschämenswert, dass es Menschen gibt die andere komisch finden, nur weil sie nicht so sind wie der Rest der Gruppe.

Das ist schlichtweg Gruppenzwang (auch wenn alle nett sind!) und die Leute merken meistens selber nicht, dass sie das tun, beziehungsweise wie manipulativ das eigentlich ist.

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Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt?

Überdurchschnittliches Gehalt, eine fast freundschaftliche Arbeitsatmosphäre und im besten Falle die Vier-Tage-Woche; die sogenannte "Gen-Z" hat ihre ganz eigenen Vorstellung von Arbeitswelt und -leben. Doch müsste die Gen-Z mehr Kompromisse in Bezug auf den Arbeitsmarkt eingehen?

Die Gen-Z erobert die Arbeitswelt

Ja, die Gen-Z tickt in vielerlei komplett Hinsicht anders. Vor allem - so möchte man meinen - aber, wenn es um das Thema Arbeit und Arbeitsmoral geht; in Kontrast ihrer Vorgängergeneration legt die Gen-Z, also Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren worden sind, beispielsweise weitaus weniger Wert darauf, die Karriereleiter hochzuklettern. Was bei der Jobsuche primär zählt, sind vor allem eine gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten sowie eine großzügige Home-Office-Regelung.

Zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine Studie der Hochschule Mainz aus dem Jahr 2022. Im Zuge der Studie wurden Bachelor-Studierende gefragt, die bereits etwas Arbeitserfahrung mitbringen. Knapp 77% war eine ausgewogene Work-Life-Balance bei der Wahl des Arbeitgebers am wichtigsten. Nur etwas mehr als 50% gaben an, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten müsse.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch Studien, die von Xing in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa in Auftrag gegeben wurden. Deutlich wird ferner, dass junge Beschäftigte unter 30 Jahren weitaus weniger Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber verspüren; eine Arbeitsstelle wird als etwas Kurzfristiges, temporär Begrenztes angesehen. Laut Arbeitsmarktexperte Julian Stahl sei "diese Generation [ . ] nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben".

Gerade seitens älterer Generationen wird Vertretern der Gen-Z jedoch häufig vorgeworfen, völlig unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt zu stellen...

Kritik an der Gen-Z:

Für Frank Darstein, Betreiber eines Hotels, ist Work-Life-Balance "nichts anderes als Egoismus". Darstein, der sein Leben lang viel gearbeitet hat, versteht die Einstellung vieler junger Menschen nicht. Er denkt, die junge Generation müsse, um den Lebensstandard in Deutschland zu halten, genauso viel und hart wie ihre Eltern arbeiten gehen. Er beklagt zudem eine grundsätzliche Schieflage: Viele junge Menschen zeigen wenig Bereitschaft, nachts, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten zu gehen.

Forderungen nach mehr Work-Life-Balance oder Vier-Tage-Woche sind für ihn Teil des Problems und seiner Ansicht nach für zahlreiche Unternehmen in der Praxis schlichtweg nicht umsetzbar.

Ein ähnlich negatives Bild zeichnet ein britischer Unternehmer in einem Interview mit dem Telegraph: James McNeil hat im Zuge seiner Tätigkeit eine Vielzahl an Bewerbungsgesprächen mit Gen-Z'lern geführt; dabei kritisiert er ins besondere, dass viele Bewerber nicht einmal in der Lage wären, ein Vorstellungsgespräch zu führen: Viele Bewerber "kamen entweder gar nicht, zu spät oder völlig unvorbereitet", so McNeil.

Darüber hinaus bemängelt er die Arbeitsmoral mancher Mitarbeiter, die bereits am ersten Tag ihre Arbeit komplett verweigerten und eine häufig negative Grundeinstellung mitbringen würden. McNeil attestiert den Digital Natives der Gen-Z eine lobenswerte Technikaffinität, dafür aber immense Defizite in puncto Lebenskompetenzen.

Ist die Kritik an der Gen-Z berechtigt?

Viele Menschen der Gen-Z machen sich hinsichtlich des Fachkräftemangels wenig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Tidi von Tiedemann, Geschäftsführer einer Produktionsfirma, kann die Kritik an der Gen-Z nicht nachvollziehen. Er bietet in seiner Firma flexible Arbeitsmodelle und sogar die Vier-Tage-Woche an und bescheinigt den jungen Mitarbeitern dadurch weitaus mehr Motivation. Wichtig sei es, so Tiedemann, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die angenehm und produktiv zugleich seien.

Man müsse jungen Menschen durchaus Zugeständnisse machen, so dass sie nicht das Gefühl kriegen, ausschließlich billige Arbeitskraft zu sein. Wer als Arbeitgeber nicht über Benefits nachdenke, wird ein Gros dieser Generation bei einer Stellenausschreibung höchstwahrscheinlich gar nicht erst erreichen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?
  • Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?
  • Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?
  • Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?
  • Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?
  • Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/generation-z-berufswelt-101.html

https://www.merkur.de/welt/leuten-gen-ist-ein-alptraum-unternehmer-flucht-ueber-verhalten-von-jungen-93006065.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/generation-z-arbeitsmarkt-100.html

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Ersteinmal die Fragen, dann noch mein Senf dazu, aber im Voraus muss ich noch etwas loswerden, das eigentlich für jeden hier gild, der nicht gerade selber iwelche wissenschaftlichen Studien betreibt:

Um keine Vorurteile breit zu streuen, kann ich nur aus meiner Perspektive und meinen eigenen Erfahrungen sprechen, die ich zu diesem Thema gemacht habe!

Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?

Nein! Ich kenne nur andere Gen-Z (Klassenkameraden, Freunde etc.), die sich genauso Gedanken über dieses Thema gemacht haben und versuchen, eine möglichst klare Sicht darauf zu bekommen.

Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?

Theoretisch dürfen und können sie so viele Stellen, wie sie wollen, aber ob sich das durchsetzt, entscheidet der Arbeitgeber.

Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?

Finde ich nicht! Ich bin bis jetzt zufrieden damit gewesen, was ich im Internet für Stellenbeschreibungen gelesen habe.
kommt aber bestimmt auch auf den Beruf an.

Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?

Ja! Ich hätte wirklich gerne eine Teamatmosphere, ähnlich wie im Sport, solange man sich auf Augenhöhe begegnet. Jedem, dadrüber sollte man natürlich anders begegnen.

Richtig gute Teams, können irre Leistungen vollbringen. Und das sind definitiv nicht die Teams, die wo sich siezen, steile Hierarchien haben und sich gegenseitig fürchten müssen, sondern welche, in denen man größere Probleme hat, als sich gegenseitig ja distanziert genug zu begegnen.

Seit in der Firma, in der mein Vater arbeitet, viele Team-Events stattfinden, habe ich das Gefühl arbeitet er auch viel lieber und auch mehr.
Das ist also wohl viel ausschlaggebender, als die Arbeitszeiten an sich.

Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?

Mir zumindest nicht. Danke! Und jetzt?
Ich glaube aber dennoch kaum, das die meisten das mit Absicht, für die Generationen nach ihnen getan haben. Jeder arbeitet doch vor allem für sein eigenes Geld.

Das merkt man vor allem an der Ölindustrie, die überhaupt nicht an die Menschen danach denkt. Ich wage sogar zu behaupten, dass sich Gen-Z mehr Sorgen um die Generationen nach ihnen macht, als es andere Generationen je getan haben.

Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Ich muss tatsächlich auch sagen, dass es für mich danach aussieht, als ob sich die meisten Gen-Z weniger Gedanken über sich selbst und ihrem Auftreten bzw. Verhalten machen.

Aber weil es immer noch nicht für jeden gild, würde sich dieses Vorurteil nur hochschaukeln, wenn man auf schon mit dieser Voreinstellung anderen begegnet.

Nun noch mein Senf zu diesen Kommentaren:

Was Wohl schon einigen hier aufgefallen ist, ist dass die Gen-Z natürlich höhere Anforderungen haben und sich einfach nicht „ausgebeutet“ fühlen wollen. Und das ist auch gut so, so lange Arbeitgeber nur bei dem mitziehen, was noch realistisch ist. Das tun sie auch und ich habe völliges Vertrauen darin, dass sich diese beiden Seiten an einem guten Punkt treffen werden!

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