Die Frage ist schon ein paar Monate alt, aber vielleicht ist es für manche trotzdem noch von Interesse. Wenn du ein Buch veröffentlichen möchtest, gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:
1. Verlag
Das ist die klassische Variante. Die bekannteren Publikumsverlage ( daneben gibt es auch kleinst Verlage, auf die gehe ich jetzt nicht weiter ein) haben eine große Reichweite. Bei Verlagen musst du dich bewerben, mit deinem Text. Die Chancen, ein Verlagsvertrag zu bekommen, sind gering, weil die Konkurrenz groß ist und viele Menschen ihre Texte bei Verlagen einreichen. Dennoch ist es möglich! Solltest du einen Verlagsvertrag bekommen, zahlst du den Verlag keinen Cent (!!!) für die Veröffentlichung. im Gegenteil, der Verlag bezahlt wenn dann dich. Bei einem klassischen, seriösen Verlag kommen keinerlei Kosten auf dich zu - denn: Der Verlag wählt dein Manuskript aus, weil er es für gut befindet. Weil er glaubt, dass es sich gut verkaufen lässt und dass er davon profitieren wird. Ein Verlag übernimmt normalerweise Lektorat, Vertrieb, Marketing, Covergestaltung etc für dich. In der Zusammenarbeit mit einem Verlag gibst du aber nicht nur Verantwortung, sondern auch eine gewisse Entscheidungsfreiheit über Cover, Titel et cetera ab.
Eine gute Möglichkeit, an einen Verlag zu kommen, stellt eine literaturagentur da. Bei einer literaturagentur kannst du dich genau wie bei einem Verlag bewerben. Es ist auch nicht leicht, eine Agentur zu finden, da auch die Agentur ja nur Texte und Autoren vertreten will, von denen sie sich finanziellen Gewinn erhofft. Trotzdem gibt es tolle Agenturen, mit denen man auch gemeinsam Projekte entwickeln kann und die dich bei der individuellen Weiterentwicklung unterstützen, da ist jede Agentur anders. Auch die Dienste literaturagentur kosten dich nichts, Literaturagenten arbeiten auf Provisionsbasis. Das heißt, dass sie erst dann Geld bekommen, wenn sie dein Werk erfolgreich vermittelt haben (ca 15% deiner Einnahmen).
2. DKZV
Druckkostenzuschussverlage, kurz DKZV, sind Verlage, die sich von dir bezahlen lassen, damit sie dein Buch rausbringen, der Novumverlag gehört dazu. Ich persönlich halte von diesem Modell nicht viel. Da solche Verlage ihr Geld verdienen, indem du ihn bezahlst und nicht der Leser, werden sie dir natürlich große Hoffnungen machen, was dein Werk angeht. Salopp gesagt natürlich, für manch einen mag das eine tolle Lösung sein, aber wenn du objektives Feedback zur Qualität deines Manuskripts möchtest, halte ich DKZV nicht für die richtige Adresse. Werke aus Druckkostenzuschussverlage finden sich nicht oder nur vereinzelt im facetoface Buchhandel wieder.
3. Self-publishing
Die Veröffentlichungsvariante ganz ohne Verlag! Du bist hier dein eigener Chef, aber auch für alles alleine verantwortlich. Musst dich also selber um Cover, Lektorat zu kümmern / es kaufen. Auch selfpublishing Bücher finden sich nicht oder nur kaum im stationären Buchhandel. Amazon bietet z.b. kdp an, auch BOD gehört zum selfpublishing Bereich. Dann selfpublishing verdienst du an einem einzelnen Buchverkauf weit mehr als bei einem Verlag.
Fazit: Je nachdem, in welche Richtung du steuern möchtest, empfehle ich dir entweder einen Verlag oder selfpublishing. Wenn du wirklich professionell veröffentlichen möchtest, würde ich (!) immer eine Agentur und einen klassischen Verlag vorziehen. Der Weg dahin ist hart und steinig, aber aus meiner Sicht lohnt er sich! Zudem bekommt man auf diesem Weg immer wieder professionelles Feedback und bleibt selbstkritisch, was der Weiterentwicklung sehr dienlich ist. Solltest du das schreiben vor allem als Hobby machen wollen, halte ich selfpublishing für optimal. Aber auch im selfpublishing kann man auf professionellem Niveau veröffentlichen und professionell erfolgreich sein!!! Es gibt auch viele sehr gute und professionelle Bücher im Selfpublishing. Aus meiner Sicht ist das dort nur schwieriger als beim Verlag. Denn dass jeder alles über self publishing veröffentlichen kann, ist einerseits ein Vorteil, andererseits aber auch ggf nachteilig, wenn man sich abheben und profilieren möchte (keine Qualitätskontrolle der hier veröffentlichten Bücher, das heißt das auch potentielle Leser nicht wissen, ob dein Werk gewisse Standards erfüllt).