Ich weiß zwar nicht, seit welchem Zeitraum du bereits zeichnerisch aktiv bist, aber ich kann dir versichern, dass du durch stetiges Dazulernen durch Beobachtungen von realistischen Komponenten und Details mit der Zeit einen Sinn für diese "Richtigkeit" und Dreidimensionalität bekommen wirst. Das heißt, beobachte genau, beginne mit fundierenden Schritten und arbeite dich Detail für Detail heran. Stresse dich niemals in solch einem Lernprozess, derartige Bilder und insbesondere Realismus fressen Zeit. Viel Zeit. Auch, für Erfahrene.
Vielleicht hilft es dir, ein Referenzfoto eines Seitenprofils als Vorlage zu nutzen, indem du es mit einem schwarz-weißen Filter bearbeitest. Denn natürlich sind Bleistiftzeichnungen ebenfalls nur eine Komposition aus diesen beiden "Farben". Desweiteren empfehle ich dir, nie sofort mit solch einem Portrait zu beginnen, sondern vor jeder Zeichnung erst einmal ein paar Übungen zu machen (wie Schraffuren, Verläufe, Schattierungen etc.), um die Kontrolle über deine Motorik zu intensivieren. Hierzu gehört auch, dass du insbesondere darauf achten musst, deine Hand nicht zu überanstrengen. Nutze bestenfalls einen weichen Bleistift (mind. 2B - 8B), platziere ihn nur leicht, aber kontrolliert in deiner Hand und beginne mit der (hellsten) grundlegenden Fläche und arbeite im Laufe der Zeit immer mehr Tiefe in die Zeichnung, indem du an den entsprechenden Partien den Druck auf das Papier erhöhst. Das gleiche gilt bei den Haaren. Hier kann ich dir einen Tipp geben, den ich mir selbst beigebracht habe. Jede einzelne dargestellte Haarpartie (z.B. offene glatte Haare oder die 2 Partien bei einem Zopf) reflektiert in einem leicht unregelmäßigem Streifen auftreffendes Licht. Also arbeitest du beispielsweise einmal vom Haaransatz und einmal von den Haarspitzen Linien ein, die auslaufend in Richtung Mitte der Haarpartie verlaufen, sich aber nie berühren. Dabei arbeitest du dich, wie gesagt auch von hell zu dunkel und verwende verschiedene Strichstärken, da menschliches Haar nie sonderlich einheitlich ist.
Im Endeffekt machst du bereits verdammt gute Ansätze, durch die du deine Technik und Kunst fortwährend verbessern kannst. Ich hoffe, dir wenigstens ansatzweise geholfen zu haben. Und bitte, gehe deinem Wille nach, in der Kunst gibt es kein Optimum neben dem eigenen. Lass dich bloß nie von vermeintlichen "Profis" verunsichern. Und falls du im Laufe der Zeit bemerkst, dass sich Realismus nicht für deine Vorstellung eignet, kannst du jede Idee individuell stilisieren und umsetzen.