Zwangsverplichtung Feuerwehr?
Gibt es bald eine Zwangs Verpflichtung bei der Feuerwehr??? Natürlich ehrenamtlich...
5 Antworten
Hallo Jack334,
eine Zwangsverpflichtung bei der Feuerwehr gibt es nicht "bald" - die gibt es bereits seit vielen Jahren!
Die Gesetze aller Bundesländer (das Feuerwehrwesen unterliegt Landesrecht) räumen den Kommunen, also den Städten und Gemeinden, die Möglichkeit ein, Bürger eines bestimmten Alters für den Feuerwehrdienst zwangsweise zu verpflichten.
Wir leisten uns in Deutschland einen sehr hohen Standard an Sicherheit in allen Belangen (Militär, Polizei, Katastrophenschutz, Brandschutz, Technische Hilfeleistung, medizinische Notfallversorgung usw.). Dieser Standard ist nur durch einen Mix aus beruflichen und ehrenamtlichen Kräften zu halten. So ist beispielsweise jede (!) Kommune gesetzlich dazu verpflichtet, eine "den örtlichen Anforderungen gerecht werdende" Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten.
Übrigens ist eine Verpflichtung auch keine moderne Erfindung. Schon im Mittelalter war jeder (!) Haus- und Grundbesitzer verpflichtet, bei einem Brand zur Hilfe zu eilen und sich an den Löscharbeiten zu beteiligen. Das geschah schon im eigenen Interesse, denn ein sich ausbreitendes Feuer hat ja immer auch das eigene Eigentum gefährdet. Diese Verpflichtung wurde dann erst nach und nach im 19. Jahrhundert ausgesetzt, da sich mehr und mehr Freiwillige fanden und Freiwillige Feuerwehren gründeten, die die Arbeit der Pflichtfeuerwehren übernahmen.
Unseren modernen Zeiten ist es nun geschuldet, dass sich leider immer weniger Menschen bereit erklären, ehrenamtlichen Feuerwehrdienst zu verrichten. Daher sind in den letzten Jahren viele Feuerwehren aufgelöst oder zusammen gelegt worden. Das kann man aber nur bis zu einem bestimmten Grad machen, ohne den gesetzlich garantierten Schutz der Bevölkerung zu gefährden. Und da kommt dann wieder die Zwangsverpflichtung ins Spiel.
Allerdings heißt die Pflichtfeuerwehr nicht überall auch so. Je nach Landesgesetz wird entweder die Freiwillige Feuerwehr mangels Mitgliedern aufgelöst und stattdessen eine Pflichtfeuerwehr eingesetzt - oder aber die FF bleibt bestehen und wird durch Verpflichtete aufgefüllt.
Als reine Berufsrettung wäre unser aktuelles Rettungssystem nicht finanzierbar. Eine Alternative wäre eine reine Berufsrettung mit einer deutlich reduzierten Anzahl an Standorten, wodurch dann aber die Anfahrtswege und Eingreifzeiten der Feuerwehren verlängern würden (Folge: höhere Todesrate und größere Sachschäden). Das möchte eben auch keiner (oder kaum einer). Deshalb bleibt dann nur, von der Dienstverpflichtung Gebrauch zu machen. Hierbei bekommen die Zwangsverpflichteten allerdings eine kleine Aufwandsentschädigung.
Nichts anderes ist es mit der Bundeswehr. Hier setzt man (aufgrund der derzeit geringen Gefährdungslage) seit einigen Jahren auf eine reine Berufsarmee in Deutschland. Die vorhandenen Stellen werden durch Freiwillige besetzt. Sollten irgendwann nicht mehr genügend Freiwillige zur Verfügung stehen oder sollte der Bedarf an Soldaten wieder an- und die Anzahl der Freiwilligen übersteigen, dann wird auch hier die Wehrpflicht (die es im Gesetz immer noch gibt, sie ist nur ausgesetzt) wieder aktiviert.
Kurzum lässt sich sagen: Je weniger Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich in der Feuerwehr zu engagieren desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kommune gezwungen ist, Menschen zu verpflichten. Das kann in der Stadt genauso passieren wie auf dem Land.
Wobei man auch sagen muss, dass die bisherigen Pflichtfeuerwehr-Fälle allesamt eine längere Entwicklungsgeschichte aufweisen und dort zum allgemeinen Mitgliederschwund noch andere Probleme hinzu kamen. In einigen Fällen hat die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr durch einen geschlossenen Austritt gegen Entscheidungen der Kommune protestiert (z.B. aufgrund schlechter Ausstattung, ungenügender Persönlicher Schutzausrüstung usw.), in den Urlaubsgebieten entlang der Nord- und Ostsee sowie auf den Inseln ist das Problem häufig, dass immer weniger Menschen dauerhaft dort wohnen und immer mehr Wohnraum in Zweit- und Ferienwohnungen und -häuser umgewandelt wird).
Da deine andere Frage zu dem Film "Der Untergang" unverständlicherweise gelöscht wurde, schreibe ich dir einfach mal hier meine Antwort:
Du kannst die Ausstrahlung an folgenden Tagen im Fernsehen sehen:
Kabel1 kannst du vollkommen legal und kostenlos über die Joyn-App oder -Website (https://www.joyn.de/) schauen. Einige Ausstrahlungen sind dort 7 Tage in der Mediathek verfügbar. Ob dies 3 für diesen Film gilt, kann ich dir jedoch nicht sagen.
LG
Ja, man kann als zur FFW zwangsverpflichtet werden. Das gibt es schon in manchen Gemeinden.
Was mich aber mal interessieren würde, sind die Kriterien, die angewendet werden um die Personen auszuwählen. Es bringt ja reichlich wenig, Leute zu verpflichten, die einen Beruf ausüben, bei dem sie einen weiteren Anfahrtsweg haben, bei mir wären es mit dem Auto mindestens 30 Minuten, was eindeutig zu lange wären. Oder auch, wie in meinem Fall, kein Auto und/oder keinen Führerschein besitzen.
Ich möchte mich da jetzt nicht rausreden, finde nur, dass immer nur uber die Verpflichtung geredet wird, aber nie über die Folgen bzw. die Voraussetzungen.
wenn es zu wenige freiwillige gibt und dadurch die feuerwehr ihren pflichten nicht mehr nachkommen kann, kann es eine Pflichtfeuerwehr geben. Ja das ist richtig. Bin mir nicht sicher aber ich glaube z.b ein bürgermeister kann das bereits einführen.
Das gibt es doch schon immer!