"Zwang" -verpflichtung beim Bund?

7 Antworten

"Zwang" -verpflichtung beim Bund?

gibt es nicht - man verpflichtet sich freiwillig

Wenn ich z.B. eine Pilotenausbildung bei der Bundeswehr mache und ich übernommen werde, ob man dann eine Pflicht hat für eine bestimmte Zeit dem Bund zu dienen? Oder kann man danach direkt wieder "weggehen"?

16 Jahre Dienstzeit sind gesetzt, dass weiß man aber bereits vor der Bewerbung, dass steht in den entsprechenden Stellenausschreibungen.

Was glaubst du, wie blöd der Arbeitgeber Bundeswehr ist? Finanziert dir die wohl teuerste Ausbildung bei der Bundeswehr, finanziert dir ein Studium, und dann gehst du einfach wieder? Wo wäre das möglich?

Du kannst wieder weggehen, wenn du deine Zeit, für die du dich verpflichten musstest, hinter dir hast. Das waren mal 12 Jahre als Luftfahrzeugführer, heute sind das 17 Jahre (bin mir da aber nicht sicher)

und sie übernommen wird

Keine Ahnung, was du damit meinst. Meinst du, als Berufssoldat übernommen? Dann kannst du kündigen. Allerdings hast du dann trotzdem deine Zeit als Zeitsoldat abzuleisten.

Da die Ausbildung beim Bund kostenlos ist und man sogar das volle Gehalt dabei kriegt, muss man sich im Gegenzug für eine bestimmte Zeit verpflichten, dann auch in der Truppe zu arbeiten. Wenn man vorzeitig kündigt, muss man im Gegenzug einen Teil der Ausbildungskosten zurückerstatten.


wiki01  21.10.2021, 08:21

Ist kündigen überhaupt möglich als Zeitsoldat? Diese Möglichkeit kenne ich nicht.

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Hamburger02  21.10.2021, 08:41
@wiki01

Also eine reguläre Kündigung gem. BGB ist juristisch gesehen nicht vorgesehen. Man kann aber einen Antrag auf vorzeitige Entlassung nach §55 SG stellen oder einen Antrag auf Kriegsdiesntverweigerung stellen, um vorzeitig aus der Verpflichtung herauszukommen. Bei dem Antrag auf Entlassung muss man allerdings stichhaltige Argumente haben, dass der Verblleib in der BW eine unangemessene Härte darstelllen würde und im Falle der KDV muss man einen Teil der Kosten für ein Studium oder eine Fachausbildung zurückerstatten. Bei einer Entlassung aufgrund einer KDV nach dem Studium werden z.B. etwa 37.000 Euro Rückzahlung fällig. Das ist auch gerichtlich so bestätigt worden. Wie hoch die Rückforderung bei einer Pilotenausbildung ist, weiß ich allerdings nicht. In der Regel beträgt die Rückerstattung so in etwa 1/3 der tatsächlichen Kosten der Ausbildung.

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wiki01  21.10.2021, 15:22
@Hamburger02
Wie hoch die Rückforderung bei einer Pilotenausbildung ist, weiß ich allerdings nicht.

Die Ausbildung eines Strahlluftfahrzeugführers kostet schnell mal 2,5 bis 3 Mios Euro.

In meiner Staffel hat mal ein Luftfahrzeugführer KDV durchgezogen (Oberleutnant, Studium abgeschlossen). Er wurde dann tatsächlich entlassen, aber das dauerte über 2 Jahre. Kurz nach der Entlassung wäre er eh ausgeschieden.

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Wenn sie Geld in deine Ausbildung stecken, dann werden die dir auch eine Kündigungsverzicht für einen bestimmten Zeitraum aufdrücken. Das ist aber in der freien Wirtschaft nicht anders.

(...) ob man dann eine Pflicht hat für eine bestimmte Zeit dem bund zu dienen?

Natürlich :D.

Die BW "schenkt" Dir doch keine Pilotenlizenzen und sagt dann, jetzt kannst Du wieder gehen...

Wäre nur sinnvoll, wenn es dort genauso wie bei der Freiwilligen Feuerwehr auf kommunaler und Kreisebene geregelt ist: Lkw-Schein bezahlt bekommen und wenn man früher die Gemeindewehr verlässt muss man x% zurückbezahlen.