Youtube und Steuern/Gewerbe? Was tun?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich verstärke hier nur die Aussage von @Kaen011, solange keine Gewinnabsicht besteht musst du auch nichts anmelden. THEORETISCH wenn da jemand ganz genau mit der Lupe drauf schaut und du irgendwann monetarisierst und sich sonst nichts ändert, dann könnte man dir unterstellen, dass du seit Ewigkeiten bereits schon die Absicht hattest. Allerdings wird das niemals passieren (und je nach Animation wird das sowieso unmöglich). Du könntest also sogar Milliarden Abonnenten haben, solange du daran nichts verdienst - egal auf welchem Weg, also wirklich alles das durch den Kanal kommen könnte - brauchst du kein Gewerbe.

Sollte das aber einigermaßen laufen, dann würde ich empfehlen einfach ein Gewerbe anzumelden, Monetarisierung zu aktivieren und halt lediglich die Einnahmen in der Steuererklärung aufzulisten. Muss ja nicht mal anstrengend sein mit Abschreibungen etc., sondern lediglich die 12 monatlichen Einnahmen die du im Jahr dann haben würdest. Die Anmeldung kostet kaum was (20-30€)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Vollzeit-YouTuber

Wortesammler 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 16:19

Ja, genau so habe ich es mir auch gedacht. Ich meine, falls ich doch mal Lust habe daraus ein Gewerbe zu machen, dann geht es ja schnell. Ich will halt auch nur mal schauen, ob das, was für mich ist und mich in der Zwischenzeit mit dem rechtlichen auseinandersetzen, mit einem Steuerberater im Bereich YouTube sprechen und mich beraten lassen.

Vieles erscheint zu Anfang viel schlimmer und unüberwindbarer als es wirklich ist. Auch in Sachen Steuern wächst man schon rein. Außerdem gibt es auch später genug Dinge, die man von der Steuer absetzen kann und Menschen, die einem in solchen Bereichen, wo man noch keine Erfahrung hat, helfen. Von daher.

Ganz lieben Dank für deine Antwort. Hat mir wirklich enorm geholfen:)

Dudenox2  26.08.2024, 00:25
@Wortesammler

Ja, Steuerberater empfehle ich dabei. Bin mir sicher es ist nicht so schwierig wie es aussieht, aber Fehler führen halt zu fatalen folgen, mache ich selbst nur mit Steuerberater und die decken dann auch alles ab.

Bei den Animationen, solange du nur Dinge verwendest an denen du alle Rechte hast (empfehle hierbei auch nicht "copyright-freie" Musik) sollte das kein Problem sein, hängt halt stark vom Content ab. Ist es z.B. zu wiederholend, dann ist YouTube davon kein Freund. Da fällt mir als Beispiel jemand ein, der z.B. Gesichtszüge animiert und dann auch in verschiedenen Farben/Formen präsentiert hatte. Das wurde von YouTube abgelehnt, weil die halt 5x das selbe Video sehen, obwohl das eigentlich nicht der Fall ist.

Wortesammler 
Beitragsersteller
 26.08.2024, 16:46
@Dudenox2

Reicht dann ein ganz "normales" Gewerbe? Auf dem Kanal "Steuerfit" meinte Melchior, dass man als Youtube am besten kein Kleinunternehmen sein sollte, da man dann nicht die Möglichkeit auf eine Umsatzsteuervoranmeldung hat und demnach nichts von der Steuer absetzen könne. Also Youtube zahle man ja eh keine Umsatzsteuer zumindest nicht in Bezug auf die Plattform YouTube, da die Firma ja ihren Sitz in den USA hat und damit der Reverse Charge greift.

So zumindest habe ich es verstanden. Aber ich bin auch erst seit ein paar Tagen an dem Thema Steuern und so dran:)

Frage bezüglich Steuerberater, wie und wo hast du deinen gefunden? Ich habe gedacht mich vorerst bei Steuerbuddy beraten zu lassen? Weiß aber nicht ob das eine gute Adresse wäre?

Dudenox2  26.08.2024, 20:46
@Wortesammler

Dafür wäre eine Steuerberatung wahrscheinlich gut, aber ich habe mein Gewerbe einfach als "nicht eingetragenes Einzelunternehmen" angemeldet. Gewerbegröße ist abhängig vom Einkommen.

Natürlich zahlst du auf das Einkommen von YouTube Umsatzsteuer, das Geld ist komplett egal wo es her kommt, du bist die Person, die das Geld erhält - allerdings gibt es Steuerfreibeträge, das hängt aber von deinem Gesamteinkommen ab. Da Deutschland aber ein Abkommen mit den USA hat erhältst du das volle Geld, bei vielen anderen Ländern werden Steuern direkt abgezogen und die USA erhält diese (heißt aber, du musst trotzdem hier Steuern zahlen).

Für den Steuerberater habe ich einfach online gesucht und landete bei Ecovis Hannover, da die sich mit Online/YouTube auch schon auskennen, kann das aber nicht bewerten, da ich keinen Vergleich habe. Allerdings machen die für mich die Buchführung und sonstige Dinge die man für Steuern braucht, weiß nicht ob das unter reine Beratung fallen würde

Du kannst damit so anfangen. Es wird dauern bis dein Kanal monitatarisiert wird und dann kannst gerne das Gewerbe anmelden. Am Anfang nicht nötig und du musst dein Kanal nicht monitarisieren, das heißt es ist dir dann überlassen, ab wann du anfangen willst damit geld zu verdienen. Also lets Go ✌️

Wie sieht das aus? Sollte ich schon jetzt ein Gewerbe anmelden? Wo ist da die Schnittstelle?

Ein Gewerbe musst du anmelden wenn du eine gewinnabsicht hast, also sobald absehbar ist das du regelmäßige einnahmen hast.

 Einnahmen will ich damit keine erzielen, sondern wirklich nur eine Community eventuell aufbauen. Also ich will kein Adsense, Produktplatzierungen oder Affiliate-Links nutzen bzw. verwenden, sondern wirklich nur die Videos hochladen.

Sofern du keine Werbung oder so schaltest, hast du sowohl kein gewinnabsicht als auch keinen gewinn. Dann musst du kein gewerbe anmelden


Wortesammler 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 16:16

Das ist gut, denn so kann ich mich noch mit dem Thema Steuern und so beschäftigen und trotzdem schon Videos erstellen und veröffentlichen. Danke dir:)