XMP Profil bei neuem Ram?

2 Antworten

Hallo

Muss man das immer machen, wenn man RAM aufrüstet?

Nein, man muss das nicht machen, aber man kann, aber auch nicht immer, denn nicht immer steht die XMP Unterstützung zur Verfügung. In dem Fall kann XMP nicht genutzt werden.

Beim Wechsel von XMP RAM Modulen sollte aber vorher das XMP im BIOS/UEFI deaktiviert und erst nach dem einsetzen der neuen RAM Module wieder aktiviert werden.

Um XMP nutzen zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein.

Zum einen muss das BIOS/UEFI des Mainboards du Nutzung von XMP unterstützen, was meistens der Fall ist, außer bei einigen OEM fertig PC's und zum anderen müssen die RAM Module selbst ein oder mehrere XMP Speicherprofile mitbringen, wovon eines im BIOS/UEFI ausgewählt und aktiviert werden kann.

XMP sind Speicherprofile die auf XMP overclocking RAM Modulen hinterlegt sind, im SPD Chip (Serial Presence Detect). Dort im SPD Chip sind auch die JEDEC Standard Speicherprofile untergebracht, die das BIOS/UEFI nutzt, um das Speichersystem automatisch einzustellen, entsprechend der vorliegenden Hardwarekonfiguration. Das XMP MEM overclocking muss dann manuell aktiviert werden. Dadurch werden XMP overclocking RAM Module erst auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit "übertaktet". Das sagt ja schon die Bezeichnung aus.

Standard RAM Module bringen dagegen kein XMP mit, weshalb für diese RAM Module auch kein XMP im BIOS/UEFI zur Auswahl verfügbar ist. Für diese RAM Module wird das Speichersystem automatisch und nur mit Hilfe der JEDEC Standard Speicherprofile eingestellt, entsprechend der vorliegenden Hardwarekonfiguration.

Wenn du DDR4-4000 RAM Module einsetzen möchtest, dann sind das aber immer XMP overclocking RAM Module und dafür muss das XMP im BIOS/UEFI ausgewählt und aktiviert werden, damit die RAM Module auf 4000MT/s Speichergeschwindigkeit "übertaktet" werden. Sonst wird auf sie nur mit ihrer Standard Speichergeschwindigkeit darauf zugegriffen, also mit 2133 bis 2666MT/s.

Das ist so, weil es Über DDR4-3200 RAM hinaus nur noch XMP overclocking RAM Module gibt, da die JEDEC Spezifikation für DDR4 RAM bei DDR4-3200 RAM Modulen endet, wobei es aber auch DDR4-2133/2400/2666/2800/2933/3000/3200 XMP overclocking RAM Module gibt. Nicht alle RAM Module unterhalb von DDR4-3200 sind Standard RAM Module. Aber über DDR4-3200 RAM Module hinaus, sind es immer XMP overclocking RAM Module.

  • DDR4 Standard RAM Module - 1866MT/s bis 3200MT/s, kein XMP "OnBoard"
  • DDR4 XMP overclocking RAM Module - 2133MT/s bis DDR4-5200, mit XMP "OnBoard"

Mit XMP RAM Modulen können durch MEM overclocking höhere Speichergeschwindigkeiten billiger realisiert werden, als mit Standard RAM Modulen.

Allerdings kann es sein, das dein Prozessor nicht mit den DDR4-4000 RAM Modulen laufen wird, mit aktiviertem XMP und bei 4000MT/s Speichergeschwindigkeit. Die Speichergeschwindigkeit für diese RAM Module liegt weit außerhalb der Prozessor Spezifikationen.

Das kann ich so pauschal sagen, weil es keine Prozessoren mit DDR4 RAM Unterstützung gibt, die nativ mehr als DDR4-3200 RAM unterstützen.

Falls du wissen möchtest, was es damit auf sich hat, dann ließ mal hier weiter:

Wie schon erwähnt, gibt es keine Prozessoren mit DDR4 RAM Unterstützung, die nativ mehr als 3200MT/s Speichergeschwindigkeit unterstützen, was dem Tempo für DDR4-3200 RAM Module entspricht. Das kann in den Spezifikationen des jeweiligen Prozessors auch nachgelesen werden.

Für Speichergeschwindigkeiten über die jeweiligen Prozessor Spezifikationen hinaus, die dann erst mit schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, wird zwangsweise auch der Speichercontroller in dem jeweils eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verkürzt.

Außerdem sinkt auch noch die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Es kann auch nicht vorhergesagt werden, ob und wie hoch sich der Speichercontroller in einem Bestimmten Prozessor übertakten lässt. Das ist abhängig von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors, auch aus der selben Serie.

Das ist so, weil die Speichergeschwindigkeit nicht an den RAM Modulen eingestellt wird und auch nicht auf dem Mainboard, sondern das BIOS/UEFI des Mainboards stellt die Speichergeschwindigkeit im Prozessor ein, weshalb der Prozessor dann mit der in ihm eingestellten Speichergeschwindigkeit auf den RAM zugreift. Daraus ergibt auch sich erst der Speichertakt. Ansonsten sind die RAM Module weder selbst getaktet, noch laufen sie selbstständig mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit.

Deshalb spielt es aber auch keine oder nur eine untergeordnete Rolle, was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht, denn dort steht nicht welche Speichergeschwindigkeiten garantiert erreichbar sind, sondern da steht nur, welche Speichergeschwindigkeiten das BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller im Prozessor, einstellen kann, inklusive der Speichergeschwindigkeiten, die nur durch übertakten des Speichercontrollers im Prozessor erreicht werden können. Mehr steht da eigentlich nicht.

Speichergeschwindigkeiten die nur mit übertakten des Speichercontrollers im Prozessor erreicht werden können, die werden in den Mainboard Spezifikationen für gewöhnlich wie folgt gekennzeichnet: (OC), (O.C.), (by A-XMP OC Mode) oder (EXPO)

Die Mainboards wurden zwar mit den in den jeweiligen Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu dem jeweiligen Mainboard zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus den Memory Support Listen (QVL). Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Wenn du dich trotzdem an MEM overclocking versuchen möchtest, mit Speichergeschwindigkeiten außerhalb der CPU Spezifikationen, um diese Speichergeschwindigkeiten mit entsprechend schnellen XMP bzw. EXPO RAM Modulen nutzen zu können und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Modulen, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

mfG computertom

Ja, sollte man immer machen.

Auch wenn man seine Module von 16 auf 32 austauscht (nicht ergänzt), sollte man das neue XMP Profil laden, die neuen Module haben oft andere Timings.

XMP Profil zu laden ist jetzt kein Hexenwerk.