Würdet ihr es akzeptieren wenn eure zukünftige keine Jungfrau mehr wäre?

11 Antworten

Nein, das ist inakzeptabel. Gerade als Ü60 mit gesunden konservativen Wertvorstellungen muss ich darauf bestehen, dass die Frau ihre Unschuld in die Verbindung einbringt.

Gegenfrage: In welchem Jahrhundert leben wir?  Gilt das auch für junge Männer?

Mal ganz ehrlich, gibt es etwas langweiligeres als eine jungfrau im bett...


meini77  22.02.2016, 17:11

auch Nicht-mehr-Jungfrauen können langweilig sein, habe ich mir erzählen lassen.

Aber es gibt nix Anstrengenderes als eine Jungfrau im Bett.

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Auf jeden Fall würde ich das akzeptieren (und habe dies auch in der Praxis umgesetzt ;-) )

Jungfräulichkeit wird oft völlig überbewertet. In ferner Vergangenheit war eine jungfräuliche Braut die Gewähr dafür, dass der frischgebackene Ehemann nicht versehentlich die Nachkommen eines Konkurrenten großzieht bzw. eine ledige Mutter ohne Versorger mittellos zurückbleibt. Daher haben praktisch alle Religionsstifter den vorehelichen Verkehr zur "Sünde" erklärt und entsprechend sanktioniert - was ja auch durchaus gut gemeint und mangels Alternativen der einzig mögliche Weg war.

Leider gibt es immer noch Kulturen, welche diese (und andere - ich sag nur "Ernährungsvorschriften") gut gemeinten jahrhundertealten Regeln bitterernst nehmen ohne diese in den Kontext der heutigen Zeit zu setzen - bis hin zum ("Ehren-")Mord, da die "Ehre" der ganzen Familie an der Jungfräulichkeit der Tochter gemessen wird... .

Dank Geburtenkontrolle, Safer Sex und Vaterschaftstest sind die eigentlichen Beweggründe für die Forderung nach Jungfräulichkeit längst obsolet. Jetzt geht es nur noch um diesen obskuren Begriff der "Ehre" - wobei meiner Meinung nach der wichtigste Beweggrund die Angst vor dem Vergleich ist ("Was ist, wenn meine Frau/mein Mann mit einem meiner Vorgänger mehr Spaß hatte...?").

Interessant ist, dass dieses Ideal dann allerdings oft mit allerlei Doppeldeutigkeiten umgangen wird. So ist es manchen Muslimen gestattet eine Zeitehe einzugehen - d.h. ein Mann kann eine Frau (Prostituierte) für eine Stunde "heiraten" und verstößt so nicht gegen heilige Gebote. Viele Gläubige - auch in der christlich-amerikanischen "Purity-Bewegung" haben einfach bis zur Ehe ausschliesslich Oral- und Analverkehr und bleiben so "rein" und "jungfräulich" bis zur Ehe... .  Die Männer hat das Keuschheitsgebot ohnehin noch nie interessiert, weswegen sie es völlig in Ordnung finden "sich die Hörner abzustoßen", gleichzeitig aber eine Jungfrau heiraten möchten. Sex ist ja etwas, was den Partner nicht "abnutzt" oder "entweiht" - warum also das ganze Bohei?

Ob man also sein modernes Leben nach den Buchstaben uralter Schriften richten muss und ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht mehr lebt wie vor tausend und mehr Jahren, muss jeder für sich entscheiden bzw. sich überlegen, ob er sich von anderen Menschen (Pfarrer, Imam, Rabbi oder sonstwem) sein Leben diktieren lassen möchte. Moralische Vorgaben ändern sich mit der Zeit - vor ein paar Jahrzehnten war auch in Deutschland ein unverheiratet zusammenlebendes Paar, eine ledige Mutter oder eine Scheidung noch etwas, worüber man sich öffentlich aufregen durfte - heute interessiert das fast niemanden mehr.

Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein begrüßen es, wenn die Frau/der Mann auch noch andere Erfahrungen hatte, denn sonst fragen sich viele erst später, wie es denn mit einem anderen Partner wäre... .

Da Sex auch ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist (auch wenn einige Moralapostel dies immer wieder bestreiten), sollte man sich auch im Bett verstehen. Hier den Partner erst zu heiraten und dann herauszufinden, ob man die gleichen Vorstellungen von gutem Sex hat, ist als würde man an der Schiessbude versuchen einen Treffer zum Hauptgewinn zu landen - blind und mit nur einem Schuss. Viel Glück dabei... .

Die Vorstellungen einer romantischen Hochzeitsnacht zweier Jungfrauen ist in der Praxis dann auch weit weniger romantisch als verkrampft, bemüht und peinlich - dann lieber eine(n) Partner(in) mit Erfahrung.


Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Tätigkeit als Life-Coach und Fachbuch-Autor

Man sollte es akzeptieren. Vorallem wenn die Person die eine für einen ist:). Es ist doch auch nichts schlimmes dabei, schließlich liebt sie doch dann einen und keinen anderen. Ich bin zwar selbst noch Jungfrau(oder wie man das beim Mann nennt) aber mir wäre das echt egal.