Würdet ihr an meiner Stelle den Job kündigen und beim AMS landen?
Hallo, ich schildere euch meine Situation:
Seit knapp einem Jahr arbeite ich in einem Unternehmen in der Buchhaltung und es ist für mich die Hölle. Ich schlage mich bis heute mit den Fehlern meiner Vorgänger herum, Chefin hat mich nicht richtig eingeschult (kennt sich selbst nicht aus) und hat mir zudem vieles falsch erklärt, um Zeit zu sparen. Sie gibt mir immer mehr Aufgaben neben der Buchhaltung, bin also immer im Stress. Kunden machen jeden Tag Stress, weil sie unnötige Mahnungen erhalten. Ich habe bereits Schlafstörungen entwickelt, kann zuhause nicht abschalten. Im Unternehmen herrscht außerdem immer schlechte Stimmung wegen der Chefin. Keiner der Kollegen mag sie.
Das für mich einzig Positive sind meine Arbeitszeiten.
Leider sieht es auf dem Arbeitsmarkt bei mir in der Stadt momemtan nicht so vielversprechend aus. Ich habe selbst noch nicht viel Berufserfahrung und bin in einem Alter wo viele Kinder bekommen (das erschwert einiges). Ein fliegender Wechsel ist nicht so einfach möglich (wegen der langen Kündigungsfrist warten andere Unternehmen nicht gern auf einen so lange).
Mein Freund ist der einzige der mich versteht. Die gesamte Familie rät mir davon ab zu kündigen, weil sie meinen, dass es besser ist einen Job zu haben als bald vielleicht keinen (wenn ich nichts finde). Ich persönlich halte es aber psychisch gar nicht mehr aus. Zudem bin ich vor einigen Jahren körperlich schwer erkrankt, weswegen ich noch vorsichtiger bin. Andererseits habe ich extreme Angst vor dem AMS und Angst irgendwann in Geldnot zu geraten.
Ich möchte nun gerne auch eure Meinung dazu lesen. Vielleicht habt ihr gute Argumente, die mir letztendlich doch die Entscheidung erleichtern könnten entweder zu kündigen oder zu bleiben. Danke euch!
4 Antworten
Kündigen und was besseres finden. Das Leben ist viel zu kurz um unter einem Job zu leiden.
Die Frage, die nur du dir beantworten kannst: kannst du dir eine mögliche längere Arbeitslosigkeit mit entsprechender 3monatiger Sperre (also gar kein Geld) leisten? Wenn ja, dann kannst du entspannt kündigen und dir was neues suchen. Sei dir aber darüber bewußt, das eine längere Arbeitslosigkeit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht verbessern.
Falls dir das finanziell zu unsicher ist, dann heißt es durchhalten, weiter bewerben und dabei vielleicht auch Abstriche machen, um bei der Jobsuche schnell erfolgreich sein. Wenn die Belastung auf Arbeit zu groß ist, dann lass dich für längere Zeit krank schreiben.
Ich bin aus Österreich. Hier dauert die Sperre des Arbeitslosengeldes nur 4 Wochen. Wäre sie 3 Monate würde ich über eine Kündigung gar nicht nachdenken. Dann müsste ich durchhalten, um zu überleben.
Was spricht dagegen, parallel Bewerbungen zu schreiben und sich was Neues zu suchen? So kann es ja offensichtlich nicht weitergehen, die Gefahr der längeren Arbeitslosigkeit hast du so auch nicht.
Dagegen spricht, dass ich nicht mehr in diesen ganzen Blödsinn verwickelt sein möchte. Und dass meine Kündigungsfrist von 4 Wochen erst mit Monatsanfang immer beginnen würde und keiner dann so lange auf mich wartet. Ich habe schon einmal eine Absage deswegen erhalten.
Naja du hast dir die Antwort eigentlich schon selbst gegeben. Ich kenne dein aktuelles Alter nicht aber denke wegen der Kinder Sache eher jünger.
Ich war 30 wo ich meinen alten Job aufgegeben habe und in eine neue Branche und Job gewechselt bin. Würde es jederzeit wieder machen. Ich habe noch etliche Krankheiten von meinem alten Job die ich nie wieder loswerde. Die Frage ist, bist du Umzugsbereit? Wenn ja ist es ja recht einfach ein neuen Job zu finde.
Liebe Grüße