Würde sich ein Widerspruch überhaupt lohnen - ALG2?
Meine Cousine heizt mit Holzbriketts. Da ihre Wohnung nur von Außenwänden umgeben ist und im 1. Stock liegt, wird es im Winter übelst kalt. Sie hat nur einen Kachelofen. Seit 2 Jahren leider von Hartz 4 abhängig.
Die Heizperiode ist eigentlich von Oktober bis April. Letztes Jahr haben sie ihr 2125 kg Holzbriketts genehmigt. Sie kam bei dem kalten Winter nicht über die Runden. Musste selber nachkaufen.
Dieses Jahr hat sie im September den Antrag gestellt. Jetzt wurde ihr Rückwirkend vom August 2021-Juni 2022 Holz genehmigt. Und zwar 2000 kg. Also für einen größeren Zeitraum weniger Brennstoff. Obwohl sie beim Antrag ihre Lage (Wände, etc.) erklärt hat.
Wir wollen nun Widerspruch einlegen. Was passiert aber dabei? Können die ihr noch weniger berechnen? Fallen Holzbriketts und Holz in die selbe Kategorie. Denn laut dieser Seite hat sie ein Recht auf 3000 kg für 50qm.
7 Antworten
Sie sollte sich an eine ALG 2 - Beratungsstelle vor Ort wenden oder etwaigenfalls an einen Fachanwalt für Sozialrecht:
Dem angegebenem Link ist ja schon ein Richtwert zu entnehmen.
Es handelt sich hier um Einzelfallentscheidungen - die sollte man auf jeden Fall durch einen Widerspruch überprüfen lassen; man sollte dann auch gleich seine Vorstellung erneut beantragen.
Die Kommunen haben aber zunächst i. R. Pauschalen festgelegt - hier finden sich meist 2.000 kg - 2.300 kg für ein Ein-Personen-Haushalt. Auch wertmäßig gibt es Pauschalen - da kann es natürlich sein, daß bei günstigen Preisen mehr Holz gekauft werden kann...
Dennoch ist der Einzelfall zu prüfen.
Ein gepfeffertes Schreiben von einem Anwalt für Sozialrecht kann wahre Wunder bewirken. Über einen Beratungskostenhilfeschein wird er dann vom Staat bezahlt.
Können die ihr noch weniger berechnen?
Nein nicht bei Widersprüchen.
Theoretisch könnte man über einen Überprüfungsantrag sogar den Bescheid von letzten Jahr angreifen (Kein Widerspruch weil die ein Monats Frist abgelaufen ist) da die 1 Jahresfrist für Überprüfungsanträge ab dem 1.1 anfängt zu laufen sprich hier am 1.1.2021 also könnte man Verwaltungsakte bis zum 1.1.2020 überprüfen lassen. Am besten mit einem Anwalt besprechen ob es Sinn macht.
ein widerspruch lohnt sich immer. wenn der brennstoff nicht ausreicht um vernünftig über die kalte jahreszeit zu kommen, muss sie sogar in widerspruch gehen. wenn du hier hilfe brauchst guck auch mal hier mit rein:
Bei einem Widerspruch wird danach nicht weniger ausgehandelt.
Ich rate zu einem Fachanwalt.
Bei ALG 2 Empfänger zum Amtsgericht gehen und Prozesshilfe beantragen.