Würde ein stotterer stottern wenn er betrunken wäre?

7 Antworten

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Der Einfluss von Alkohol auf die Sprechflüssigkeit von Stotterern ist im Allgemeinen erheblich, die Trennung von organisch bedingtem Stottern zu psychisch bedingtem Stottern ist dabei ganz unerheblich.

Mir ist es als schwerem Stotterer (bis zum 29. Lebensjahr) so gegangen, dass ich, wenn ich guter Stimmung war, z.B. in einer fröhliches Skatrunde, ganz störungsfrei sprechen konnte, während ich in schlechter Stimmung (beim "Trostsaufen") fast kein Wort mehr herausbekam.

Stottern ist in so gut wie allen Fällen eine Störung in der Ablaufsteuerung der Sprechbewegung, ist also keine Störung in der Beweglichkeit der Sprechorgane (Atmung, Stimmgebung, Arktikulation - Zunge, Kiefer, Lippen, Gaumensegel), das wäre "organisch" im engeren Sinne.

Die Fehlleistung ist eine Fehlleistung des Gehirns. Damit ist die Unterscheidung zwischen psychisch und organisch fast sinnlos, da sich alle psychischen Fehlleistungen im Gehirn abspielen und damit "organisch" sind. Bleibt die Frage, ob es ein Problem der Software oder der Hardware ist. Da ist die aktuelle Forschungslage so, dass es hirnanatomische Unterschiede zwischen Stotterern und Nichtstotterern gibt. Diese und die Daten zur familiären Häufung (genetische Disposition) sprechen klar für eine organische Basis, im Allgemeinen.

Alkoholkonsum ist also kein Test, um festzustellen, ob das Stottern organisch bedingt oder psychisch bedingt ist.


berke221 
Beitragsersteller
 31.08.2016, 10:56

Was könnte man tun um das stottern zu beheben er stottert nicht richtig stark nur leicht aber es kommt auch manchmal das er auch kaum sprechen kann 

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Andreas Starke  31.08.2016, 14:20
@berke221

Die Sprechstörung "Stottern" ist immer situationsabhängig. Wenn sie nicht von der Situation abhängig ist, handelt es sich wahrscheinlich nicht um Stottern, sondern um etwas anderes.

Ich rate jedem Menschen, der stottert, eine wirksame Therapie zu machen. Das gilt natürlich nicht, wenn die Störung so leicht ist, auch das kommt natürlich vor, dass der Betreffende angibt, mit dem Stottern gut leben zu können. Das trifft ja für jede Beeinträchtigung zu: Wenn man damit gut leben kann, braucht man nichts dagegen zu tun. Letzten Endes wird er sowieso irgendwie damit leben müssen, es sei denn, er erlebt eine Selbstheilung, d.h. das Stottern geht von selbst weg.

Wie ist das nun zu erklären? Ich rate zu einer Therapie, wenn der Betreffende nicht damit leben möchte bzw. damit leben kann, kündige aber gleichzeitig an, dass eine vollständige Heilung (Stottern weg beim spontanen Sprechen in allen Situationen ohne Hilfsmittel) nicht (damit meine ich auch: nur extrem selten) erreicht werden kann.

Der Fall ist für mich ganz klar. Alle Stotterer, auch solche, die sehr schwer und in vielen Situationen stottern, können durch Therapie so weit kommen, dass sie sehr gut damit leben können. Das ist kein seltener Glücksfall, sondern der Regelfall.

Es ist nicht ganz leicht, eine gute, sprich wirksame Therapie zu finden. Das Internet bietet einige Möglichkeiten, sich zu informieren, so dass man nicht auf das erstbeste Heilungsversprechen hereinzufallen braucht. Die Gruppentherapie (immer zu empfehlen), die ich durchführe, wird unter dem Suchwort "Viermalfuenf" (weil die Therapie aus 4 Abschnitten von 5 Tagen besteht) gefunden.

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lottern - lallen und stottern.

Nein, wenn die Sprachbeeinträchtigung aus Anspannung herrührt, dann wird er gelöst nicht mehr stottern. Sollte sein Stottern jedoch organisch bedingt sein, hilft auch kein Alk.

da sich beides auf das sprachzentraum auswirkt, wird man es je nach promille-pegel nur am wechsel vom stottern zum lallen merken.

Nein, weil der Alkohol löst die Hemmungen und man merkt nichts mehr

Werdet ihr heute herausfinden :D Wenn Alkohol nichts bringt, dann probiert doch mal Gras!

Natürlich ist das ein Spaß :D ich denke er wird noch stottern ...