Was ist anstrengender - danach zu lernen?
Inzwischen ist es zu einem giftigen Streit zwischen mir und meiner Freundin geworden, die keine Ausbildung macht. Sie behauptet, es wäre genauso anstrengend, sich nach der Schule hinzusetzen und zu lernen, wie nach einer körperlich anstrengenden Arbeit.
Ich laufe auf Arbeit täglich mindestens 6 km, an manchen Tagen 10 km und mehr. Wenn ich nicht laufe, muss ich meinen Kopf einschalten, um meine Arbeit konzentriert zu erledigen. Als Mechaniker muss ich durchgehend schwere Teile heben oder mich verbiegen, um enge Ecken zu erreichen. Und dann - das kennen glaube ich alle Arbeitnehmer - gibt es irgendwelche Arbeitskollegen, die niemand leiden kann, mit denen man aber zusammen arbeiten muss.
Körperlich ist es nach meinem Arbeitstag die Hölle, sich auf eine Prüfung vorzubereiten. – Zwar ist mein Stress nach der Prüfung vorbei, aber es geht ums Prinzip, dass die Arbeit körperlich kaputt macht. Danach, wenn man sich dann hinsetzt, ist es total anstrengend wach zu bleiben. Geistig fällt es mir jedenfalls nicht schwer am Schreibtisch zu hocken.
In der Schule sitzt man den ganzen Tag. Es belastet also eher die Psyche. Außer man lernt etwas, das einem überhaupt nicht gefällt - was ich bei meiner Freundin vermute. Jedenfalls meint sie, sie sei nach der Schule genauso erschöpft.
Was sagt ihr dazu?
4 Antworten
Körperliche und geistige Anstrengung kann man nicht miteinander vergleichen.
Wenn jemand - weshalb auch immer - total erschöpft ist, sollte derjenige eine Pause einlegen und nicht gleich weitermachen. Manchmal genügt 1/2 Stunde Dösen, manchmal braucht man 2 Stunden Schlaf.
Ich bin aus Alters- und gesundheitlichen Gründen körperlich nicht belastbar, wenn ich eine halbe bis eine Stunde im Garten gearbeitet habe oder eine Einkaufstour von 2 Stunden mit dem Rad hinter mir habe, kann ich körperlich nicht mehr - dann wechsle ich an den PC und arbeite geistig. Nach 2-3 Stunden mach ich dann wieder leichte Hausarbeit, um das Hirn zu entspannen.
Wenn ich allerdings 6-8 Stunden konzentriert am PC gearbeitet habe, bin ich total groggy - dann geht gar nichts mehr. Desgleichen, wenn ich mich im Garten 2-3 Stunden geschunden habe...
Man kann also durch körperliche, wie durch geistige Arbeit ausgelaugt sein und ist dann auf beiden Ebenen zu nichts mehr fähig.
Sinnvoll wäre es, jede Art der Überlastung zu vermeiden und sich durch kleine Pausen zu regenerieren.
Beides ist für sich anstrengend.
Jeder Mensch ist anders und hat seine eigene Belastungsgrenze.
Ich kann das gut mit Kindern vergleichen, die einen Jammern schon mit nur einem Kind wie anstrengend es ist und ich denk mir dann immer so what? ,, was soll ich mit 3 Kinder sagen'' 🤣 oder ich mit 3 Kinder vor und nach der Arbeit nur Stress und meine Kollegin ohne Kinder sitzt mit Burnout zu Hause 🤷 aber so ist es leider. Nicht alle sind gleich.
Ich verstehe deine Ansicht, allerdings stellt jeder seine körperlichen Grenzen verschieden hoch.
Was für dich leicht ist, kann für den nächsten schwer sein, dafür aber anders rum genauso.
Ja wenn die Schule sie sehr stresst und sie unter Druck setzt. Ich hatte auch meine Schwierigkeiten nach der Schule noch zu lernen, weil ich so kaputt war mental als auch körperlich. Trotzdem habe ich bisschen gelernt, um die Prüfung wenigstens zu bestehen