Wrum geht es in dem Gedicht ,Das Mädchen spricht' von Göthe?

2 Antworten

"Das Mädchen" spricht von und mit ihrem Geliebten.

Er erscheint ihr leblos wie Stein, kalt wie Stein, hart wie Stein (Strophe 1, Zeilen 2+3). Mehr noch: Für sie ist er kälter und härter als Stein (Strophe 1, Zeile 4). Und doch wünscht sie sich für ihren Geliebten etwas von dieser leblosen Statue, denn diese geht ihr nicht aus dem Weg, wie ihr Geliebter es tut (Strophe 2, Zeile 3), sondern stellt sich ihr (Strophe 2, Zeile 4).

Dass er sich ihr nicht zeigt, erinnert sie an einen Feind, der sich verbirgt (Strophe 2, Zeile 1), nicht an einen Freund, der er als Geliebter für sie sein sollte bzw. als den sie sich ihn wünscht. (Strophe 2, Zeile 2). 

Er ist beides für sie, leblos und lebendig, und beides hat für sie "Vor- und Nachteile": Die steinerne Statue weicht ihr nicht aus, aber ist leblos. Der lebendige Mann drückt sich vor ihr. Obwohl der Mann sie so verletzt, kann sie ihn nicht lassen. (Strophe 3)

Sie hat offenbar schon häufiger mit ihm geredet, doch sprach sie "mit einer Wand" (um mal bei dem Steinbild zu bleiben ;)), Strophe 4, Zeile 1). Es bleibt deshalb nur ihre Ankündigung, bei ihm zu bleiben, als seine Geliebte, als die des Steines (Strophe 4, Zeile 2), in der Hoffnung, dass der Lebendige irgendwann zu seinen Gefühlen und zu ihr steht (Strophe 4, Zeile 3).

Nun ja, eine alte Geschichte: der Mann sagt nix, die Frau will reden: "Der Freund soll offen seine Stirn uns reichen", womit die Gedanken hinter der Stirn gemeint sind..Auch eine Rolle spielt der Marmorkopf, der wohl nach dem Mann gestaltet ist, d.h. aber auch, wir haben es mit hochherrschaftlichen Damen und Herren zu tun.