Woran liegt es deiner Meinung nach, dass nicht viele gut in Mathematik und Physik sind?

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Ich würde eher sagen, es wird nicht genug geübt, das Üben an sich wird in der Schule nicht genug thematisiert und geübt, es wird nicht genug erklärt, der Schüler wird mit seinen Problemen alleine gelassen und akzeptiert irgendwann, dass er bestimmte Themen nicht versteht. Es wird nicht in Aussicht gestellt das jeder (Normalintelligente) diese Themen lernen kann, sondern im Gegenteil - nicht zwingend, aber auch von Lehrern - impliziert, dass diese Themen nicht für jeden verständlich sind.

"Mathe kann ich nicht" ist eine akzeptierte Aussage, "Deutsch kann ich nicht" (also Rechtschreibung, Grammatik, Literaturanalyse) wird eher als Zeichen von Dummheit oder Faulheit betrachtet.

Meist scheitert es irgendwann in der Mittelstufe oder Oberstufe. Den Grundschulstoff verstehen noch die meisten.

Ich würde vermuten, dass die meisten deutlich mehr verstehen würden, wenn sie gutes Lehrmaterial hätten und einen Lehrer, der wirklich immer für alle Fragen offen wäre und so lange erklären würde, bis der Schüler es wirklich versteht und eine früh eingeübte, disziplinierte Übungsroutien hätten, die sie auch täglich oder mehrfach in der Woche durchziehen. Das ist bei den meisten nicht gegeben. Entweder findet man keine Erklärungen oder man ist so frustriert, dass man eben nicht os lange liest, fragt, übt, bis mann den Stoff verstanden hat.

Es mag ja sein, dass es ein Level gibt, bei dem der Durchschnittsmensch nicht mehr mitkommt, aber das dürfte meist deutlich über dem Lebel liegen, bei dem die meisten Schüler aufgeben.

Ich erinnere mich an eine Biostunde in der Oberstufe, in der wir irgendetwas rechnen sollten. Der Lehrer fragte, wie man denn an solche Aufgaben mit so großen Zahlen rangehen würde. ALLE Schüler sagten "gar nicht". Also: Die gesamte Klasse hätte zu Hause die Aufgabe einfach nicht gerechnet, weil sie sie sich nicht zugetraut hätte. Da hatten doch diverse Mathelehrer vorher versagt. Nicht in der Vermittlung von Inhalten, sondern in der Vermittlung einer Haltung, an solche Inhalte heranzugehen.

Hallo Jarra002!

Manche haben keine/wenig Bildung erfahren, andere unterliegen einfach der schlechten Genetik. Für die meisten Menschen ist es wohl ausreichend, den Alltag mit dem Wissen bestreiten zu können.

Und gegen schlechte Genetik kann man nichts machen. Die Mär, dass man alles lernen und schaffen kann, ist und bleibt eine Mär.

Zudem ist vieles unlogisch. Schaue Dir doch einmal die unterschiedlichen Lehrpläne der unterschiedlichen Schulysteme an. Dann noch unterschiedliche Lehrer und Dozenten. Insofern kann es nur nach hinten losgehen.

Die Frage ist auch, um was es geht. Müssen denn "viele" extrem komplexe Zusammenhänge verstehen oder im Alltag lösen? Für den Alltag reicht die Allgemeinbildung. Wobei es auch da "mager" ausschaut^^ ;-)

Viele Dinge sind "nur" nice to have. Um "leben" zu können, braucht man viele DInge nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ist das so, dass sich das gegenüber anderen Fächern deutlich über alle Schüler, Schularten und Klassenstufen unterscheidet? Denn daran habe ich Zweifel.

Ich selbst war immer so gut, wie ich sein wollte. Egal wo. Und ich denke, dass genau dort der Hund begraben liegt. Die Menschen reden es sich schön, dass es okay wäre nicht gut in Mathematik zu sein, weil es andere auch nicht sind, oder damit sogar kokettieren, und stellen ihre Bemühungen ein sich zu verbessern, während in andere Fächer das 2-3fache an Zeit investiert wird.

Vielleicht weil, Mathe und Physik im Gegensatz zu Geschichte oder Deutsch auf sich aufbaut.

Weil man nicht gesagt bekommt, dass man am Anfang schon aufpassen muss, wenn der Unterricht erst anfängt und die einfachen Themen gelehrt werden.

Weil wir keine Hühner sind.

Die schlüpfen vollständig entwickelt aus dem Ei und müssen nichts mehr lernen. Ihre Gehirne sind bereits vollständig vernetzt.

Wenn Menschen geboren werden, haben sie jede Menge Gehirnzellen und kaum Vernetzungen. Auch das Logische Denken ist nicht angelegt, man muss das erlernen.

Logisches Denken entwickelt sich, wenn man logische Aufgaben löst. Dadurch bilden sich im Gehirn die Strukturen, die dir das ermöglichen.
Damit die Strukturen sich bilden, muss man Aufgaben wieder und wieder machen.
Und daran hapert es dann halt. Heutzutage üben die Schüler viel zu wenig, dadurch festigen sich die benötigten Strukturen nicht und das Lösen logischer Aufgaben fällt immer noch schwer.

Bei sprachlichen Sachen ist das anders, denn die üben wir täglich, weitaus mehr als Mathe und Logik.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung