Woran erkennt man Strafe und Prüfung von Allah?

3 Antworten

Wenn du ne schwierige Zeit durchmachst und dir denkst, es kann nicht schlimmer kommen, dann sind diese Zeiten meistens eine Prüfung.

“Mit der Erschwernis kommt die Erleichterung“

Die Strafe bekommst du im Jenseits.

Allah stellt dir nur Prüfungen, von dem er weiss, dass du es bestehen kannst.

Immer am Glauben festhalten und niemals aufgeben.

Je schwerer die Prüfung, desto höher wird die Erleichterung bzw. Belohnung sein.


Germaghribiya  01.11.2022, 09:54

Aber es gibt auch schon Strafen im Diesseits und im Grab. Das darf man nicht vergessen.

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Das kann man nicht mit Sicherheit erkennen. Prüfung ist es eher dann, wenn man ein gut praktizierender Muslim ist. Strafe eher dann, wenn jemand viel sündigt.

Aber das ist auch egal. Für den Muslim ist am Ende beides zum Vorteil. Der Muslim ist immer dankbar und geduldig. Ist es eine Strafe und er war geduldig, so wird seine Strafe im Jenseits dafür verringert bzw. komplett aufgehoben. Ist es eine Prüfung und er war geduldig, so wird er für sämtliche Unannehmlichkeiten entschädigt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Wie kann jemand, der von einem Unglück heimgesucht wird, wissen, ob es eine Bestrafung oder eine Prüfung ist, um ihn aufzusteigen?

Nach dem Koran und der Sunna gibt es neben der Weisheit Allahs, möge Er erhaben sein, in dem, was Er will und anordnet, zwei direkte Gründe für Unheil und Prüfungen. 

Der erste Grund ist:

Sünden und Handlungen des Ungehorsams, die die Person begangen hat, ob sie nun Kufr darstellen oder nicht mehr als gewöhnliche Sünden sind oder ob es sich um schwere Sünden handelt. Allah, möge Er verherrlicht und erhaben sein, wird denjenigen, der sie begangen hat, mit Unheil in Form von Vergeltung und unmittelbarer Bestrafung (d. h. im Diesseits) prüfen. 

Allah, möge Er verherrlicht und erhaben sein, sagt (Auslegung der Bedeutung):

"...aber was immer euch an Übel widerfährt, ist von euch selbst" [an-Nisa' 4:79].

Die Kommentatoren sagten: d. h. wegen eurer Sünde. 

Und Er, möge Er verherrlicht und erhaben sein, sagt (Auslegung der Bedeutung):

"Und was immer euch an Unglück widerfährt, es ist wegen dem, was eure Hände verdient haben. Und Er verzeiht viel" [ash-Shoora 42:30].

Zitat Ende aus Tafseer al-Qur'an al-'Azeem, 2/363 

Es wurde überliefert, dass Anas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sagte:

"Wenn Allah Gutes für seinen Sklaven will, beschleunigt Er seine Bestrafung im Diesseits, und wenn Er Schlechtes für seinen Sklaven will, hält Er die Strafe für seine Sünde von ihm zurück, bis Er ihn am Tag der Auferstehung dafür belohnt."

Überliefert und als hasan eingestuft von at-Tirmidhi (2396); als saheeh eingestuft von al-Albaani in Saheeh at-Tirmidhi. 

Der zweite Grund ist:

Dass Allah, möge Er erhaben sein, den Status des geduldigen Gläubigen erhöhen will, so dass Er ihn mit Unheil prüft, damit er es akzeptiert und geduldig erträgt, dann wird ihm im Jenseits die Belohnung der Geduldigen zuteil und er wird bei Allah als einer der Siegreichen verzeichnet sein. Den Propheten und den Rechtschaffenen widerfuhr immer wieder Unheil, und Allah, möge Er erhaben sein, machte es zu einer Ehre für sie, durch die sie einen hohen Status im Paradies erlangten. So heißt es in dem Saheeh Hadith vom Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm):

"Wenn ein bestimmter Status zuvor von Allah für eine Person bestimmt wurde und er ihn nicht durch seine Taten erreicht, trifft Allah ihn an seinem Körper oder an seinem Vermögen oder an seinen Kindern."

Überliefert von Abu Dawood, 3090; als saheeh eingestuft von al-Albaani in as-Silsilah as-Saheehah, Nr. 2599. 

Es wurde von Anas ibn Maalik (möge Allah mit ihm zufrieden sein) überliefert, dass der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sagte:

"Große Belohnung kommt mit großen Prüfungen. Wenn Allah ein Volk liebt, stellt Er es auf die Probe, und wer sie annimmt, erlangt Sein Wohlgefallen, während derjenige, der damit unzufrieden ist, sich Seinen Zorn zuzieht."

Überliefert und als hasan eingestuft von at-Tirmidhi (2396); als saheeh eingestuft von al-Albaani in as-Silsilah as-Saheehah, Nr. 146 

Die beiden Gründe werden zusammen in dem Hadith von 'Aa'ishah (möge Allah mit ihr zufrieden sein) erwähnt, wonach der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sagte:

"Einem Gläubigen widerfährt nichts, weder ein Dorn noch mehr als das, aber Allah wird ihn dadurch um eine Stufe erheben oder eine schlechte Tat auslöschen." Überliefert von al-Bukhaari (5641) und Muslim (2573). 

In den meisten Fällen treten diese beiden Ursachen zusammen auf, anstatt dass eine von ihnen allein auftritt. 

Siehst du nicht, dass, wenn Allah einen Menschen wegen seiner Sünde mit einem Unglück prüft und er es mit Geduld und Dankbarkeit erträgt, Allah, möge Er erhaben sein, ihm seine Sünde vergibt, ihn im Paradies aufwertet und ihm den Lohn der Geduldigen gibt, die bei Ihm Lohn suchen? 

Wenn Allah einen Menschen mit einem Unglück prüft, damit er den hohen Status erreicht, den Er für ihn im Paradies bestimmt hat, werden seine früheren Sünden gesühnt und es wird als Vergeltung für diese Sünden im Diesseits angesehen, so dass sich die Vergeltung für ihn im Jenseits nicht wiederholen wird. So erging es auch einigen Gesandten und Propheten, wie Adam (Friede sei mit ihm) und Yoonus (Friede sei mit ihm): Allah, gepriesen und erhaben, prüfte Adam mit der Vertreibung aus dem Paradies, und Er prüfte Yoonus ibn Matta, indem Er ihn in den Bauch des Fisches verschlang. Doch durch diese Prüfungen erhob Allah sie in ihren Status, weil sie geduldig waren und nach Belohnung bei Ihm, möge Er gepriesen sein, suchten. Es war eine Sühne für das, was jeder von ihnen (Allahs Segen und Frieden seien auf den beiden) getan hatte, indem er sich seinem Befehl widersetzte. 

Das beweist, dass die Vergeltung im Diesseits nicht von der Vergeltung im Jenseits getrennt ist. Diese beiden Gründe werden in vielen saheeh Propheten-Hadiths zusammen erwähnt, wie z.B. in dem von Sa'd ibn Abi Waqqaas (möge Allah mit ihm zufrieden sein), der sagte:

"Ich sagte: O Gesandter Allahs, wer von den Menschen wird am meisten geprüft? Er sagte: "Die Propheten, dann der nächstbeste und der nächstbeste. Ein Mensch wird je nach dem Grad seines religiösen Engagements geprüft. Wenn sein religiöses Engagement solide ist, wird seine Prüfung härter ausfallen, aber wenn es irgendeine Schwäche in seinem religiösen Engagement gibt, wird er entsprechend seines religiösen Engagements geprüft werden. Und das Unheil wird einen Menschen so lange heimsuchen, bis er auf der Erde wandelt, ohne dass er eine Sünde begangen hat."
Überliefert von at-Tirmidhi (2398), der sagte: (Es ist) hasan saheeh. 

Dennoch kann einer dieser beiden Gründe bei manchen Arten von Prüfungen deutlicher hervortreten als der andere. Das kann man verstehen, wenn man sich die Umstände des Unglücks ansieht. 

Wenn der Betroffene ein Kafir ist, dann kann sein Unglück nicht dazu dienen, seinen Status zu erhöhen, denn der Kafir wird am Tag der Auferstehung kein Gewicht vor Allah haben. Aber es kann eine Lehre und eine Mahnung für andere sein, nicht zu tun, was er getan hat. Oder es kann eine unmittelbare Strafe für ihn im Diesseits sein, zusätzlich zu dem, was im Jenseits für ihn aufbewahrt wird. Allah, möge Er erhaben sein, sagt (Auslegung der Bedeutung):

"Ist Er (Allah) denn derjenige, der über jeden Menschen wacht und alles weiß, was er verdient hat (wie andere Götter, die nichts wissen)? Und doch schreiben sie Allah Partner zu. Sprich: "Nennt sie! Ist es so, dass ihr Ihn über etwas informieren wollt, das Er auf der Erde nicht kennt, oder ist es (nur) eine Zurschaustellung von falschen Worten." Nein! Denen, die ungläubig sind, wird ihr Ränkespiel schön gemacht, und sie sind vom rechten Weg abgehalten worden, und wen Allah in die Irre schickt, für den gibt es keine Führung.
Für sie ist eine Pein im diesseitigen Leben, und gewiss ist die Pein des Jenseits härter. Und sie haben keinen Beschützer vor Allah" [ar-Ra'd 13:33-34].

Wenn es sich bei dem Betroffenen jedoch um einen Muslim handelt, der offen gesündigt hat oder ein eklatanter Übeltäter ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er mit diesem Unglück belohnt und bestraft wird, denn die Sühne für die Sünden kommt vor der Erhöhung des Status, und der Sünder hat die Sühne für seine Sünden dringender nötig als die Erhöhung seines Status. 

Wenn der Muslim hingegen ein hingebungsvoller, gehorsamer und rechtschaffener Gläubiger ist und nichts zwischen ihm und Allah steht außer wahrer 'uboodiyyah (Dienerschaft), Dankbarkeit, Lobpreisung, Reue und Unterwerfung vor Ihm, möge Er verherrlicht werden, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Unglück eine Art Ehre und Statuserhöhung ist, und die Menschen sind die Zeugen Allahs auf Erden. Und die Menschen sind die Zeugen Allahs auf Erden. Wenn sie wissen, dass der Betroffene rechtschaffen ist, können sie ihm die frohe Botschaft überbringen, dass sein Status vor Allah erhöht wurde, wenn er das Unglück geduldig erträgt. 

Wenn der Betroffene aber Unmut und Panik zeigt, dann kann man nicht davon ausgehen, dass sein Unglück eine Ehre von Allah ist, um ihn in seinem Status zu erhöhen, denn Allah, möge Er verherrlicht werden, wusste, dass er nicht geduldig sein und es mit Zufriedenheit annehmen würde. In diesem Fall ist es also sehr wahrscheinlich, dass es eine Vergeltung und Strafe ist. Einer der Rechtschaffenen sagte: Das Zeichen des Unheils als Strafe und Vergeltung ist mangelnde Geduld, wenn ein Unheil hereinbricht, und Panik und Jammern bei den Menschen. Und das Zeichen des Unheils in Form von Sühne und Auslöschung der Sünden ist schöne Geduld ohne Klagen, Panik oder Ungeduld und ohne Widerwillen bei der Erfüllung von Geboten und der Verrichtung von gottesdienstlichen Handlungen.

Das Zeichen des Unheils, das eine Person aufsteigen lässt, ist Zufriedenheit und Akzeptanz, Seelenfrieden und die Geduld, den Willen Allahs zu akzeptieren, bis Erleichterung eintritt. Zitat Ende. 

All dies sind nur Indizien, über die man nachdenken kann, um etwas über die Weisheit Allahs, möge Er erhaben sein, zu erfahren, die hinter den Katastrophen und Prüfungen steckt. Aber er kann sich nicht sicher sein, was in Bezug auf ihn selbst oder andere Menschen, die von Unglück heimgesucht werden, der Fall ist. 

Vielleicht ist es wichtiger als all diese Details, dass der praktische Nutzen, über den man nachdenken sollte, darin besteht, dass jedes Unglück und jede Prüfung gut für ihn ist und Belohnung bringt, wenn er geduldig ist und nach Belohnung bei Allah sucht, und dass jede Prüfung und jedes Unglück schlecht für ihn ist, wenn er in Panik gerät und zornig wird. Wenn er sich darin übt, das Unglück mit Geduld zu ertragen und sich mit Allahs Ratschluss zufrieden zu geben, dann ist es egal, ob er den Grund für das Unglück kennt oder nicht. Vielmehr ist es für ihn immer besser, sich mit seinen Sünden und Unzulänglichkeiten zu beschäftigen und nach einem Fehler zu suchen, den er begangen hat, denn wir alle machen Fehler. Wer von uns war nicht nachlässig in seinen Pflichten gegenüber Allah, möge Er erhaben sein? Wenn Allah, möge Er verherrlicht und erhaben sein, die Muslime das Unglück erleiden ließ, dass viele von ihnen am Tag von Uhud getötet wurden, obwohl sie die Gefährten des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) und die Besten der Menschheit nach den Gesandten und Propheten waren, weil sie gegen den Befehl des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) verstoßen hatten, wie kann dann irgendjemand denken, dass er für irgendetwas, das ihm widerfährt, in den Status erhoben werden kann? Wenn Ibraaheem ibn Adham (möge Allah ihm gnädig sein) starke Winde und Wolken am Himmel aufziehen sah, sagte er: Das ist wegen meiner Sünden; wenn ich aus eurer Mitte weggehen würde, würde euch das nicht passieren. 

Wie steht es also mit uns, mit all unseren Unzulänglichkeiten und Sünden? 

Und noch wichtiger als all das ist, dass man in allen Situationen immer positiv an seinen Herrn denken sollte, denn alles, was von Allah, möge Er gepriesen und erhaben sein, kommt, ist gut, und Er ist der Beschützer der Frommen und Allverzeihende. 

Wir bitten Allah, möge Er erhaben sein, sich unserer zu erbarmen und uns zu vergeben, uns das zu lehren, was uns nützt, und uns für unser Unglück zu belohnen, denn Er ist allhörend und erhört Gebete. [Auszug aus islamqa.info/en/answers/112905]

Siehe auch die Antwort auf Frage Nr. 13205:
[Diese Welt ist der Ort der Prüfungen und des Leids]

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen gemäß der Ahlus Sunnah wal Jama'ah

BaarrNeu  02.11.2022, 00:55

Wie dumm finde ich das denn jetzt? Auszug aus der Antwort:

". . . für seinen Sklaven will, beschleunigt Er seine Bestrafung . . . "

Keinem Menschen steht der Erziehungsauftrag zu. Auch Dummen nicht. Oder gibt es was gegen Wissen einzuwenden?

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