Wohnungssuche - ohne Einkommen/junge Eltern?
Ich frage euch um Rat für meinen Neffen ("Max", 21 Jahre) und seine Freundin ("Anna", 19 Jahre). Beide leben mit dem gemeinsamen Sohn bei seiner Mutter auf 10m² in der Nähe von Hanau (Hessen).
Max und Anna haben beide einen unqualifizierten Hauptschulabschluss. Sie hat keine Ausbildung, er macht derzeit eine.
Genaueres über deren "Einkommen" weiß ich nicht, aber Anna erhält wohl Kindergeld für sich und deren Sohn und Elterngeld (insgesamt etwa 538€). Die Mutter von Max enthält ihm sein Kindergeld vor, sozusagen.
Bei der Baugenossenschaft sind beide seit einer Weile gemeldet, erhalten aber entweder keine Nachrichten oder eben Absagen. Die private Suche verläuft ähnlich.
Blöderweise habe ich nicht allzu viele Informationen. Allen ist bewusst, dass die beiden an der Situation selbst Schuld tragen, aber man kann die kleine Familie deshalb ja nicht einfach in ihrem Jugendzimmer-Loch versauern lassen. Deswegen hoffe ich, jemand kann mir/uns irgendwelche Tipps geben, wo man mit einem solchen Problem Hilfe bekommt und was man noch tun könnte, damit die beiden eine ordentliche Bleibe kriegen.
5 Antworten
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Die Freundin könnte beim Jugendamt nach Hilfe fragen, zb in Form einer Familienhilfe oder sogar einem Mutter Kind Haus. Sie hat Anspruch auf eines bis ihr Kind 6 Jahre alt ist und sie glaube ich 26. Das wären schonmal 2 Optionen. Die Familienhilfe kann zb mit zu Besichtigungsterminen gehen oder auch Gespräche mit den Vermietern führen, damit sie eine bessere Chance bekommen. Vermieter achten natürlich sehr auf das Einkommen und die Optik der Mieter, sie wollen ja kein schlechtes Image und keine Verluste. Es gibt ja zb auch gezielte Sozialwohnungen, die billig sind und deren Vermieter auch Einkommensschwachen eine Chance geben müssen. Vielleicht Mal gezielt hier nachfragen, wo es solche gibt.
Ich wurde mit 16 Mama, war im Mutter Kind Haus bis 18 und habe mir dann, mithilfe meiner Betreuerin, eine Wohnung gemietet. Sie wollten uns auch erst nicht annehmen, die Betreuerin konnte sie überreden. Solche Betreuer können echt eine große Hilfe sein, ich danke ihr sehr dafür.
Also, wenn die zwei wirklich ausziehen wollen und ihr Leben auf die Reihe bekommen wollen, dann ist es höchste Zeit, dass sie sich Hilfe suchen und sie annehmen können. Bei allen Ämtern nachfragen, welche Hilfen in Frage kommen.
Max kann vielleicht, je nach Ausbildung, BAB in Anspruch nehmen, Unterhalt und Kindergeld von den Eltern einklagen (Gerichtskostenbeihilfe gibt es auch) und Anna bekommt dann eventuell ebenfalls Unterhalt von den Eltern, beide Kindergelder, Elterngeld vielleicht noch und kann, je nach Ausbildung, Bafög oder BAB in Anspruch nehmen. Da sie aber keinen Abschluss hat, muss sie schauen, ob sie eine Ausbildung machen möchte oder direkt jobben geht. Eventuell muss sie den Abschluss auf einer Abendschule nachmachen. Damit bekommt sie aber keinen Anspruch auf BAföG etc. Mit einem Abschluss stehen die Chancen natürlich besser für eine Ausbildung. Auch Hartz4 wäre eine Variante. Da bekommen die zwei sogar Anspruch auf die Übernahme der Mietkosten. Ob man das möchte in so jungem Alter, ist die Frage. Man macht sich dadurch, finde ich, abhängig und kommt vielleicht nicht mehr raus...
Ich hoffe ich konnte helfen :)
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Also ich sehe das ähnlich. So groß kann der eigene Druck nicht sein, wenn man nicht darüber sprechen will. Die räumliche Lage der kleinen Familie ist prekär und birgt mittel- und langfristig deutliches Konfliktpotential. Einer von den beiden muss sich aufraffen, das Heft in die Hand nehmen und die entsprechenden Ämter ins Boot holen. Sozialamt halt ich für einen Erstkontakt für sinnvoll. Einfach die Situation dort schildern, wenn man falsch ist, dann kann man aber wenigstens erfahren, welches Amt zuständig ist. Das kann man am Anfang auch per Telefon machen, um erstmal zu filtern, wo man überhaupt hin muss. Dafür alle Unterlagen beisammen haben, damit man auf Fragen auch antworten kann. Ohne Unterstützung vom Amt wird es hier schwer, denn ohne solides Einkommen spielt kaum ein Vermieter mit, es sei denn man besorgt eine Bürgschaft über eine dritte Person.
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Für solche Fälle ist eigentlich das Sozialamt da..
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Im Grunde genommen könnten sie im Jobcenter nachfragen. Eine Wohnung müssen sie selbst suchen.
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Blöderweise habe ich nicht allzu viele Informationen, weil den beiden das Thema scheinbar unangenehm ist und sie ungern darüber reden.
Bitte nicht persönlich nehmen, aber wenn die beiden nicht selbst in die "Offensive" gehen und sich aktiv bemühen, kann es nicht so schlimm sein.
Gegebenenfalls kann man hier das Jugendamt kontaktieren. Wenn das nicht fruchtet, dann sollen die beiden die Zähne zusammenbeißen und dann ausziehen, wenn er die Ausbildung beendet hat.
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Die Mutter stellt eine Unterkunft mit Strom und Wasser, eventuelle noch TV und Internet und höchstwahrscheinlich auch noch Verpflegung sowie Wäsche- und Babysitterdienste. Ich würde also so frech und dirkt sein und sagen, dass sie das Kindergeld für ihren Sohn sich durchaus verdient.
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Solange die beiden keine Miete/Kostgeld an die Mutter bezahlen, dann wäre der Einbehalt des Kindergeld das Mindeste.
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Klar, aber hier wird das Problem nicht gesehen. Es gibt ständig Streit, weil die da alle aufeinandersitzen - gleichzeitig gibt es keine Unterstützung ihrerseits, um die Situation zu verbessern. Deshalb ja auch "vorenthalten".
Um deren persönliches Verhältnis oder meine Wortwahl solls jetzt aber bitte nicht gehen, da das nichts mit dem Problem direkt zutun hat. Meine Güte ...
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Sie sind alt genug um für sich selbst sprechen zu können. Außerdem haben sie Zugang zum Internet worüber sie sich sämtliche Informationen holen können bei welchem Amt sie welche Unterstütung bekommen können.
Also: sie sollen sich auf die Socken machen, entsprechend Anträge stellen und sich eine Wohnung suchen die ihren finanziellen Mitteln entspricht.
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Ja aber darum geht es doch gerade - ich suche hier ja nach jemandem, der WIRKLICH helfen kann, weil er/sie so eine Situation kennt und sagen könnte, wohin man sich melden könnte. Und genau für solche Infos nutze ich das Internet doch **jetzt gerade in diesem Moment**. Erfahrungen sind da einfach verlässlicher als Google, denke ich.
Wenn man nicht helfen möchte, einfach sein lassen.
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Das Problem ist, dass den beiden die Situation wohl unangenehm ist und vermutlich deshalb nichts dagegen unternehmen.
gleichzeitig gibt es keine Unterstützung ihrerseits, um die Situation zu verbessern
Von welcher Unterstützung sprichst Du denn? Die Mutter gewährt die (kleine)Unterkunft, Strom, Essen, etc.
Das ist bei 3 Personen nicht gerade wenig. Da sind die knapp 200€ Kindergeld gar nichts.
Wenn Du helfen willst, dann empfiehl ihnen den Gang zum Jugendamt und zum Jobcenter. Du kannst die beiden aber nicht dahin schleifen. Entweder sie wollen es, oder auch nicht.
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Du bist aber hier nicht betroffen. Wenn sie das nicht selbst rausfinden, werden sie nie selbstständig. Noch dazu hast du nichtmal ansatzweise ihre ganzen Informaitonen.
Wer ist zb Erziehungsberechtigt für das Baby?
Wenn man so was nicht weiß, dann kann man auch nicht genau sagen, welches Amt zuständig ist.
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Die beiden haben nciht mal nen Hauptschulabschluss, wo soll da die Reife und Intelligenz herkommen? Soll man die beiden deswegen versauern lassen? Es ist nciht so, als würden die gar nichts unternehmen - nur einfach zu wenig/nicht das richtige, weshalb ich als Tante einfach gerne helfen möchte mit ein paar Ratschlägen.
Erziehungsberechtigt ist Anna. Die erhält ja auch das Kindergeld für das Kind, wie erwähnt.
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Keinen Schulabschluss zu haben entschuldigt aber nicht vollkommen naiv und unorganisiert durchs Leben zu wanken.
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Deren Charakter ist doch jetzt ehrlich scheißegal, oder? :D Wozu ist Familie da, wenn nicht um zu helfen?
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Die Familie hilft. Immerhin gib sie den Kindern ein Dach übern Kopf.
Für den Rest werden die Teenies schon sorgen, wenns ihnen mal richtig unangenehm wird.
"So schlimm wirds nicht sein" triffts leider gar nicht. Man kann sich vorstellen, wie die drei mit der Mutter, die Max das Kindergeld "vorenthält", obwohl er es wirklich gut gebrauchen könnte für die Wohnung, zusammenleben. Friedlich wirds wohl nicht sein. Vor allem kriegt das kleine Kind ja auch jeden Streit mit...