Woher kommt Faulheit?
Und noch eine Frage von mir. Ganz einfach: Woher kommt Faulheit? Früher als die Menschen noch lebten um zu überleben gab es das sicher nicht, etwas nicht tun weil man keine Lust hat. Einfach weil Nichtstun dann Tod heißt. In der heutigen Welt in der man Tausenden Hobbys nachgehen kann, ist man manchmal zu faul. Sorry, mein Fehler, Faulheit hat ja eigentlich nichts mit Hobbys zu tun, sondern eben mit den Dingen, die man nicht tun will. Das sind die Dinge, die früher Lebensnotwendig waren: Joggen (zum fit bleiben), kochen (zum Ernähren) und so weiter. Wenn ich jetzt zu faul bin, mir was zu kochen, dann gehe ich in ein Restaurant. Im Prinzip heißt das ja, Verantwortung abzugeben. Ich bin dann selber nicht für mein Ernähren zuständig (in dem Sinne, dass ich mich nicht selbst darum kümmere). Der Mensch gibt Verantwortung ab, von Dingen, die notwendig sind? Faulheit hängt meiner Meinung auch mit dem (schlechten) gewissen zusammen. Wenn ich nicht joggen gehe, werde ich unsportlich. Also habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen und gehe joggen. Ist das schlechte Gewissen also noch eine Art Instinkt, der von früher übrig blieb? Eure Meinung interessiert mich, und wenn euch die Frage interessiert und sie gelöscht werde sollte, auch diese im Forum:D Danke für Meinungen, Faolin
7 Antworten
Die "Faulheit" wie du es nennst, ist ein Mechanismus, der in der Tierwelt sehr weit verbreitet ist. Und wir sind ja auch Säugetiere.
Ich habe kürzlich einen Bericht über Urvölker gesehen, die sich im Dschungel des Amazonas aufhalten. Diese Menschen müssen im Schnitt nur 3 bis 4 Stunden pro Tag mit dem Nahrungserwerb beschäftigen. Den Rest desTagen wird gefaulenzt und/oder gespielt und Geschichten erzählt.
Und, unter dem Aspekt des reinen Überlebens ist es durchaus sinnvoll, seine Energie nicht mit unnötigen Anstrengungen (/Arbeit) zu vergeuden. Löween z.B. schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag, einfach um Energie zu sparen. Krokodile können sogar Monatelang "faul herumliegen" ohne das sie fressen müssen. Sehr Energieeffizient. So konnten sie sogar die Astroidkatastrophe vor 65 Mio. Jahren überstehen. Es gibt die Handtaschen auf 4 Beinen immerhin schon seit ca. 200 Mio Jahren.
Also: Faulheit steckt quasi in uns allen. Aber, durch unseren Lebensstil sind wir zur Arbeit gezwungen. Zum Zwecke des Überlebens würden, siehe oben, auch 3 Stunden pro Tag reichen......Wenn man in der richtigen Gegend wohnt und auf Handy, TV etc.etc verzichten kann.
Ist eigentlich ganz natürlich, es sind eher die Fleißanforderungen, die widernatürlich sind und darauf beruhen, dass die Menschen in Zivilisationen, auch als Freie, faktisch wie Sklaven das Maximum ihrer Arbeitskraft abliefern mussten, weil es gefordert wurde (Steuern und Tribute).
Dazu kam die Idealisierung der Gewaltanwendung gegen sich selbst und Selbstversklavung, dass man auch ohne Sklaventreiber oder steuergierigen Lehnsherren das Maximum aus sich heraus prügelte.
Es gab mal eine Geschichte von Entwicklungshelfern, die den Leuten in einem Drittweltland Dünger andrehten, damit sie auf ihren Feldern mehr Nahrung produzieren konnten. Nach einiger Zeit hatten sich die Ernten verdoppelt, aber die Bauern bestellten nur noch die Hälfte ihrer Felder! Faul oder vernünftig?
Faulheit kommt daher, wie du schan gesagt hast, dass heute, wenn man nichts kochen möchte, ins Restaurant geht. Möchtest du nicht laufen, fährst du Auto, Bus, Bahn. Das heißt, vieles wird erleichtert oder für dich gemacht. Wir haben noch ein bisschen Instinkt, aber Faulheit ist heute deshalb, weil wir uns alles einfacher besorgen können. Früher mussten wir noch jagen, sameln, heute gehen wir in einen Supermarkt.
Jedoch muss man das Geld dazu haben. Wir gehen Arbeiten, das ist dann das Jagen und Sammeln. Zu Hause ruhen wir uns aus. Früher haben sie sich nach der Jagd, also der Arbeit auch ausgeruht. Wir haben also keine Lust auf weitere Aktivitäten.
Gute Frage. Ich glaube, das kommt daher, das man heutzutage vieles einfach und bequem am Computer oder Handy machen kann. Je mehr Fortschritt es gibt, je mehr Technologie, je mehr Faulheit entsteht, könnte man vielleicht so sagen.
Ich glaube, da ist ein grundlegender Fehler in deiner Überlegung.
Faulheit ist eigentlich eine sehr ursprüngliche Sache. Es ist überlebenstechnisch nicht sinnvoll, mehr Energie aufzuwenden als unbedingt nötig. Hast du schon mal einen Löwen gesehen, der zwischen dem Fressen und der Jagd eine Runde Joggen geht? Damit würde er nur sinnlos Kraft verbrauchen und würde sich schwächen.
Kein Tier, aber auch kein (gesunder) Mensch wird aber aus Faulheit etwas nicht tun, was direkten Einfluss auf sein Leben hat. Wer wirklich hungrig ist, der sucht sich was zu essen, und wenn ein Raubtier hinter einem her ist, dann ist man auch nie zu faul, um wegzurennen.
Dass wir heute glauben, wir müssten permanent beschäftigt und gestresst sein, ist viel unnatürlicher, als gelegentlich einfach nichts zu tun und faul zu sein.