Woher kommt die Redensart: "das Gras wachsen hoeren" ?

3 Antworten

Die Redensart stammt aus der germanischen Sage (http://www.fnweb.de/archiv/2004/m09/07/kultur/20040907_f141305019_25004.html). In der Edda steht über den Gott Heimdall: "Er kann auch hören, dass das Gras auf der Erde und die Wolle auf den Schafen wächst, sowie überhaupt alles, was einen Laut von sich gibt."

Aus dem übermenschlich scharfen Gehör ist in übertragener Bedeutung ein übermäßig scharfer Spürsinn geworden. Dann hat jemand äußerst feine und empfindliche "Antennen", glaubt aus kleinsten Dingen auf Veränderungen schließen zu können und sieht manchmal sogar Anzeichen, obwohl es solche gar nicht gibt.


Bruno 
Beitragsersteller
 24.03.2007, 01:19

Hervorragend. Danke Albrecht. Gute Nacht,

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Kolibri  24.03.2007, 07:56

Immer wieder klasse, was man hier so alles lernt! :)

Das ist das schöne an GF - das Fragen gestellt werden, die einem selbst gar nicht einfallen aber trotzdem SEHR interessant sind!

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Bruno 
Beitragsersteller
 24.03.2007, 08:31
@Kolibri

Danke. Hast bemerkt, Reinigungsteam wirkte in der Nacht.

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Alles was wächst und sich bewegt, erzeugt ein Geräusch. Da die Photosyntese einer Pflanze für ein menschliches Ohr unhörbar ist, nimmt man dieses Sprichwort um auf die eigenen besonders guten Eigenschaften symbolisch aufmerksam zu machen. ;-)

Das Gras wachsen hören...kann nur, wer auf übermenschliche Fähigkeiten zurückgreifen kann, wie man sie Heimdall, dem Lichtgott der nordischen Mythologie und Wächter der Asen, eines germanischen Göttergeschlechts, zuschrieb: In der Edda, dem skandinavischen Sagenepos, heißt es von ihm nicht nur, daß er Tags wie Nachts gleichgut sehen kann, er kann auch hören, »daß das Gras auf der Erde und die Wolle auf den Schafen wächst«. Die Redensart ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar und wird heute abschätzig auf überkluge Personen bezogen, die hinter normalen Vorkommnissen immer etwas anderes vermuten. Der Aspekt der Weisheit und der Informiertheit taucht erst um die Mitte des 17. Jahrhunderts auf.

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