wo kann man mit Lastschrift bezahlen?

Ja, aber für den Verbraucher treten ja keine Verluste ein, denn er kann die ungerechtfertigten Lastschriften kostenlos zurückbuchen lassen. Das ist ja gerade das Tolle.

Hier in deinem Link reagiert der Finanzdienstleister, weil er dafür notfalls gerade stehen muss und das natürlich nicht will. Der schützt sich selbst und damit auch das System.

Identitätsdiebstahl ist zudem kein Problem, das speziell Lastschrift betrifft. Hier hat bloß ein bestimmter Betrüger vermehrt darauf gesetzt.

Die meisten anderen Bezahlverfahren sind risikoreicher und für den Kunden und Händler teurer. Lastschrift ist das derzeit mit großem Abstand beste Verfahren.

Ich nutzte oft Bankeinzug via RatePay bei eBay und es war keinerlei Verifizierung für das Bankkonto erforderlich. Man gab lediglich IBAN an - fertig. Sicher war das nicht.

Interessant:

Auch für den Händler stellt die SEPA-Lastschrift ein attraktives Zahlungsmittel dar, da diese nur mit geringen Kosten verbunden ist. Allerdings geht der Händler dabei natürlich ein Vorleistungsrisiko ein, etwa wenn das angegebene Konto gar nicht (mehr) existiert, nicht ausreichend gedeckt ist, nicht auf den Käufer läuft oder der Zahlungspflichtige die Lastschrift zurück gehen lässt.

Letztlich geht der Händler hierbei ein ähnlich hohes Risiko ein, als würde er auf Rechnung liefern.

Aus diesem Grunde schützen sich viele Händler, indem vor einer Zahlung per SEPA-Lastschrift eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. Eine solche ist innerhalb Deutschlands, also bei einem deutschen Händler und deutschen Zahlungspflichtigen meist problemlos und zu günstigen Konditionen durchführbar. Sitzt der Zahlungspflichtige dagegen im Ausland, wird die Sache wesentlich komplexer und vor allem teurer für den Händler.

Obwohl durch den SEPA-Standard die Zahlung per Lastschrift europaweit vereinheitlicht und wesentlich vereinfacht wurde, findet die europaweite Zahlung per Lastschrift in der Praxis eher nicht statt. So stößt man z.B. in deutschen Onlineshops immer wieder auf die Einschränkung, dass nur deutsche Kunden (bzw. Kunden mit einem deutschen Bankkonto) per Lastschrift bezahlen können.

Dies liegt in erster Linie an dem beschriebenen Vorleistungsrisiko des Händlers.

Diese faktische Länderbeschränkung der SEPA-Lastschrift als Zahlungsmittel ist dem EuGH ein Dorn im Auge. Mit Urteil vom 05.09.2019 (Az.: C-28/18) hat das oberste europäische Gericht nun festgestellt, dass eine Zahlung per Lastschrift nicht nur für inländische Kunden angeboten werden darf.

Die DBAG verteidigte sich mit dem Argument, dass die Beschränkung auf deutsche Kunden erforderlich sei, um Missbrauch und Zahlungsausfälle zu verhindern. Während eine Bonitätsprüfung – die solche Folgen für die DBAG verhindern könne – bei deutschen Kunden problemlos und günstig möglich sei, wäre deren Vornahme bei Kunden mit Wohnsitz in Österreich komplexer und um ein vielfaches teurer.

Der EuGH beendete nun mit seinem Urteil vom 05.09.2019 dieses juristische Ping-Pong in Österreich und entschied, dass die Beschränkungspraxis der DBAG bei Lastschriftzahlungen einen Verstoß gegen die SEPA-VO darstelle.

https://www.it-recht-kanzlei.de/lastschriftzahlung-online-handel-eugh.html

Man gab lediglich IBAN an - fertig. Sicher war das nicht.

Sicher ist es, weil du alles zurückbuchen lassen kannst, was nicht gerechtfertigt ist. Ohne Angaben von Gründen. Bei Onlinebanking mit einem einzigen Mausclick.

Wie viel sicherer soll es noch werden?

Auch für den Händler stellt die SEPA-Lastschrift ein attraktives Zahlungsmittel dar, da diese nur mit geringen Kosten verbunden ist. 

Richtig, für Händler sehr geringe und für Kunden gar keine Kosten. Das ist doch ideal.

Allerdings geht der Händler dabei natürlich ein Vorleistungsrisiko ein, etwa wenn das angegebene Konto gar nicht (mehr) existiert, nicht ausreichend gedeckt ist, nicht auf den Käufer läuft oder der Zahlungspflichtige die Lastschrift zurück gehen lässt.

Das ist der entscheidende Punkt: Das Risiko liegt beim Händler, nicht beim Kunden. Deswegen nenne ich dieses Verfahren aus Sicht des Kunden das absolut beste und sicherste.

Das Risiko liegt beim Händler

Du machst es dir einfach... und deshalb gibt es immer weniger Shops, welche Bankeinzug anbieten.

Mir ging es eigentlich um die fett markierten Absätze... aber da dich Verkäufer nicht interessieren, ist es egal.

Ich habe deine Titelfrage aus Kundensicht verstanden.

Die Änderung des EU-Rechts ist dramatisch und schlecht. Wieder gegen Deutschland und die Bürger. Damit wird die tolle Lastschrift seltener werden.

Ich stimme dir in dieser Hinsicht zu, aber verstehe nicht, was das mit deiner ursprünglichen Titelfrage zu tun hat.

deine Titelfrage

Ich stehe gerade auf dem Schlauch... welche Frage? Also ich bin nicht der Fragensteller gö :-)

Ach so, sorry. Na, das erklärt, warum wir aneinander vorbeireden. Ich hatte die Titelfrage im Kopf, also die Sicht des Kunden.

Aus Sicht des Händler ist die Reform des EuGH sehr nachteilig und steigert sein Risiko. Da sind wir uns einig.