Wo ist der Unterschied zwischen Genregulation und Epigentik?
Könnte mir jemand die beiden Begriffe Definieren?
1 Antwort
Die Begriffe sind in der Tat Verwandt. Epigenetik ist ein Fachgebiet, welches sich mit temporären Änderungen der Erbsubstanz beschäftigt (insbesondere also mit allen Veränderungen, die nicht die Nukleotidsequenz der DNA betreffen). Wikipedia behauptet, es ginge nur um Veränderungen, die relevant für die Genregulation seien (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Epigenetik). Das englische Wikipedia relativiert die Sache und sagt es ginge "meistens" um Genregulation (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Epigenetics). Dieser Definition würde ich mich anschließen, da ich in der Primärliteratur häufig von "epigenetischen Veränderungen" lese, wenn deren Wirkung unbekannt ist.
Die Definition ist zwar weiter gefasst aber in der Regel geht es um reversible chemische Veränderungen an Histonen oder der DNA (insbesondere Methylierung).
Mit "Genregulation" ist die Steuerung (Regulierung) der Transkription gemeint, also wie oft Gene abgelesen werden (man spricht auch davon wie "aktiv" ein Gen ist). Dies geschieht in der Regel durch epigenetische Veränderungen also zB Methylierung oder das Binden bestimmter Proteine an die DNA (Transkriptionsfaktoren).
Zum Zusammenhang:
Genregulation ist also ein typisches Resultat einer epigenetischen Veränderung und damit auch Gegenstand der Epigenetik.
Schafft das etwas Klarheit?