Wo am besten und zuverlässigsten DNA-Test machen lassen?

2 Antworten

Wenn ich das richtig verstehe, geht es hier um einen gewöhnlichen, autosomalen DNA-Test? Und Du würdest ihn von D aus bestellen wollen? Als bekannteste Anbieter hier in Deutschland gelten Ancestry und MyHeritage. Es gibt aber auch weitere Anbieter, z.B. 23AndMe. Da muss man aber aufpassen, ob das Rücksendeporto bereits enthalten ist oder für extrem viel Geld zusätzlich gezahlt werden muss. Bei Ancestry ist das beispielsweise bereits enthalten.

Solch ein DNA-Test kostet je nach Anbieter und Angebotszeit zwischen 55 und 80 EUR. Sie werden immer wieder zu verbilligten Preisen angeboten. Wenn also kein Zeitdruck besteht, sollte man auf diese Zeiten warten (z.B. Black Week, Weihnachten etc.). Man kann diese Tests direkt beim Anbieter kaufen (Ancestry, MyHeritage etc.) oder auch über Amazon. Das macht keinen Unterschied.

Ich empfehle ganz klar Ancestry, und zwar aus praktischen, taktischen und finanziellen Gründen. Zum einen haben sie hier die größte Datenbank zur Verfügung, zum anderen kann man den ausgewerteten Test anschließend kostenlos bei anderen Anbietern hochladen (hier empfehle ich MyHeritage, Geneanet, FamilyTreeDNA und GedMatch) und kann somit zusätzlich noch deren Datenbanken nutzen. Andersherum ist das nicht möglich, Ancestry erlaubt keine Fremd-Uploads.

Jetzt noch etwas generell zu diesen Tests. Ein DNA-Test zeigt nicht mehr und nicht weniger als andere Menschen, die sich ebenfalls testen ließen und mit uns genetisch verwandt sind. Anhand der Größe der gemeinsamen DNA kann man ungefähr abschätzen, in welchen Generationen der gemeinsame Vorfahr zu suchen sein könnte. ABER: das alles nützt nichts ohne einen sorgfältig recherchierten Stammbaum. Wie sonst sollte man den/die gemeinsamen Vorfahren sonst finden? Wenn man allerdings gründlich vorgearbeitet hat, bringt die DNA-Genealogie weiter als die herkömmliche Ahnenforschung allein mit Kirchenbüchern und Standesamtsregistern. Insbesondere, wenn ein Vorfahr unbekannt ist oder ein anderes biologisches Elternteil hatte, als im Kirchenbuch angegeben. Viele erfahren überhaupt erst durch einen DNA-Test davon, dass da irgendwo ein "Kuckuckskind" oder eine Adoption gewesen sein muss.

Nicht verwechseln sollte man auch die DNA-Auswertung (Matches) und die die sogenannte Ethnizitätsschätzung bzw. der Abstammungsmix, die die meisten Anbieter zusätzlich zu den DNA-Treffern mitliefern. Leider werfen das viele in einen Topf, aber das ist so nicht richtig. Die Herkunftsschätzung besagt anhand statistischer Werte, woher die Vorfahren gekommen sein KÖNNTEN. Zudem noch auf sehr große Gebiete aufgeteilt. Davon mag manches stimmen, aber es ist kein Beweis für irgendwas. Lediglich Statistik, die manchmal auch falsch liegt. Zuverlässig sind nur die Matches, sofern sie eine bestimmte Größe haben und man einen Stammbaum zu Rate ziehen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Milchgeniesser  30.04.2022, 22:20

Der Rückversand wird auch von 23andme übernommen. Der Test von 23andme unterscheidet sich von MyHeritage und AncestryDNA eigentlich nur dadurch, dass er etwas teurer und genauer ist, was die Ethnienschätzung betrifft. Bei MyHeritage macht man einen Wangenabstrich, bei 23andme und AncestryDNA sammelt man etwas Speichel in einer kleinen Tube. Im Ausland befinden sich alle drei der Firmen.

Bei 23andme ist die Ethnienschätzung, das ist die Schätzung aus welchen Ländern Ihre Vorfahren stammen könnten, die genaueste, gefolgt von AncestryDNA, welcher die größte Datenbank, das heißt die meisten Kunden, mit denen Sie verglichen werden können, aufweist.

Aus Interesse habe ich beide gemacht und würde das auch jedem empfehlen. Man kann zusätzlich seine Rohdaten herunterladen und kostenfrei auf MyHeritage hochladen, um mit noch mehr Kunden abgeglichen zu werden. Die Ethnienschätzung ist auf MyHeritage allerdings nicht zu empfehlen, da sie recht ungenau ist.


bogatyr070122 
Beitragsersteller
 01.05.2022, 12:33

Vielen Dank :)