Wird der Kapitalismus zusammenbrechen und wie würde dies ablaufen?

4 Antworten

Wie ein Feuer, das ständig neue Nahrung braucht, muss der Kapitalismus immer neue Bereiche seiner Verwertung unterstellen. Und jedes Feuer erlischt, wo nur noch Asche ist.

Anders gesagt, er wird an seinen Er-Folgen zugrunde gehen: An der Gewaltbereitschaft der psychisch kaputt gemachten Menschen und an den Reaktionen des planetarischen Gleichgewichts, genannt Klimakatastrophe.

Das vorhersehbare Ende des Kapitalismus ist aber kein Grund zur Freude, denn er wird den größten Teil der Menschheit mit in den Untergang reißen. Nur wenige werden überleben, doch die besten Chancen werden diejenigen haben, die sich schon jetzt auf ein solidarisches Miteinander abseits des Kapitalismus einstellen.

Hier kann man lediglich spekulieren.

Der Kapitalismus in einer Reinform würde kaum funktionieren. Aber hier in Europa haben wir eine stark abgeschwächte Form, die bisweilen recht gut funktioniert, zumindest national gesehen.

International sieht es nicht ganz so gut aus. Da zeigt der Kapitalismus eben auch seine Neigung zur Konservierung von Armut und sein autoritäres Gesicht.

Ich kann auch nicht in die Zukunft blicken. Aber ich bin optimistisch, dass sich das Erfolgsmodell des Sozialstaates ausbreitet. Dann hätten wir eine der schwächsten Versionen des Kapitalismus, so kann er auch längerfristig funktionieren.

In diesen Fall würde ein Ende des Kapitalismus wohl eher schleichend kommen, indem man ihn immer weiter abschwächt, bis er nicht mehr da ist. Das System würde sich einfach entwickeln, vielleicht über Jahrhunderte hinweg. Von einem Zusammenbruch könnte man da kaum sprechen.

Vielleicht kommt es aber auch anders, vielleicht kommt mehr Diktatur mit Staatskapitalismus, der dann irgendwann vielleicht zu einem feudalistischen System würde oder eben staatskapitalistisch bleiben würde. Solche Diktaturen dürften aber wohl nicht zu lange durchhalten. Was dann kommen könnte? Wir müssten wissen, wie diese Menschen denken würden, was ihr Weltbild ist.

Vielleicht gibt es aber auch entscheidende Fortschritte, technisch oder gesellschaftlich, die plötzlich Wirtschaftssysteme erlauben würden, die wir uns heute nur schwer vorstellen können. In solchen Fällen könnte der "Umstieg" auch wesentlich kürzer dauern.

Es ist nicht so einfach, irgendwelche Vorhersagen zu machen. Einen spektakulären Zusammenbruch braucht man aber wohl eher nicht zu erwarten 😉

Für diese Frage werden sicher auch die internationalen Entwicklungen in den nächsten zwei, drei Jahrzehnten spannend sein.

Und natürlich ist es durchaus möglich, das einzelne Staaten irgendwann ohne Kapitalismus dastehen, was allerdings an der internationalen Lage wohl eher wenig bewirken würde.

Das wäre also meine spontane Einschätzung, weist mich sehr gerne auf allfällige Denkfehler meinerseits hin 😊

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein.

Was sollte denn dann danach kommen? Niemand weiß, wie eine postkapitalistische Alternative aussähe. Daher kann er nicht "zusammenbrechen". Das kann er erst, wenn es eine überlegene postkapitalistische Alternative gäbe. Die zeichnet sich aber nicht ab.

Nein. Erst, wenn es etwas besseres gibt. Das kann dauern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung