Wieviele Kilometer schafft ein Hund am Tag

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Ich bin mit Hunden eine Menge an (Fern-)Wanderwegen gelaufen, u.a. auch Teile des Apalachian Trails, der Grande Traversata delle Alpi und der Via Alpina.

Mensch wie Hund müssen sich ans Wandern gewöhnen. Die ersten Tagesetappen werden deshalb eher langsamer und kürzer sein, gegen Ende der Tour kann man oft locker das Doppelte an Strecke bewältigen. Für einen gut proportionierten und fitten Hund ab mittlerer Größe kann man mit ca. 15 Kilometern am Tag anfangen.

Das Gelände und die Temperaturen spielen natürlich eine gewisse Rolle, aber als Grundlage mag die Angabe taugen.

Für längere Touren ist es unbedingt nötig, zu verhindern, dass der Hund rennt. Da er ja nicht weiß, dass das keine normale Gassirunde ist, besteht die Gefahr, dass der Hund sich innerhalb der ersten 1-2 Stunden zu sehr verausgabt. Aus diesem Grund muss ein Hund, der nicht freiwillig ruhig neben dem Menschen läuft, unbedingt an die Leine.

Leinenzwang gilt auch in unwegsamem und unübersichtlichem Gelände. Besonders in den Bergen kann es nicht angehen, dass auf schmalen Wegen plötzlich entgegenkommende Wanderer einem unangeleinten Hund gegenüberstehen müssen.

Benutzt man Packtaschen für den Hund, müssen diese vorher langsam antrainiert werden, da der Hund dafür erst ausreichend Muskeln aufbauen muss. Etwa 1/3 seines Körpergewichts kann ein Hund tragen, aber auch hier spielen Rasse und Körperbau eine Rolle. Ich habe meist maximal ein Viertel des Körpergewichts auf die Hunde gepackt.

Die Pfoten brauchen besondere Fürsorge und ich würde unbedingt empfehlen, den Hund an das Tragen von vier Pfotenschuhen zu gewöhnen. Heißer Asphalt, Schotterwege und scharfkantige Steine können die Wanderung sonst schnell beenden.


momolo13  06.08.2013, 17:23

sehr gute antwort!

Hier ein "Rezept" abzugeben, dass wäre grob fahrlässig. Es kommt auf viele Faktoren an, wie..... Alter

Größe

Rasse

Tagestemperatur

Tagesfittness des Hundes

deine Tagesverfassung

wie hochwertig das Futter ist

usw. usw. usw, dass kannst du nur Vorort und mit guter Beobachtung des Hundes entscheiden.

Wichtig ist nur, dass du genügend Pausen einplanst, da dein Hund von sich aus keine machen würde, nur um euch nicht zu verlieren.

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In der Natur ist der Verlust des Hunderudels ein Todesurteil. Also tun Hunde alles und mobilisieren die letzten Reserven um ja mit dem Rudel mitkommen zu können. Sie gehen dabei weit über ihre Grenzen und der Mensch merkt es nicht. Glaub mir, ich habe Hunde schon sterben gesehen, die von ihren Menschen bei Ausflügen total überfordert wurden. Also- halte bitte das Tempo moderat und überfordere deinen Hund nicht, dann hast du noch lange Freude an ihm. Alles Liebe Ilsemarie


Portbatus  05.08.2013, 17:03

gute, umfassende Antwort.

Teddy19071988 
Beitragsersteller
 05.08.2013, 10:23

Hi, Rasse kann ich nicht genau sagen. Irgendwas zwischen Golden Retriever und Labrador würde ich sagen. Wie gesagt Mischlingshund. Er ist jetzt ca 3 1/2 Jahre jung und sehr aktiv. Wie gesagt ich bin toter als tot bevor er überhaupt warm wird :-) Pausen und Proviant sind natürlich großzüging mit eingeplant. Ich habe sogar so an alle 1 - 2 Stunden 15 min Pause eingeplant. Schonmal da ich ja raucher bin und ich zu dumm bin im Gehen mir eine Zigarette zu drehen. Und wenn ich dann schon mal Pause mache verlänger ich diese mindestens über eine Zigaretten länge.

Futter hat er Trockenfutter ( Royal Canin ) und selbstgekochtes Nassfutter bzw Fleisch welches aus der Hauseigenen Schlachterei komt...Papa sei dank.

glasstoepsel  05.08.2013, 10:34
@Teddy19071988

hi tedd! google mal nach royal canin und bärenkämpfe. danach willst du nicht wirklich bei dieser marke bleiben. ausserdem ist das nicht das beste futter weil viel getreideanteil. war nicht deine frage, klar. aber wenn ich royal canin höre, geht mir das messer im sack auf!

Bimbo0707  05.08.2013, 12:10
@glasstoepsel

@glasstoepsel: du hast recht was RC und die Bärenkämpfe angeht - ich finde es nicht schlimm wenn immer wieder auf das minderwertige Futter hingewiesen wird!!!

ohne den hund zu kenne ist das schwierig zu beurteilen - dazu hat ilsemarie eine gute stellungsnahme abgegeben.

meine kleine mischlingshuendin(pudelterrier) hat uns mal bei einer mehrtaegigen wandertour in den alpen begeleitet... sie war damals 4 jahre alt und wir sind taeglich ca 25km gelaufen.... das hat mensch und hund gut geschaft.

von dem trockenfutter hatle ich nix -bitte nimm hochwertigs trcoken futter (mind 70% fleisch) mit oder barfe deinen hund. das ist gerade bei koerperlicher belastung wichtig!

Wie Ilsemarie schon gesagt hat kommt es auf viel Faktoren an, besonders darauf, wie trainiert dein Hund ist.

Ein gut trainierer Jagdhund, egal ob Dackel oder Pointer läuft bis zu 100-300km und viel mehr bei vollem Tempo, am ganzen Jagdtag.

Wenn du täglich 10km läufst, läuft dein freilaufender Hund ca. 3mal soviel und wenn er einen Spielkameraden dabei hat bis zu 6-8mal soviel wie du. Das hat man durch Schrittzähler herausgefunden.

Mit meinem trainiertem Hovawart sind wir mal, mit einigen anderen Hunden auch, haben wir mal eine Tagrs-Fahrradtour von 120km gemacht.

Das sind nur Beispiele, damit du die Fittness deines Hundes einordnen kannst.

Einem normal fittem Hund, der gewohnt ist, 3mal am Tag ausreichend zu laufen würde mindestens soviel km zutrauen, wie dir selbst. Pausen machen und abends die Pfoten kontrollieren und Vaseline mitnehmen für die Pfoten.

Ihm wird es mindestens genausoviel Freude machen wie dir selbst.


Jule59  05.08.2013, 17:48

Ein gut trainierer Jagdhund, egal ob Dackel oder Pointer läuft bis zu 100-300km und viel mehr bei vollem Tempo, am ganzen Jagdtag.

Die 300 möchte ich vor allem beim Dackel nun doch ein wenig bezweifeln :). 100 kriegt man auch mit kurzen Beinen hin:

http://www.youtube.com/watch?v=6BSiFPhJ01I

Portbatus  05.08.2013, 18:05
@Jule59

Diese Zahlen habe ich aus einer großen deutschen Jagdzeitschrift. Es wurde in England wissenschaftlich untersucht. Die Zahlen, weil sie so unglaublich sind, habe ich schon von mir aus reduziert und weil ich diesen Bericht vor langen Jahren gelesen habe.

Tatsache ist, was ich aus eigenem Erleben bestätigen kann, an einem normalen Jagdtag von z.B. 8-17Uhr, wo ich als Jungjäger 40-60km am Tag gelaufen bin (Habe ich auf der Karte selbst kontrolliert) laufen jagdpassionierte Hunde um ein vielfaches mehr. Allein darum halte ich diese Zahlen schon für realistisch.

Das ein Dackel kurze Bein hat, ist ja klar, aber er läuft die gleiche Strecke und hat die Nase näher am Boden, wie z.B. ein Labrador, nur weniger schnell und im stöbern zwangsläufig gründlicher.

Das konnte ich mit unseren Teckeln und Terriern im direkten Vergleich sehr oft beobachten, z.B. im Schnee. Gerade diesen Punkt habe ich mit Jagdfreunden oft diskutiert.

Ein Wolf legt täglich zwischen 25 und über 70 Km zurück. Würde dies jedoch nicht mit einem Hund vergleichen. Nicht alle Rassen sind grosse Läufer.