Wieviel Geld sollte man für eine gute E- Gitarre ausgeben?

9 Antworten

Hi,
gerade am Anfang ist es schwierig DAS richtige Instrument zu finden und auszuwählen. Ganz einfach, weil man noch keine Erfahrung und keinen Vergleich hat. Daher zwei Tipps:

1. Geh in ein Geschäft und spiel verschiedene Modelle an. Wichtig ist, dass sich das Instrument in DEINEN Händen gut anfühlt - unabhängig davon, was es kostet.
2. Nimm dir jemand erfahrenes mit, der das Instrument technisch prüfen kann (Saitenlage, Halskrümmung etc.)

Grüße
Chris

Meine billigste E- Gitarre hat 99€ gekostet und daran gibt es nichts zu meckern. Allerdings ist es bei einem kleineren Preis umso wahrscheinlicher, dass man mal daneben greift. Wer sich also ein wenig auskennt und die Qualität beurteilen kann, kann auch sein Glück in der untersten Preisklasse versuchen, oft genug bekommt mehr als erwartet. Perfekt eben Lackflächen und makellose Verchromung sollte man allerdings nicht erwarten. Über 200€ ist die Wahrscheinlichkeit ein schlechtes Instrument zu bekommen sehr klein. Man kann natürlich viel mehr ausgeben, aber die Unterschiede betreffen fast nur Optik und Ausstattung. Ich habe auch weit teurere Gitarren an den Wänden hängen, aber besser spielen lassen die sich auch nicht und am Klang kann ich den Preis auch nicht fest machen. 

Gitarre ist relativ, gute Gitarre ist noch relativer. Kommt drauf an für welche Musik Art du die Gitarre brauchst. Wenn was empfehlen soll, würde ich auf eine Stratocaster hinweisen, Strat ist eine universell einsetzbare Gitarre, damit kann man nichts falsch machen. Strats gibt es ab 100,- Euro bis unendlich. Ich würde eine Squier Classic Vibe empfehlen, die um die350,- Euro zu haben ist. Dann hast du eine gute Strat, die für diesen Preis Konkurrenzlos ist. 

Ich bin der Ansicht das brauchbare Gitarren erst ab 200€ anfangen. Da hat man ein Mindestmaß an tauglicher Saitenlage, Stimmstabilität etc. Manch einer hält auch große Stücke auf Harley Benton. Angeblich kommen diese Gitarren direkt vom Werk ohne Zwischenhändler in das Versandhaus, sodass der Preisanstieg den ein Zwischenhändler verursache wegfalle. Außerdem heißt es, dass die für dieses Billigstsegment große Fortschritte in der Quallität errungen haben. Erscheint mir plausibel, was wirklich drann ist, kann ich nicht sagen. Selbst wenn, würde ich höchstens die ,,teuersten" Harley Benton Gitarren kaufen.

Kauf dir bloß nicht was in einem Set ist und für 179€ verscherbelt wird.

Gute EGitarren (wo man nicht nur von brauchbar, sondern wirklich von gut sprechen kann), fangen bei ca. 800€ an. darauf kann man schon was Ordentliches anfangen. Alles über 1500€ ist Luxus und bringt keine klangliche Verbesserung mehr (das was da verbaut ist wird eher aus Prestige verbaut).

Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der Amp bzw. die Combo! Dieser ist ein ebenso wichtiges Element für die Klangbildung, wie für die Gitarre selbst. Hier beginnt der brauchbare Bereich meiner Meinung nach bei 100€. Alles darunter kann man wegen des Rauschens vergessen. Und auch für 100€ darf man keine Wunder erwarten, man kann aber als Anfänger gut mit leben. Ab 500/600€ beginnt dann dort der ,,gute" Bereich. Der sehr gute fängt irgendwo bei 2000€ an. 


lmfaowndsix  06.06.2016, 18:19

Ich kann dir in einem Punkt widersprechen :

Sicherlich sind Gitarren, die >1500Euro kosten, absoluter Luxus. Dennoch sind diese Gitarren von Hand gefertigt, mit selektierten Hölzern, die den Klang einer Gitarre enorm beeinflussen. Natürlich kann man auch mit einem Instrument "von der Stange" mal Glück haben, in der Regel suchen sich trotzdem die Custom Shops die Hölzer, bevor sie in die normale Produktion gehen, für sich aus ! 

Nicht nur die Holzer sondern auch die Lackierung machen so eine Gitarre aus ! Die dicken Plastiklacke klingen mMn und auch nach Meinung vieler, zum Teil sehr bekannter Künstler, schlechter als die Nitrolacke, die weiterhin von den großen Firmen, meist aber nur in der Premiumsektion, verwendet werden.


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Der Preis ist leider kein Qualitätsmaßstab!

Manche Hersteller halten schon für den Firmenaufdruck die Hand auf und viele Käufer fallen darauf auch noch herein.

Ich kenne inzwischen viele Musikerkollegen, die sich ihre Instrumente nach eigenen Vorstellungen selber bauen/lassen und dabei immer noch billiger aussteigen als bei solchen von der Stange. Harley Benton oder das Pendent von Music Store, Jack&Danny, wollen keine schlechten "Waren" auf den Markt werfen, bauen wahrscheinlich bessere Gitarren, als so mancher Hersteller in den 60-70ern. Damals -aus Erzählungen- war der Kauf einer Gibson ein Abenteuer, das sehr viel Sachverstand erforderte.

Wenn man heute in einen der größeren Läden geht, bekommt man von Fachleuten kontrolliert und eingestellte Instrumente. Da wird Thomann seine Hausmarke genauso akribisch überarbeiten, wie Music Store die ihre.

Wenn Du nicht weißt, welche "Richtung" es letztlich sein soll, musst Du ein Standardmodell kaufen. Das sind, Stratocaster von Fender, Squire oder Yamaha, ES335 von Gibson oder Epiphone, oder ein Les Paul Modell, das ich entweder von Gibson, Epiphone, Gretsch, Hagström oder PSR kaufte. Gitarren anderer Hersteller sollte man im Beisein eines Sachkundigen antesten, mit den größeren Vorbildern vor Ort vergleichen.