Wieviel Geld gebt ihr Zuhause ab?

12 Antworten

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Zunächst einmal ist es völlig korrekt, dass man, wenn man eigenes Geld verdient und zuhause wohnt, auch Kostgeld zahlt. Das scheint grundsätzlich auch für dich kein Problem zu sein, sondern lediglich dessen Höhe.

Ich musste damals bei meinen Eltern ein Drittel meines Nettoeinkommens abliefern und so habe ich es auch mit meinen Kindern gehalten.

Sowohl ich als auch meine Kinder sind relativ schnell dann von zuhause ausgezogen.

Was die Höhe betrifft, würde ich deswegen bei eurem gemeinsamen Netto von etwa 1.100 Euro ein Kostgeld von 400 Euro für angemessen halten, wenn darin auch die häusliche Ernährung enthalten ist.

Ein anderer Anhaltspunkt sind die gesetzlichen Sachbezugswerte. Die liegen für eine Person im Monat bei 464 Euro. Das wäre also nochmal deutlich mehr als dein Schwiegervater haben möchte.

Wenn du  dir zusammen mit deinem Freund eine Zweizimmerwohnung suchst, kommt euch das je nach Wohnort und Lage auf mindestens 400 Euro kalt. Dazu kommen Wohnnebenkosten von mindestens nochmal 150 Euro, so dass ihr bereits bei 550 Euro mindestens liegt. Das können aber auch 800 Euro und mehr sein, wenn ihr in einer Stadt mit eingeschränktem Angebot an günstigem Wohnraum sucht. Da habt ihr aber noch keinen Bissen gegessen.

Das scheint dein Schwiegervater auch zu wissen und hat das schon mal mit eingepreist.

Es ist natürlich ein Haufen Geld, den er von euch möchte, für meinen Geschmack etwas zu hoch, aber eine selbstständige Alternative könnt ihr euch für dieses Geld kaum leisten. Zudem weiß ich nicht, wie knapp der Schwiegervater selbst rechnen muss oder ob seine Forderung eher eine erzieherische Maßnahme ist, mit der er euch auf die eigenen Füße schubsen möchte.

Letztlich müsst ihr hart verhandeln, eventuell Mithilfe im Haushalt anbieten, um ihn vielleicht doch auf insgesamt etwa 400 - 500 Euro zu "drücken".

Ein Trost bleibt euch: Ihr beide wohnt zusammen, könnt zusammenhalten und die Ausbildung dauert nicht ewig. Dann verdient ihr irgendwann richtiges Geld und könnt ausziehen.


Himmbeerchen21 
Beitragsersteller
 11.08.2017, 12:27

Wir helfen ja auch zuhause und machen und tun soviel wir können. 

Wie es bei meinem Schwiegervater finanziell aussieht weiß ich auch nicht er sagt auch immer das es uns nichts angeht.

Ich habe auch kein Problem damit etwas abzugeben als seine Mutter noch lebte meinte sie das ihr das Kindergeld recht was für mich auch OK ist aber 300 sind halt viel zu viel ... 

Aber wir werden denke ich mal so oder so ausziehen denn es geht auch einfach nichtmehr mit meinem Schwiegervater es sind nurnoch Streitigkeiten und er nimmt leider auch keine Rücksicht auf uns ich meine ich weiß das es sein Haus ist das ist mir klar aber ich finde er könnte uns da wir ja auch hier leben auch etwas Respekt entgegen bringen aber tut er kein bisschen ...

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Altersweise  11.08.2017, 22:26
@Himmbeerchen21

Im Zweifelsfall bin ich immer für das Ausziehen. Wegen der Selbstständigkeit und bevor ihr euch dauernd was reinreden lasst.

Wird halt eine finanziell enge Zeit. Aber da kommt man auch irgendwie drüber. Ihr müsst halt viel selber kochen. Da kann man echt sparen!

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kleinerhelfer97  11.08.2017, 12:16

Naja ich finds nicht ok wenn mein sein eigenes Fleisch und Blut in der Ausbildung(!) so über den Tisch zieht. Es würde vollkommen reichen das Kindergeld zu nehmen aber nichts von dem Azubigehalt! Dieses ist schon sehr wenig und das Kind muss sich auch irgendwie ernähren. Wo bleibt die Nächstenliebe und der Familienzusammenhalt? Das ist keine Familie für mich bei dem der Vater sein Kind in der Zeit so ausnimmt.

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TrudiMeier  11.08.2017, 19:20
@kleinerhelfer97

Naja ich finds nicht ok wenn mein sein eigenes Fleisch und Blut in der Ausbildung(!) so über den Tisch zieht

Was denn - der Sohn muss doch nichts vom Ausbildungsgehalt abgeben. Und welche Veranlassung hat der Vater die Freundin seines Sohnes kostenlos mit durchzufüttern? Für die trägt er keinerlei Verantwortung und hat ihr gegenüber auch keine Pflichten.  Der Beitrag den der Vater verlangt ist m. E. gemessen am Ausbildungsgehalt auch zu hoch, aber indem man etwas zu Hause abgibt, wird man noch lange nicht über den Tisch gezogen. (Sorry an die Fragestellerin - aber so ist es)

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Es ist selbstverständlich, dass man zur Lebensführung und Haushalt seinen Teil beiträgt. Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen und nicht mehr verlangen, als die Zahlenden stemmen können. Der Vater kassiert 350 € im Monat von deinem Freund - ausreichend für Nebenkosten und Mietanteil für euch beide. Wenn du jetzt von deinem Gehalt noch 150 € abgibst, bekommt er 500 € und das ist m. E. für euch beide ausreichend. Natürlich gemessen an eurem Einkommen. Rechnet man mal: 500 € Nettogehalt von dir + 600  Nettogehalt von deinem Freund =1100 €  Dazu kommen zweimal Kindergeld 380 € + HW-Rente von deinem Freund 350 € = 1830 €  Da wäre tatsächlich zu überlegen, ob man sich eine klitzekleine eigene Wohnung nimmt. Du darfst dabei aber nicht vergessen, dass eure Ausgaben dann auch um einiges höher sein werden, als jetzt bei deinem Schwiegervater in spe. Große Sprünge machen ist nicht drin.


TrudiMeier  11.08.2017, 19:41

Denkfehler: Einmal zuviel Kindergeld gerechnet: 1620 €

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Das kommt eigentlich echt darauf an, was man "verbraucht". Ich habe das mit meinen Eltern während meiner Ausbildung mal komplett durchgerechnet und dann auch entsprechend an sie gezahlt. Trotzdem hatte keine Seite dadurch Nachteile und die Summe war vertretbar.

650€ ist keine Kleinigkeit, aber eine Wohnung wird euch vermutlich nicht weniger kosten - kommt allerdings darauf an, wo ihr wohnt. Außerdem kommen dann noch Mietkaution, Mobiliar, etc.

Täuscht euch da mal nicht. 

Aber stellt doch beide auch mal eine Rechnung auf, legt sie ihm vor und zeigt ihm, was von eurer Seite aus möglich ist. So sollte man auch eine Lösung finden.... 


Himmbeerchen21 
Beitragsersteller
 11.08.2017, 11:40

Ja das haben wir uns bedacht Möbel haben wir so gut wie alle und für die Kaution haben wir auch Geld ( habe etwas zurückgelegt).

Leider kann man mit meinem Schwiegervater nicht reden er sagt der Betrag muss kommen und wenn nicht können wir ja ausziehen 

Eigentlich sehr traurig und mit ihm unter einem Dach geht auch nicht mehr lange gut. Hat leider schon ein paar mal gekracht.

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Schniggi89  11.08.2017, 12:35
@Himmbeerchen21

Okay, wenn er das auch nicht belegen kann, wofür er dieses Geld braucht, dann würde ich definitiv auch ausziehen. Bis zu einem gewissen Punkt finde ich das alles gerechtfertigt, aber wenn man so kompromisslos ist als erwachsener Mensch, dann hat eine Diskussion da auch keinen Wert.

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Keine Ahnung wo ihr lebt, aber für 650 € könnt ihr ausziehen.

Für 650€ erwarte ich eine eigene Küche, eigenes Bad, eigene Toilette.

Des weiteren ist es schon schlimm  wenn man sich keine Klamotten und alles andere für 50€ leisten kann.


TrudiMeier  11.08.2017, 19:38

Nur zu essen hast du bei deiner Erwartung immer noch nichts.

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Ich finde es in Ordnung, sich an den Wohnkosten zu beteiligen. Aber ich würde eine klare Übersicht von Deinem Schwiegervater fordern, in der er aufzeigt, was genau er an Kosten für das Haus hat. Daraus kann man dann anteilig einen Mietanteil von Euch errechnen.

Und ja, eine eigene Wohnung zu suchen kann nicht schaden.Aber da kommt Ihr mit 650,- wahrscheinlich auch kaum hin.