Wieviel Euros sind 400 000 Gulden? (Zeit 30jähriger Krieg)
Hallo!
Wieviel euro sind 400 000 gulden? Zur zeit des Dreißigjährigen Krieges war das die Währung, zumindest in Böhmen, Mähren und Österreich.... oder kann jemand 1 Gulden in Euro umrechnen? Wäre eine große hilfe! Danke!
6 Antworten
Das ist schwierig. Der Wert des Geldes bestimmt sich dadurch, was man dafür kaufen kann. Nun lässt sich das Produktangebot im 30jährigen Krieg wohl kaum mit dem heutigen vergleichen, daher sind solche Vergleiche immer sehr unscharf. Die einzige Zahl, die ich dir anbieten kann, ist aus der Wikipedia: danach wäre ein Gulden um 1700 (also "nur" 50 Jahre nach dem 30jährigen Krieg) ungefähr so viel wert, wie 40-50 € heute. Was immer das heißt... . siehe auch die Diskussion hier: de.wikipedia.org/wiki/Gulden Für einen Gulden musste man aber andererseits als Meister zwei Tage arbeiten - das würde gerade mal ein Gehalt im Monat von 12 Gulden ergeben, also 600 €. Wahrscheinlich konnte sich damals aber wiederum ein Meister auch nicht mehr leisten als jemand mit 600 € heute, also passt das wieder - auch wenn er damals als halbwegs ausgestattet, heute aber als arm gelten würde. Ist halt schwierig, dass über die Zeit zu vergleichen.
Der Vergleich zu HarzIV hinkt sehr. Vergleiche doch das Einkommen von damals mit dem Einkommen in der "dritten Welt" Dann sind 600 Euro ein Vermögen. Also m.E. doch ein guter Ausgangspunkt für einen passenden Vergleich.
1892 wurden aus 1 Gulden -> 2 Kronen
!925 wurden aus 10.000 Kronen -> 1 Schilling
1938 wurden aus 1,5 Schilling -> 1 Reichsmark
1945 wurden aus 1 Reichsmark -> 1 Schilling
1947 wurde aus 3 alten Schilling -> 1 neuer Schilling
1999 wurde aus 13,7603 Schilling 1 Euro
ergibt also für 400.000 Kronen rund 1 Euro!!
Wie willst Du das bestimmen?
Einen Umtauschkurs gibt es sowieso nicht, da es eine der Währungen nicht mehr gibt und die andere noch nicht gegeben hat, als die eine entfiel.
Ansonsten der Warenkorb. Oft bestimmt man eine Kaufkraft einer Währung mit einem sog. "Warenkorb": man bestimmt eine Gruppe von Artikeln, die man zu einem Lebnen benötigt und ermitelt dann, wieviel man dazu mit dieser und wieviel mit jener Währung bezahlen muss.
Willst Du errechnen, wieviele Autos, Waschmaschinen und Farbfernsehgeräte man mit 100.000 Euros und wieviele mit 100.000 Gulden kaufen konnte? Ich hab nicht ohne Grund provokativ Autos und Waschmaschinen genannt, für die es natürlich keine Preise in Gulden gab.
Also welchen Warenkorb willst Du aufstellen, der ein Leben um das Jahr 1600 und ein Leben um 2000 gleichermassen berücksichtigen könnte?
hm... stimmt... ich weiß, dass es schwierig ist, und freiwillig würd ich das ja auch nie machen. Aber für ein Referat muss ich einen wert angeben, unter dem sich Schüler von heute etwas unter dem Betrag 400 000 Gulden vorstellen können...
In welchem Zusammenhang tauchen denn die 400.000 Gulden auf? Hat das was mit Wallenstein zu tun?
Wenn wir davon ausgehen, dass es sich dabei um die Reichsgulden handelte, sind das 22,9 Gramm Silber pro Gulden...
Daraus ergeben sich 323.104 Feinunzen Silber (Unze=28,35g) nach heutigem Preis pro Feinunze wären das:
7.576.790 Euro
Es wurden aber auch Goldmünzen herausgegeben, allerdings nicht in den von Dir angegebenen Gebieten, wo die Reichsmünzordnung seit 1559 galt...
Das ist aber lediglich der Materialwert, ein Handwerksmeister musste 2 Tage für einen Gulden arbeiten...
Ups...die aus dem Arbeitslohn von damals resultierende Kaufkraft liegt bei:
2,4 Mrd. Euro
Die Umrechnung dürfte so kaum gelingen, weil beide Währung nie irgendwo in ein praktisches Tauschverhältnis eingegangen sin. Da liegen ja Jahrhunderte dazwischen. Die Frage könnte ungefähr heißen: "Wie viele kg Brot (oder andere Lebensmittel) konnte man 1630 in Wien oder Prag gegen einen Gulden eintauschen? Dann kannst Du anhand der aktuellen Lebensmittelpreise Euro in Gulden umrechnen.
Also soll der Meister ein Lebensniveau unter dem ALGII-Empfänger haben? Denn der bezieht heute im Schnit 650 Euros und dazu noch Krankenversicherung im Wert um 150 Euro, zusammen also 800 Euros.
Der Handwerksmeister sollte wohl, grob geschätzt, um das Vier- bis Sechsfache mehr an Einkommen haben.
Meinst Du nicht, dass damit das Umrechnungsmodell schon bewiesen hat, dass es versagt?