wieso wurde Nordamerika nicht sofort ab 1500 kolonisiert?

5 Antworten

Weil man zuerst die Karibik entdeckte und sich erst nach und nach davon nach Süden und Norden durcharbeitete. Die Klimazonen, welche die Spanier bevorzugten, lagen im Süden. Außerdem war alles Theorie. Es gab ja weder Straßen noch kaum Wege, viel Dschungel, gefährliche Tiere, Krankheiten. Sie trafen teilweise in Zentralamerika auf erheblichen Widerstand, Indigene mit Giftpfleilen. Sie mussten Gebirge und Hochplateaus überwinden. Teilweise waren Expeditionen über Jahre abgeschnitten auf sich selbst gestellt. Es waren alles in allem relativ wenige Spanier, die meist den Kontakt zu Indigenen suchten.

50% der Spanien verstarben dort durch Krankheiten, 30% der Indigenen. Es waren 1700 Spanien, mehrere Millionen Ureinwohner, die sich aber größtenteils den Spaniern anschlossen, da sie von den Imperien wie Azteken und Mayas unterdrückt oder vernichtet wurden.

Damals gabs keine Medikamente wie heute. Das heißt wenn du krank wurdest warst du oft einfach Tod. Und Ärzte und Krankenhäuser gabs auf einem fremden Kontinent auch nicht. Wer also nach Amerika gefahren ist wurde höhstwahrscheinlich nicht sehr alt. Und vor wilden Tieren und Eingeborenen hatten die Leute damals genauso Angst wie heute. Du hast ja keine Ahnung was es da so alles gibt. Kannibalen, giftige Schlangen, Mosquitos usw. Warum soll man sich das antun wenn man in Europa ein gutes Leben hat?

Warum fährst du heute nicht einfach nach Indonesien oder Sibirien und besiedelst einen Dschungel? Der Grund wird nicht so unterschiedlich sein.

Auch bedenken sollte man dass die bekannte Welt nicht so dicht besiedelt war wie heute. Es gab noch genug Platz in Europa und Asien um seine Ruhe zu haben und ein "wildes" Leben zu führen.

Eine Seereise über den Atlantik war damals ein lebensgefährliches Abenteuer. Deswegen waren ja aucxh die ersten Siedler eben Leute die in ihrer Heimat verfolgt wurden. Die Mannschaft der Schiffe wurde in Gefängnissen "rekrutiert" oder auch einfach in einer dunklen Nacht entführt.

Freiwillig machten das wirkich nur Abenteurer, die schnell reich werden wollten.

Das könnte am Schiffsbau gelegen haben - wenn man sich ansieht, mit welchen 3 kleinen Nußschalen Kolumbus über den Atlantik ist.

Größe, Tragkraft, Sicherheit und Geschwindigkeit haben dann im 16. und 17. Jahrhundert schnell zugenommen, um zur Kolonisation nötiges Mensch und Material über den Atlantik zu bringen.

Um 1500 war Nordamerika noch stark besiedelt.

Erst durch den Kontakt mit den Europäern breiteten sich Krankheiten aus, gegen die die Einheimischen keine Chance hatten.

Es mussten erst 100 Jahre vergehen, bis genügend Ureinwohner gestorben waren, bevor die Kolonien gegründet werden konnten.

Man schätzt, daß damals 90% der Urbevölkerung an eingeschleppten Krankheiten gestorben sind.