Wieso sehen die Sterne alle so ähnlich gross aus?

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Der Mars ist a) kein Stern und b) wesentlich näher als die Sterne. Dem entsprechend sind da auch Ausdehnungen sichtbar. Die Erde ist z.B. vom Saturn aus auch nur noch als ein Punkt am Himmel zu sehen, auch die Venus oder die Sonne sind nur noch als Punkte am Himmel erkennbar. Bei der SOnne wäre die Ausdehnung schon durch die kleinen Monde im Ring entsprechend abgedckt, so dass es dort entsprechend verdenkt wäre.

Denke einmal nur daran, wie ein Parsec definiert ist. Das ist die Entfernung eines Sternes am Himmel, der im Verlauf eines halben Jahres von der Erde dann nur um eine Bodensekunde am Himmel rotiert. Und das sind etwa 4 1/2 Lichtjahre.

Und dass ist auf einem Radius der Grundachse von 300 Mio. km berechnet. Und jetzt denke einmal, wie es bei den Sternen wäre. Nur ganz vereinzelt gibt es Sterne, die diese Größe überhaupt erreichen würden, die dann aber noch wesentlich weiter entfernt stünden.

Die Sterne sind, mit Ausnahme der Sonne, alle über 4 Lichtjahre und mehr von der Erde entfernt, und ab dieser Größe ist dieses so weit, dass man keine Ausdehungen mehr erkennen kann. Auch in den größten Teleskopen sind es nur Punkte.


Urferart 
Beitragsersteller
 20.12.2011, 01:51

heieiei! danke für deine antwort! Das ist alles wirklich spannend muss mich mal ausführlicher damit befassen, da hockt man immer unter dem ganzen sternenzelt und weiss nicht mal genau was da los ist :-) (Jedenfalls ich) kennst du eine gute seite, auf der man einen gesamten überblick der sterne und ihrer "Sternzeichen" Nachschauen kann? Dann seh ich mal welcher stern wo ist... wär ja auch spannend...

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crazyrat  20.12.2011, 23:43
@Urferart

Oder einfach die Seite meiner Freunde aus dem Saarland: astronomie.de. Da habe ich sogar selber mal mitgewirkt, aber im HIntergrund in der Technik, auch wenn ich nicht aus dem Saarland komme.

Die haben auc Seiten sepziell für KInder und Juigendliche, bieten Online-Kurse usw. an. Ich hatte auch mal jahrelang eine solche Seite, die unter kinder-astronomie.de zu finden war. Aus Zeitmangel musste ich die dann aber einstellen.

In der Schweiz ist die größte Seite: astroinfo.ch. Das ist inzwischen genau die Seite, die der Guru genannt hat. Nur er nannte nur die Neuigkeiten-Seite des Angebotes.

Und es gibt auch viele Trefffen und Messen. Die größte Messe ist stets im Mai in Essen im Ruhrgebiet mit mehr als 100 Ausstellern, auch astronomie.de und mehr als 3.000 Besuchern. DIe heißt ATT (att-boerse.de)und ist auch für EInsteiger ein guter Weg, sich damit zu befassen, da es auch Lehrgänge usw. dort gibt. Ich selbst war auch mehrfach dort als Kunde und Aussteller zu finden.

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Altair080  22.12.2011, 13:09
@crazyrat

Gute, umfangreiche Antwort. Ich hätte lediglich zwei Dinge hinzuzufügen:

  1. Die Definition des Parsecs ist korrekt, allerdings entspricht ein Parsec 3,26 Lichtjahre, nicht 4,5.

  2. Per optischer Interferometrie lassen sich die Oberflächen einer Hand voll Sterne tatsächlich auflösen, etwa bei Beteigeuze.

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crazyrat  23.12.2011, 01:06
@Altair080
  1. Das stimmt soweit schon, das war ein Fehler, aber macht im Endresultat keinen Unterschied.

  2. Das ist aber leider nur mit den größeren Teleskopen möglich, aber nicht mit einem Gerät, was sich ein Privatmann einfach mal so für den Garten kauft.

Und ich kenne außer der Sternwarte Trebur (bei Frankfurt) keine einzige Privatsternwarte in Deutschland, wo jemand mal über 50 cm Durchmesser auf einer Montierung aufgebaut hat. Und in Trebur wurde von privater Hand sogar ein 1-m-Teleskop aufgebaut und das auf dem Dach einer Alteneinrichtung. Mein Respekt dafür, immer noch.

Und thx 4 the star.

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Man kann bei den gigantischen Entfernungen kein Scheibchen einer fernen Sonne erkennen, nur unterschiedlich helle Lichtpunkte am Himmel.

Der rote, extrem große Riesenstern Beteugeuze im Sternbild Orion hat einen Durchmesser von mehreren 100 Millionen km (unsere Sonne dagegen 1, 4 Mill. km).

Der scheinbare Winkel, den er am Himmel einnimmt, beträgt (er ist ja hunderte Lichtjahre entfernt) NUR so ca. 50 Millibogensekunden

(1 Millibogensekunde ist ein Tausendstel einer Bogensekunde. Ein Grad entspricht 3600 Bogensekunden).

Das entspricht ganz grob der Größe eines Fußballfeldes von uns aus gesehen auf dem Erdmond.

Mit bloßem Auge ist da natürlich absolut nichts an Durchmesser zu erkennen.

Nur als Gedankenmodell: wenn so etwas Fußballfeldgroßes auf dem Mond gleißend hell glühend (bei Neumond natürlich ...) nächtens zu sehen wäre, könnte man auch nur einen leuchtenden Punkt erkennen ...

@crazyrat. Vorsicht, da hat sich ein Tippfehler eingeschlichen! Ein Parsec ist definiert als die Entfernung eines Sterns, dessen halbe jährliche Parallaxe genau eine Bogensekunde (1" = 1°/3600) ist und entspricht ca. 3,26 Lichtjahren ...

LG


crazyrat  20.12.2011, 23:44

Stimmt, war ein Tippfehler.

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Ja man könnte sagen, dass bei der Punktform der Unterschied immer weniger wird. Wenn du genau hinschaust erkennst du aber auch da noch Unterschiede. Wenn du noch genauer hinschaust (schau mal länger auf einen Fleck) wirst du noch mehr Sterne erkennen. ;-) DIe noch wesentlich kleiner sind, so das du sie ohne Konzentration nichtmal erkennst. Ich glaube das liegt daran, dass ab einer gewissen Distanz nur noch wenige Lichtstrahlen die Erde bzw. dein Auge treffen. Und dann macht es vllt keinen Unterschied mehr ob der Stern jetzt 1 Lichtjahr oder 10 Lichtjahre entfernt ist. Da immer nur noch "ein" Lichtstrahl dein Auge trifft (natürlich ist es nicht nur einer ;-)


crazyrat  20.12.2011, 01:35

Alle Sterne am Himmel sind nur ein einiziger Punkte. Verschmierungen, Unschärfen usw. sind nur durch Störungen in der Athmosphäre verursacht.

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Urferart 
Beitragsersteller
 20.12.2011, 01:46
@crazyrat

Ja das mach ich oft wenn der himmel genug klar ist, dann entdecke ich hundertausende von kleinen sternchen... ist schon faszinierend! :-)

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Blobbster  20.12.2011, 01:51
@crazyrat

Trotzdem ist ein Unterschied der Ausdehnung zu erkennen, oder zumindest ein Unterschied der Helligkeit, was einen Unterschied der Größenwahrnehmung hervorruft

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Die Antwort kommt zwar etwas spät, aber wenn man etwas über die Airy-Scheibchen (Airy Disk oder auch Beugungsscheibchen) und das Rayleigh-Kriterium googelt, findet man heraus, dass der kleinste auflösbare Abstand zweier Punkte beschrieben wird mit dem Airy-Scheibchen = 1,22 * Lambda(Wellenlänge) * k'(effektive Blendenzahl)

oder

Airy-Scheibchen = 0,61 * Lambda / A' (bildseitige Apertur)

Und wenn man sich das Rayleigh-Kriterium anschaut, sieht man warum Sterne immer gleich groß aussehen, weil unser unser Auge einfach nicht klein genug auflösen kann.

Allerdings sehen wir die Unterschiede der Intensitäten, die uns verraten, ob ein Stern näher dran ist oder auch größer oder kleiner ist.

Ich hoffe nach 7 Jahren konnte ich etwas mehr Licht in das Dunkle bringen :-D


Sterne (mit Ausnahme unserer Sonne) werden wegen ihrer Entfernung von unserem Auge nicht als Körper oder Fläche wahrgenommen, sondern als winzige Lichtpunkte völlig unterschiedlicher Helligkeit. Da siehst Du alle Abstufungen. Gleich weit entfernte Sterne erscheinen (bei gleicher Leuchtstärke) etwa gleich hell. Der Planet Venus leuchtet nicht selbst, sondern reflektiert nur Sonnenlicht wie der Mond. Wegen ihrer Nähe erscheint die Venus wie ein ganz besonders großer Stern.