Wieso scheitern viele Beziehungen?

12 Antworten

Von Experte jalvi bestätigt

Früher basierten viele Beziehungen vor allem auf einem: Abhängigkeit.

Es wurde jung und schnell geheiratet, eine Scheidung war nur im Notfall möglich und selbst dann trotzdem oft noch das finanzielle und gesellschaftliche Ende für die Frau.

Daher musste sie auf Teufel komm raus bleiben und da ihr das bewusst war, auch mehr Kraft rein stecken es erträglich und möglichst gut zu halten.

Auch da ging es in einigen Beziehungen wenig um Liebe als Mittel des Zusammenhalts, sondern wirtschaftliche Abhängigkeit.

Heute kann man sich hingegen trennen, muss sich nicht alles gefallen lassen. Ja, unsere Wegwerfgesellschaft, wo man wenig repariert sondern einfach direkt austauscht, macht es zusätzlich nicht einfacher.

Wobei ich mir teils auch denke, dass auch viele Beziehungen eingegangen werden ohne sich zu lieben. Ich habe schon oft von Kumpeln gehört, dass sie eine Frau sexuell attraktiv fanden und "ganz nett ist sie auch noch" und schwubs waren sie in einer Beziehung, die dann oft auch nicht lange hielt.

Früher hingegen hat man sich mit dem Begriff Beziehung gefühlt mehr Zeit gelassen und das eher als "ich lerne jemanden kennen" bezeichnet, statt direkt von Beziehung zu reden. Einfach weil es nicht angesehen war, so viele kurze Beziehungen zu haben.

Ich sehe das ähnlich wie du. Es wird sich vor einer Beziehung nicht mehr wirklich kennengelernt und bei Krisen (das sind übrigens diese Momente, in denen eine echte Partnerschaft wirklich wertvoll ist) wird alles hingeworfen. Das scheint wohl die allgemeingültige Vorgehensweise heute zu sein.

Ich persönlich hatte auch schon Partner mit ähnlichen Denkweisen, das waren wirklich schmerzhafte Erfahrungen. Mittlerweise habe ich einen Partner "der alten Schule" gefunden. Er hat mir gezeigt, wie schön eine echte Beziehung sein kann, selbst in harten Zeiten.

War vor 20-30 Jahren auch schon so...

Liegt halt von den Personen ab und von den Zeiten wie z.B Weltkriesen oder halt allgemein schwere Zeiten können auch eine Beziehung beeinflussen und durch Probleme die dann entstehen zerstören

und ja diese Generationen hat solche Probleme wie du sie genannt hast aber die betreffen nicht jeden

Jede Person hat ihren Grund für eine Verheiratung. Wenn der Grund wegfällt, ist es mit der Beziehung passiert. Dieses Risiko besteht grundsätzlich. Daher auch die hohe Trennungsquote. Daran wird sich auch nichts ändern. Dies ist für die Betreffenden immer noch die bessere Option als die Zwangsverheiratung, wie sie früher bei uns und heute noch in anderen Ländern üblich war bzw. ist.

Mehrere Gründe

Die Idee das 2 Menschen zusammen sind, ist ein relativ neues westliches Ideal. Früher war die Ehe vor allem eine Zweckgemeinschaft. Das 2 Leute Seelenverwandte sind ist eben unfassbar selten.

Desweiteren wurde auch immer mehr die Ernsthaftigkeit aus einer Beziehung genommen. Früher hatte Sex wirkliche Konsequenzen, die Frau und der Mann waren von einander mehr abhängig usw. Das ganze hat sich stark gelockert.

Zu guter letzt hat sich unsere Kultur auch immer mehr ins beziehungsunfreundliche verändert. Scheidungen sind normal, Fremdgehen ist nicht mehr indiskutabel delikte, sondern gehören ja irgendwie dazu, der Markt der sexualpartner hat sich globalisiert, Kinder werden immer seltener, und im Grunde ist man nicht mehr von einander abhängig.

Ob das jetzt alles gut oder schlecht ist könnt ihr selber entscheiden, ich denke mal das es auf jeden Fall einfacher geworden ist, kurzfristiges Glück zu bekommen, aber langfristige Erfüllung dafür umso schwerer geworden ist.