Wieso schätzt meine Mutter nie das, was ich alles für sie tue und behandelt mich mit ihren Worten wie Dreck?
Im Voraus vielen Dank für die Antworten!
Nur jetzt zwei Beispiele, welche jetzt innerhalb eines Monats passiert sind, die zeigen, dass ich meine Eltern über alles liebe, damit möchte ich nicht sagen, wie toll ich doch bin, nur eben, dass ich auch Sachen mache.
Beispiel 1: wir sind in den Urlaub gefahren und mein Vater ist vom Feldweg abgekommen und in einem Graben gelandet. Wir mussten alle schnell aus dem Auto raus und ich hatte nur einen ganz dünnen Pullover und nichts außer einen BH drunter an, es waren -2 °C und es hat genieselt/geschneit. Zu uns kam ein Bauer herangefahren, der den Traktor geholt hat und in der Zeit ist mein Vater mit dem mit um ein zu dem Auto passendes Teil zum herausziehen zu finden. Jedenfalls war er der Einzige, der auch eine Strickjacke anhatte und er hat sie mir gegeben. Da ich gesehen habe, wie meine Mutter am ganzen Leib zittert, habe ich ihr die Jacke gegeben und habe ihr gesagt, ich hätte mehrere Lagen an und mir wäre eh nicht kalt, sie hat die Jacke genommen und alles war gut, ich habe versucht die Stimmung möglichst locker zu halten, damit sie nicht noch mehr in Panik verfällt. Das hat auch gut geklappt.
Beispiel 2: meine Mutter wird von meiner Oma oft als empathielos bezeichnet und meine Mutter nimmt das sehr mit, sie hat mir heute wieder davon erzählt und ich konnte ihr wirklich ansehen, dass es ihr damit schlecht ging. Meine Mutter ist alles, nur nicht empathielos. Sie hat halt Züge von Autismus (ihre Mutter war einer und sie wurde von ihr erzogen und kennt die Verhaltensweisen nicht anders), aber sie ist einer der herzensbesten Menschen, die ich kenne. Sie hat ihren Job für einen weniger gut bezahlten Job aufgegeben, nur weil sie in dem anderen Job Menschen helfen kann. Jedenfalls habe ich daraufhin mit meiner Oma gesprochen und ihr versucht vorsichtig zu erklären, dass es meine Mutter sehr mitnimmt. Meine Oma hat es dadurch erst verstanden, dass es meine Mutter verletzt und hat mir zugesichert, dass sie mit meiner Mutter spricht, sobald sie sich nochmal persönlich sehen. Sie wusste nicht, dass es meine Mutter so mitnimmt, weil sie sich selber vor Jahren mal so bezeichnet hat (aber es ist meiner Ansicht nach etwas ganz anderes, wenn man etwas von sich selber sagt, als wenn jemand anderes über einen sagt. Zum Beispiel, wenn ich sage "Scheiße, bin ich dumm, jetzt habe ich doch ernsthaft den Schlüssel stecken lassen", ist es was Anderes, als wenn mich deswegen jemand anderes als dumm bezeichnet und das dann Jahre später). Meine Mutter weiß jedenfalls nichts, davon, dass ich sozusagen hinter diesem "Sinneswandel" von Oma stehe.
So, jetzt aber warum es mir eigentlich geht.
Wir wollten heute Abend noch eine Folge Sherlock schauen und jedenfalls waren alle DVDs da, außer die, die wir schauen wollten. Meine Mutter hat im Schrank danach gesucht und mir dann gesagt, dass ich bei mir schauen soll und hat mir Vorwürfe gemacht, da die DVD weg ist. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht genommen habe und das immer, wenn ich die Folge gesehen habe, ich die entweder über Prime geschaut habe, als es die da noch gab oder ich die Serie eben überhaupt nicht gesehen habe. Und dass ich mein Zimmer erst vor einer Woche komplett umgeräumt habe und es mir da aufgefallen wäre, wenn ich eine DVD ohne Hülle gesehen hätte. Sie hat mich dann noch weiter angeschrien und dann noch geschimpft, dass ich da nur rumsitzen würde wie "Mama regelt das schon" und ich habe das Geschreie nicht mehr ausgehalten und bin ohne ein weiteres Wort gegangen.
Sie kam mir dann nach etwa 5 min hinterher und schrie mich weiter an, dass ich ja gar nicht suchen würde und wie undankbar ich doch wäre, dass ich sie warten lassen hätte. Und dann meinte sie noch, dass die ich die DVD bestimmt bei dem Anatomiebuch hingelegt haben würde (das gehört meinem Vater und ich hatte es ihm gegeben und seitdem er das Bücherregal aufgeräumt hat, findet man eh nichts mehr). Ich meine, wieso?!?! Ich habe ihr doch nichts, wirklich nichts getan oder? Dann meinte sie noch, dass ich ihr Tablet jetzt auch wieder seit Tagen hätte (ich habe es für die Schule gebraucht und brauche es noch immer dafür), aber da hatte ich ihr Bescheid gesagt, dass ich es habe, so wie ich es IMMER mache, wenn ich mir etwas von ihr borge. Ich habe das Tablet gehabt, damit ich lernen konnte, halt die digitalen Sachen auch außerhalb meines Computers. Und nein, ich habe kein Handy.
Was kann ich machen, damit sie mich wieder wertschätzt? Ich hasse mich dafür, dass ich ihr einfach nicht genug sein kann.
Bitte kommt mir nicht mit sowas wie "Rede mit einer Vertrauensperson darüber, sei es jetzt deiner Oma, deinem Vater oder deinen Lehrern darüber", die habe ich nicht und Freunde auch nicht.
Mich nimmt es einfach ziemlich mit.
2 Antworten
Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber für mich hört sich das nach einem ganz normalen pubertären "Sturm im Wasserglas" an.
Du scheinst genau das gleiche Problem mit deiner Mutter zu haben (emotional), wie deine Mutter mit ihrer.
Streit um eine DVD (?), sich gegenseitig immer höher und höher schaukeln für so eine Kleinigkeit?
Klar fühlst du dich ungerecht behandelt, das ist ja auch eine echt beknackte Situation, vor allem wenn es diese DVD niemals gab. Aber dann solltest du einfach abwarten, bis sich das Ganze wieder abgekühlt hat. Anscheinend hatte deine Mutter garkeine Ahnung, dass es das Filmchen nich auf Speichermedium gab...
Sieh einfach darüber hinweg. Ganz ehrlich, es lohnt sich garnicht, sich über sowas aufzuregen.
"Ich wünscht ich wär ein Elefant, dann würd ich jubeln laut!
Nicht wegen des vielen Elfenbeins, nein, wegen der dicken Haut!"
Du hast eine vermittelnde Art (Oma-Mama) und klärst Missverständnisse für andere auf, um dein Harmoniebedürfnis zu befriedigen. Das ist echt toll, aber erwarte nicht, dass Andere genauso empathisch und vermittelnd sind. Das sind nämlich leider die Wenigsten.
Deine Sensibilität macht dich natürlich auch verletzlicher, als andere es sind. Und das ist Fluch und Segen gleichzeitig.
Andere kannst du nicht ändern, nur dich selbst. Und wenn soewas Blödes und Ungerechtes passiert, musst du dir einfach sagen: Sie hat nur nen schlechten Tag, Jeder andere würde es genauso abbekommen, wenn er jetzt hier an meiner Stelle stünde...in Wirklichkeit meint sie garnicht mich...
Und übrigens...SIE ist die Mama, nicht du. Es ist nicht deine Aufgabe für die Familienharmonie zu sorgen, sondern die der Eltern. Wenn deine Ma die Schwächere von euch Beiden ist, dann lass sie ruhig ab und an mal auflaufen- aber ohne schlechtes Gewissen!
Ja, das, und sich einen Raum schaffen um Dampf abzulassen ohne Jemanden zu verletzen, oder einfach nur lernen zu sagen:
"Sorry ich muss jetzt mal ein Viertelstündchen aus der Situation rausgehen um mich zu beruhigen"
- zumindest die Mutter, ob eine Teenager dazu schon in der Lage ist, der Mutter das Verständnis dafür zu vermitteln weiß ich nicht. Kommt auf die Mutter an.
Aber letztendlich täte es Beiden gut, die Situation zu deeskalieren, indem einer rausgeht- und der Andere das respektiert.
Das hab ich eigentlich nicht gemeint.
Ich finde weggehen bei einem Streit ganz schwierig. Das kann sehr verletzend und dekonstruktiv sein. Würde ich nie empfehlen.
Ich meinte eigentlich eher, die Ressourcen zu schonen bzw. aufzubauen, so dass man einen Streit auch durchsteht. Streits sind wichtig und können auch konstruktiv geführt werden oder zumindest so, dass man hinterher besser runterkommt.
Ich finde weggehen bei einem Streit ganz schwierig.
Ich finde es als angemessenes Verhalten um tiefere Verletzungen zu vermeiden.
Das kann sehr verletzend und dekonstruktiv sein.
Ja, das kann es, wenn es sich bei den Streitenden um 2 Personen mit einer konstruktiven Streitkultur handelt. Ich kenne genügend Menschen, bei denen es bei einem Streit irgendwann nur noch darum gehr, sich gegenseitig möglichst tief und fest unter die Gürtellinie zu schlagen. Da muss man sogar raus um nicht noch mehr Porzellan zu zerschlagen.
In meiner Familie war das damal leider der Fall, dass anstatt sich um einen Sachverhalt zu streiten, am Ende nur aufeinander herumgehackt wurde. Wir Kinder wurden als Person beschimpft, nicht der begangene Fehler...
Aus einem Konstruktiven Streit herauszugehen würde ich auch niemandem raten.
Also zunächst.
Autistische Menschen können herzensgute Menschen sein.
Autistische Menschen können sehr hilfsbereit sein.
Autistische Menschen können sehr sehr empathisch sein.
Anderslautende Vorurteile verletzten und errichten Mauern.
Was deine Mutter betrifft heute, das kommt mir vor, als wäre sie gerade sehr gestresst und hätte sich unnötig immer mehr von dir provoziert gefühlt.
Aber ich denke auch, dass ihr das bald schon leid tun wird.
Ich denke schon, dass sie dich wertschätzt.
Ihr scheint grundsätzlich eine enge Beziehung zu haben. Sie scheint sich sehr auf die Sherlock-Folge mit dir gefreut und daher sehr enttäuscht und gereizt geworden zu sein?
Und dir ist wichtig, dass sie dich wertschätzt und du hältst den Konflikt keinen ganzen Abend aus?
Aber vielleicht sieht die Welt morgen schon wieder ganz anders aus. Deine Mutter wird ja bemerken, dass du die DVD nicht hast und dass sie überhaupt sehr überreagiert hat.
Tatsächlich würde ich hier einfach zum Abwarten und Tee trinken raten, wobei Tee trinken ja für Entspannung steht.
Das wird bestimmt nicht so heiß gegessen wie gekocht! ;)
Ja, aber es gibt sowas ständig bei uns. Ich meine, ich bin 13, ich kann nicht immer für meine Mutter da sein. Ich will es noch nicht, ich will endlich ein Teenager sein, der sich keine Sorgen um seine Eltern machen muss, mit Freunden raus darf und auch mal zu spät kommen darf ohne gleich Anschiss zu bekommen.
Übrigens: ich bin echter Autist.
Das stimmt. Ich hatte schon ein wenig den Eindruck, dass du dich sehr um sie kümmerst, dass das Eltern-Kind-Verhältnis bei euch fast umgedreht ist.
Das ist natürlich nicht gut. Kinder sollten sich geborgen fühlen und nicht zu viel Verantwortung tragen. Mit 13 bist du viel zu jung, um dich so sehr um deine Mutter zu sorgen. :(
Das mit dem zu spät kommen ohne Anschiss wäre wohl eher schlechte Erziehung. ;)
Aber du solltest unbeschwerter sein können. Sonst schadet dir das.
Musst du dir um deinen Vater denn auch Sorgen machen?
Du hast das gut erkannt.
Vermutlich sind Mutter und Tochter beide hochsensibel. Das ist keine Dianose, sondern ein Persönlichkeitsanteil. Da muss man lernen, mit den eigenen Ressourcen gut zu haushalten und sich Entspannungs-Räume zu schaffen.