Wieso sagen Christen wenn man sie auf homo-ehe anspricht selbst das die Bibel nicht mehr zeitgemäß ist, das Wort Gottes ist doch nicht zeitlich limitiert?
Mir ist klar das wir heute im Jahr 2022 leben aber steht nicht geschrieben
Römer 12:2 und passt euch nicht diesem Weltlauf an.
Für alle Christen die schreiben das die Bibel ohne hin ein Märchenbuch ist verstehe ich nicht wieso ihr über Haupt glaubt wenn alles für euch Quatsch ist?
Gehe ich richtig in der Annahme, dass für Dich alles aus der Bibel auch heute noch Gültigkeit besitzt?
Ja
12 Antworten
Der Glaube an die Bibel ist bei Christen sehr unterschiedlich.
Viele Kinder vertrauen darauf, dass das was die Eltern sagen wahr ist. Mit der Zeit fangen sie an, einige Ratschläge in Frage zu stellen, obwohl sie nicht die Eltern komplett verurteilen. Sie verstehen, warum ihre Eltern gewisse Ansichten vertraten. Es gibt jedoch auch Kinder, die auch im Erwachsenenalter auf Ihre Eltern hören und alles als Gesetz ansehen.
So verstehen auch viele Christen, zu welcher ZEit und welcher Kultur die Bibel geschrieben wurde. Es ist normal, dass sie ihren Verstand gebrauchen, um Bräuche und Ansichten zu hinterfragen.
Wenn Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat, hat er uns den Verstand gegeben, dann wäre es die größte Gotteslästerung ihn nicht zu gebrauchen!
Doch, in gewisser Weise haben sie recht, ohne es zu wissen. Aber nicht so, wie sie sich gerne hätten.
Jede Offenbarung vor dem Koran war nur an ein spezifisches Volk gerichtet und nur für eine bestimmte Zeit gültig. Mit det Offenbarung des Korans verlor die Bibel es recht die Gültigkeit, aber wenn sie sich wenigstens noch danach richten würden. Tun sie aber auch nicht.
Der Koran aber verbietet auch eine Homo-Ehe.
Wer Menschen auf Grund ihrer Sexualität, Kultur, Hautfarbe etc. verachtet oder diskriminiert, verstößt gegen die Grundrechte des Menschen.
Die Bibel hat nicht Gott geschrieben. Sie stammt teilweise aus Zeiten mit Moralnormen, in denen man Hexen verbrannt, Kreuzzüge geführt, Sklaven gehalten und Menschen gesteinigt hat. Aber sie ist eben auch mehrfach an allgemein gültige Moralnormen und Erkenntnisse angepasst worden.
Wale sind keine Fische, das Universum inklusive der Menschen ist nicht in 7 Tagen entstanden usw.
Die Bibel ist eine Sammlung von Gleichnissen aus alter Zeit. Deren Ziel ist gewiss nicht, alles genau wörtlich zu nehmen, sondern Verhaltensgrundsätze zu erkennen.
Beispiel aus einer Bibelfassung:
Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen und du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört.
Das heißt nicht, dass Sklavenhaltung noch legitim ist, Du sollst hier ein Prinzip erkennen, dass Du anderen nicht ihr Eigentum streitig machen sollst.
Die Beispiele aus dunklen Zeiten der Menschheit muss man schon hinterfragen dürfen, inwieweit sie der Nächstenliebe gerecht werden, sonst kann man unmöglich ein guter Christ sein.
Römer 12:2 und passt euch nicht diesem Weltlauf an.
Der Vers sagt nicht das aus, was Du gerne hättest:
"Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene."
Dieser Vers ruft uns auf zu prüfen was der Wille Gottes ist. Würde alles abänderbar in der Bibel stehen, wäre dieser Vers falsch. Daher..
Wieso sagen Christen wenn man sie auf homo-ehe anspricht selbst das die Bibel nicht mehr zeitgemäß ist
...kann man prüfen was der Wille Gottes ist und zum Ergebnis kommen, dass die Bibel nicht in manchen Punkten mehr zeitgemäß ist. So wie es uns Jesus selbst bereits (zB on der Bergpredigt) vorgemacht hat.
das Wort Gottes ist doch nicht zeitlich limitiert?
Das Wort Gottes ist in Christus Mensch geworden, es ist jedoch nicht in der Bibel Schrift geworden. Sie ist weder vom Himmel gefallen, noch von einem Engel in einer Höhle diktiert worden.
Die Bibel ist also ein Werk bei der Dinge wie Entstehungszeit und -ort von Texten eine enorm wichtige Rolle spielen. Daher sind wir in Röm 12,2 (und auch in 1Thess 5,21) dazu aufgerufen zu prüfen.