Wieso legen Wasserschildkröten ihre Eier an Land und nicht im Wasser ab?

9 Antworten

Weil das Amniotenei an das Land angepasst ist. Amnioten sind alle Landwirbeltiere (Tetrapoda) mit Ausnahme der Amphibien (Lissamphibia), also die Sauropsiden und auch die Säugetiere. Namensgebend und charakteristisch für sie ist eine zusätzliche Eihaut, das Amnion (auch Schafshaut genannt). Das Amnion bildet eine Höhle, die mit Flüssigkeit gefüllt ist; sozusagen ein privater Pool und Wasservorrat für den Embryo. Säugetiere legen zwar keine Eier, aber ein Amnion bilden auch sie. Es ist eine der drei Fruchthüllen (die beiden anderen sind Dottersack und Allantois; ersteren haben auch Fische und Amphibien, letzteren haben ebenfalls nur die Amnioten, er ist so etwas wie die embryonale Harnblase).

Zum Schutz vor Austrocknung haben die Amnioteneier eine Hülle. Bei vielen Arten ist sie zusätzlich noch mit einer harten Kalkschale versehen. Bei den Schildkröten ist die Eischale hingegen derb-ledrig. Die Eischale ist luftdurchlässig, denn der Embryo muss atmen können. Das ist ein Grund, weshalb Wasserschildkröten ihre Eier an Land legen. Im Wasser würde der Gasaustausch nicht funktionieren, der Embryo würde ersticken.

Auch würden die Eier im Wasser verpilzen und der Embryo absterben.

Und schließlich brauchen die Eier der Amnioten Wärme, damit sie sich entwickeln können. Im Wasser wäre es zu kalt. Wenn du dir mal Fischeier anschaust, dann schlüpfen die kleinen Larven schon nach wenigen Tagen. Sie sehen dann noch ziemlich "unfertig" aus, sogar den Dottersack kann man noch sehen. Amnioten sind beim Schlüpfen schon weitgehend "fertig" und brauchen dementsprechend länger. Das geht nur, wenn es ausreichend warm ist.

Übrigens: bei den Wasserschildkröten bestimmt die Bruttemperatut auch das Geschlecht. Bei Temperaturen unter 31 °C schlüpfen mehr Männchen, bei Temperaturen darüber mehr Weibchen. Für Schildkröten kann der Klimawandel deshalb zur Gefahr werden, weil durch die steigenden Temperaturen immer mehr Weibchen und immer weniger Männchen schlüpfen. Das führt zunehmend zu einem Geschlechterungleichgewicht und zu einer niedrigeren Fortpflanzungsrate.

Tja und dann sind die Eier im Sand vergraben zumindest etwas sicherer als sie es im Wasser für alle Räuber gut sichtbar wären.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das hat viele Gründe:

Die Eier brauchen Wärme zum entwickeln, das Meer wäre zu kalt.

Schildkröten haben keine Kiemen, der Nachwuchs würde noch im Ei ersticken

Schildkröteneier hängen nicht zusammen wie Laich, sondern jedes Ei ist für sich, im Meer würden die einfach von der Strömung zerstreut werden.

So kann sichergestellt werden, das alle zur selben Zeit schlüpfen (Räubersättigung)

Sie brauchen den Weg von Brutstätte zum Meer, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.


Schneepelz697 
Beitragsersteller
 19.03.2025, 16:37

Danke für diese tollen Informationen.😃

weil sie im wasser davonschwimmen/von raubtieren gefressen werden

an land sind die eier viel sicherer

Weil Schildkröte Luft atmen und ihre Eier auch auf Luft/ land ausgelegt sind, die Überleben im Wasser einfach nicht ( ja ich weiß im Sand ist auch nicht so viel Luft aber ausreichend )Außerdem ist es vergraben im Sand weniger gefährlich als im Wasser.

Die Vorfahren der Meeresschildkröten waren welche an Land

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich seit frühester Kindheit mit Tieren

Hallo Schneepelz,

im Wasser würden die Eier Schaden nehmen und es käme keine Brut.

Die Reptielien die im wasser leben legen alle ihre Eier im Sand ab und lassen sie durch die Wärme in der Erde ausbrüten.

Hierbei spielt die Temperatur eine Rolle ob es männlein oder weiblein werden.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit 8J. war ich im Wald um Tiere zu sehen, beobachten