Wieso ist das Buch "Der Graf von Monte Christo" jetzt eigentlich so erfolgreich!?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es hat sicher auch damit zu tun, daß Alexandre Dumas als  Schriftsteller für Weltliteratur sehr bekannt ist, so daß es sich ergibt, das Buch auch zu lesen. Ich habe mich dazu hinreißen lassen, das Buch "Der Zauberberg " von Thoma Mann auch zu lesen, nachdem ich den Film gesehen hatte. Da muß ich aber sagen, daß es wohl auch zur Weltliteratur gehört, aber meinen Geschmack nicht finden konnte. Ich mußte mich zwingen, dieses Buch zu Ende zu lesen. Anders ist es jetzt bei den Bestsellern von Iny Lorentz. Nachdem ich die Verfilmung "Die Wanderhure" gesehen hatte, reizte mich auch das Buch, es war spannend, und so habe ich alle 4 Bücher hintereinander gelesen. Ich fand sie alle gut. Um noch einmal auf Deine Frage bzgl. des Grafen von Monte Christo zurück zu kommen, es ist die Art wie Dumas eben schreibt, interessant und erlebnisreich, deshalb ist auch das Buch so von wert. Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Lesen der Bücher, welche auch verfilmt wurden.  


fridafan 
Beitragsersteller
 03.05.2011, 19:47

Danke :)und auch danke für deine super Antwort und die Anregung zum lesen und anschauen der "Wanderhure" ;)

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Liesche  03.05.2011, 19:52
@fridafan

Danke auch für Deine Frage, hat mir gefallen, diese zu beantworten. DH!

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turalo  04.05.2011, 06:39
@Liesche

Du vergleichst Iny Lorenz mit Schriftstellern wie  Dumas und Mann? Das ist schon nahezu ein Sakrileg! Niemand wird den Namen Lorenz in zehn oder zwanzig Jahren mit Literatur verbinden, weil sie keine Literatur schafft, sondern Trivialliteratur schreibt.

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Liesche  10.05.2011, 16:42
@turalo

 Entschuldige, daß ich noch einmal zu meiner Aussage Stellung nehme. Du schreibst,  daß in  10 oder 20 Jahren niemand mehr "Lorentz" mit Literatur verbinden wird, hast Du schon etwas von den Beiden gelesen, sie haben in ihren Romanen sehr viel Wissen über das Leben im Mittelalter, wovon ich bisher keine Ahnung hatte. Dieses Wissen ist belegt aus geschichtlichem Hintergrund. Ich habe mir Literatur beschafft, um mir Klarheit zu verschaffen, was ist Roman und was stimmt aus der Zeit. Ähnlich ging es mir mit den Hebammenromanen von der Sabine Ebert, wo ich noch auf die Fortsetzung warte (ist nicht verfilmt). Auch bei Alexandre Dumas ist Wirklichkeit und Roman miteinander verbunden. Auch Hedwig Courths Mahler ist nicht in Vergessenheit geraten, obwohl hier wie auch bei Karl May viel Illusion vorhanden ist.  Auch Literaten der Weltliteratur verblassen, wenn sie nicht mehr erwähnt werden, so habe ich seit Jahren nichts mehr von Stendhal gehört, damals als der Film "Die Kartause von Parma" lief, war auch die Nachfrage nach dem Buch groß, auch "Rot und Schwarz"! Könnte nicht auch eine Buchreihe von heute noch in vielen Jahren gefragt sein?

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Das Buch ist nicht einfach irgendein Buch, es ist Weltliteratur.

Und es war schon immer ein erfolgreiches Buch.

Ich kann Dir nur abraten, zu jedem Film das Buch zu lesen, oder umgekehrt. Du wirst so enttäuscht sein. Du liest ein gutes Buch, schaust dazu den Film - und ärgerst Dich. In Deiner Phantasie sehen die Personen anders aus, die Landschaft hast Du Dir anders vorgestellt, es fehlen Handlungsstränge usw.

Ich  mache das nicht mehr, entweder Film oder Buch, nicht beides.

Außer: Vom Winde verweht; Ben Hur; Der Graf von MonteChristo;

Hallo fridafan

die Anwort ist einfach in dem Buch selbst zu finden:

Der Graf von Monte Christo ist das spannendste und faszinierendste Buch das ich je gelesen habe! Ich habe das Buch in den letzten 50 Jahren wohl mehr als zwanzig Mal gelesen und auch heute lese ich noch gerne darin, manchmal nur kapitelweise. Die Geschichte ist einfach grandios geschrieben und Dumas arbeitet die Charaktere so plastisch heraus, dass man förmlich ihre Physiognomien zu erkennen meint! Keine der vielen Verfilmungen kommt an die atmosphärisch dichten Schilderungen Dumas heran! Ebenso entführt Dumas den Leser immer wieder in fremde Welten und Zeiten, die für die heutigen Menschen kaum noch vorstellbar sind. Am eindrucksvollsten die Szenen zu Beginn im Gefängnis Chateau If: Mit dem grandios dargestellten Abbe Faria, der Beschreibung der Geschichte und Herkunft des Schatzes der Familie Spada und der Erziehung Dantes, vom einfachen Seemann und naiven Gefangenen, zu einem gebildeten Edelmann. Danach die spektakuläre Flucht im Leichensack des Abbe Farias und dann, in dem kleinen Schmugglersegler "Jeune Amelie" des Patrone Baldis, über das Meer nach Italien! Nie erstrahlte mir das Azur des Mittelmeeres leuchtender als in diesem Kapitel! Ebenso phantastisch auch die Episoden in der märchenhaften Grotte auf der Insel Monte Christo, man riecht förmlich die Haschischpfeifen und spürt die knöcheltiefen Teppiche unter den Füßen. Die grotesken Karnevalsszenen in Rom, mit der grausamen Schilderung der Hinrichtung, der kleine Abstecher über den Banditen Luigi Vampa und dann die perfide ausgeklügelte Rache Edmond Dantes/Graf von Monte Christo, mit dem Sturz seiner Feinde in Paris. Eine Anlehnung an die Geschichten aus 1001-Nacht ist teilweise unverkennbar und auch wohl so gewollt! Die von Dumas dann geschickt eingeführten Pseudonyme, deren sich der Graf von Monte Christo/Edmond Dantes zur Ausführung seiner Rachepläne bedient, wie „Sindbad der Seefahrer“, „Abbe Busoni“, und „Lord Wilmore“, sind ebenso erwähnenswerte Figuren mit eigenständigen Profilen! Auch die später eingeflochtenen Erzählungen, wie die Leidensgeschichte der Haydee und Ihres Vaters, des Paschas von Janina, ebenso wie die Entwicklung der Figur des Intendanten Bertuccios, sind fast schon eigenständige Nebenhandlungen, ähnlich wie die Geschichten in Tolstois „Anna Karenina“, die einen unvergesslichen aber auch teilweise sehr komplexen Gesamteindruck hinterlassen. Meisterhaft schildert Dumas hier wie der Graf von Monte Christo/Edmond Dantes die vielen Figuren zur Ausführung seiner Rachepläne instrumentalisiert! Mit am emotionalsten sind dann die Schlussszenen mit dem Wiedersehen mit seiner Verlobten Mercedes, im Hause seines verstorbenen Vaters in Marseille, auf dem Chateau If, mit dem Wärter in seiner alten Zelle und in der Grotte auf Monte Christo, mit dem Wiedersehen der totgeglaubten Tochter Villeforts, Valentin, und dem Sohn Morrels. Wunderbar - aber auch ein bisschen wehmütig stimmend - das Ende, ohne kitschiges (Film-) Happy End, jedoch mit dem schönen Schluss, dass die einzige menschliche Weisheit in den beiden Worten liegt: „Warten und Hoffen“! - Und dann spürt man eine leichte Traurigkeit - darüber dass die Geschichte zu Ende ist!

Was für ein großartiges Buch!

Hubert-Paul Martin Hamburg

simbad_martin@web.de

Naja, es geht dabei um unermessliche Ungerechtigkeit. Und das trifft doch auf unsere Welt auch zu. Vielleicht ist es deshalb wieder in.

Die Leute wollen das Buch verkaufen und da sagt man doch lieber nicht dass das Buch nur mittelmäsig ist


turalo  03.05.2011, 19:18

Das Buch gibt es schon so unendlich lange.

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