Wieso immer noch Feuerwehr-Sirene, obwohl doch alle Feuerwehrleute Piepser haben?

29 Antworten

Gerade auf dem Land sind viele Landwirte in der Feuerwehr. Diese sind unter Tags auf dem Feld unterwegs und haben oft keine Melder dabei. Außerdem ist die Netzabdeckung auf dem Land eher schlecht, was dazu führt, dass die Melder teilweise in bestimmten Gebieten gar nicht auslösen. Die Sirene ist über weite Gebiete hin für jeden hörbar und damit meiner Meinung nach immer noch ein sehr wichtiges Mittel zur Alarmierung.

Also in meiner alten Wehr lief aus mehreren Gründen IMMER die Sirene mit.

Erstens hatten nicht alle Kameraden einen FME

Zweitens arbeiteten mehrere Kameraden einer Nachbarwehr in der Nähe unseres Gerätehauses und haben somit schnell das LF8 besetzen können

drittens war es ein Ort mit sehr alter, extrem eng bebauter Substanz, d.H. ein Wohnhausbrand wurde fast immer auch zur direkten Gefahr für die anderen Wohnhäuser. Daher die Entscheidung der WEhrführung über die Sirene die Bevölkerung mitzualarmieren.

Wir hatten übrigens zweimal den Fall, dass Gehöfte in der Ortsmitte brannten und dass durch die Sirenenalarmierung eine gut Funktionierende Nachbarschaftshilfe bezüglich des auseinanderziehens und abtransportes brennender Heuballen Schnell vor Ort war und die FF sich auf die eigentlichen Löscharbeiten konzentrieren konnte.

Schon einmal an die "doppelte Sicherheit" gedacht ? Es soll Menschen geben die sich 2 Wecker stellen um auch wirklich pünklich auf zu stehen. So ist das mit den Meldern und der Sirene vieler Orts. Nach dem Ende des kalten Krieges waren die Siren dessen ursprüngliche Aufgabe das Warnen der Bevölkerung im Verteidigungsfall und bei Katastrophen war nicht mehr Notwenfig und "up to date;-)" Um die Bevölkerung bei "Feuer und anderen Notständen" zu warnen, war ein 1- minütiger Dauerton mit zwei 12 Sekunden langen Unterbrechungen vorgesehen. Mit diesem Signal wurden folglich auch die Freiwilligen Feuerwehren alarmiert. Vom Bundesamt für Zivilschutz wurde den Komunen die kostenlose übernahme der Sirenen angeboten, da vieler Orts die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren darüber sicher gestellt war. Auch mit den neueren technischen Entwicklungen (Funkmeldeempfänger) halten viele Komunen die Sirenen als 2. Alarmierungsweg weiterhin bereit. Entweder um bei einem evtl. Ausfall der Funkalarmierung noch auf die Sirenen zurück greifen zu können oder um bei großeren Schadensereignissen die Dringlichkeit zu unterstreichen und auch wirklich eine vielzahl von Einsatzkräften zu erreichen, da es ja sein kann dass der eine oder andere "Kamerad" gerade kein Empfang mit seinem Melder hat (Aufenthalt im Keller, spielt mit dem Kindern im Garten und der Melder liegt im Haus etc.)

  • es dient auch deiner Sicherheit, die eine Minute die du gestört wirst wirst du schon verkraften - denk an die Feuerwehrfrauen und -männer die in diesem Fall länger als eine Minute in ihrem alltäglichen Leben gestört werden -

In dem Ort wo ich arbeite, wird sogar jeden Samstag Punkt 12 Uhr der Probealarm durchgeführt.

Die gute alte Sirene gibt es wahrscheinlich deshalb, wenn die Piepser mal versagen.

In meiner ehemaligen Wehr wurde immer Mittwochs Nachmittag um 3 der Probealarm ausgelöst, um zu sehen, ob die Sirene im E-Fall auch funktioniert. Bei uns war es tatsächlich so, das die Sirene bei allen Einsätzen mitlief, und die Kameraden sich nur Nachts ab 22.00 Uhr aus Rücksicht auf die Otto-Normal-Zivilbevölkerung auf den Piepser verlassen mussten. Es sei denn, Es gab größere Einsätze, wie des öfteren schwere Verkehrsunfälle auf der Autobahn, wo es nicht selten zu Fahrzeugbränden kam. Relativ häuig waren auch Gerfahrguteinsätze. Mittlerweile bin ich in einer größeren Stadt in der Feuerwehr, wo sich komplett auf die Funkmeldeempfänger verlassen wird. Sirenen wurden auch hier abgeschafft, obwohl direkt durch die Stadt ein Fluss fließt. Schlecht für Flutkatastrophen.