Wieso gibt es kein externes Festplattengehäuse, das Thunderbolt 3 unterstützt?
Ich nutze eine Samsung SSD 850 Evo als externe Festplatte an einem MacBook Pro 2017. Ich würde gerne das Geschwindigkeitspotential der SSD so gut es geht ausnutzen. Momentan erhalte ich mit einem 2,5" USB 3.0 Case und mit einem direkten USB-Kabel (3.1 Gen 2) eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 240 MB/s. Wieso scheint es keine externen Festplattengehäuse zu geben, die Thunderbolt 3 unterstützen?
Wäre ein USB 3.1 Gen 2 Gehäuse wirklich die Lösung?
5 Antworten
Weil Thunderbolt über PCIe angebunden wird, wie etwa die 960 und die Standard SATA Platten nicht. Dafür gibt es aber eSATA.
Gar nicht, es müsste ja einen Controller für SATA/PCIe geben und das lohnt sich vermutlich für Hersteller nicht.
Es gibt Boards mit eSATA Anschlüssen und es gibt auch externe eSATA Gehäuse, darüber bekommst du auch die volle Bandbreite von SATA3.
Allerdings gibt es nicht besonders viele, da USB3.1 nur unwesentlich langsamer als eSATA ist & viel weiter verbreitet. Die Nische für Leute die SATA SSDs extern nutzen und denen die Transferrate von USB3.1 zu gering ist, ist nunmal sehr klein.
Für eSATA braucht es eigentlich keine Spezial-Boards. Das geht auch mit Verbindungen zu einem Slot-Blech, welche einfach direkt an einen SATA-Port und ggf. ans Netzteil gesteckt werden. Das ist wirklich günstiger als ein direkter Boardstecker.
hier ohne Strom-Anschluss für Geräte mit eigener Stromversorgung (ist auch sicherer):
https://www.amazon.de/DELOCK-Slotblech-intern-eSATA-extern/dp/B000OQZH3K
oder hier mit zusätzlichem Strom-Anschluss:
https://www.amazon.de/DELOCK-Slotblech-SATA-SATA-HDD-Power/dp/B001A5R7OG
Es gibt [...] externe eSATA Gehäuse, darüber bekommst du auch die volle Bandbreite von SATA3.
Wieso bekomme ich über USB 3.1 Gen2, das bis zu 10Gbit/s liefern kann nicht die volle Bandbreite von SATA3 (6Gbit/s)?
Das ist ja nett, mein Board hat schon einen Port verbaut, deswegen habe ich gar nicht an eine "Durchreiche" gedachte. Praktisch.
Dann bin ich doch mit einem USB 3.1 Gen2 Gehäuse gut ausgerüstet, da die SSD über SATA 3 sowieso nicht mehr als 6Gbit/s leisten kann.
Thunderbolt ist Apple und daher ein Nischenprodukt. Für Sonder-Lösungen investiert niemand so viel Geld und Zeit, wenn es niemals ein Massen-Produkt mit entsprechenden Verkaufszahlen wird.
USB 3.1 Gen 2 wird daher wohl die einzige vernünftige Option bleiben – oder eSATA.
Allerdings ist es genauso unsinnig eine Samsung SSD 850 Evo als externen Speicher zu verbauen. Sie ist zwar – bei entsprechend wenigen Schreibvorgängen – länger haltbar, als eine HDD, aber die Relationen rechnen sich bisher einfach nicht. Eine gute 3-4 TB HDD hingegen (z.B. WD Black) hält auch als externer Speicher – bei entsprechend guter Kühlung und Lagerung – weit über 15 Jahre und bietet überdies hinreichend Platz für zukünftige, immer größer werdende Speicherformate.
Also ist das hier kein Intel® Thunderbolt™-Anschluss?
https://www3.lenovo.com/de/de/laptops/thinkpad/p-series/ThinkPad-P50/p/22TP2WPWP50
https://www.heise.de/ct/hotline/FAQ-USB-3-1-und-Typ-C-2841822.html
Weil: "Thunderbolt ist Apple und daher ein Nischenprodukt." Ist wohl eher Intel wie auch Apple Computer.
Thunderbold hat es auch schon früher vereinzelt mal an Intel-PC's gegeben und hat sich doch nie wirklich durchgesetzt, zumal USB immer nachgezogen hat.
Thunderbolt wurde v.a. für (semi-)professionelle Audio Interfaces genutzt, die Alternative bei Windows- und Linux-PCs waren interne PCIe Karten, die aber praktisch nur in Studios und nicht von Einzelpersonen eingesetzt wurden. USB Interfaces haben eine deutlich höhere Latenz.
Inzwischen sind (z.B. durch den Razer Core) auch externe GPUs ein klein wenig weiter verbreitet (auch dank des Ultrabookbooms) und diese brauchen eine PCIe Anbindung.
Thunderbolt stammt ursprünglich aus einem Konsortium von Intel und Apple, konnte aber nur bei letzteren gewinnbringend vermarktet werden (weil s.o.), das ändert sich nun ein klein wenig, somit lohnen sich bei manchen Laptops (insbesondere mit starker CPU und flacher Bauweise) auch die Zertifizierung für Thunderbolt.
Vorerst beleibt es aber ein Nischenprodukt und für SSDs wird es wohl auch in Zukunft kaum genutzt, ein oder mehrere m.2 Steckplätze finden sogar in Ultrabooks Platz, eine SATA SSD kann nicht von PCIe profitieren und USB3.1 dürfte kaum langsamer sein, dazu ist es günstiger zu lizensieren und weiter verbreitet. Darüber hinaus gibt es noch den eSATA Standard...
Darüber hinaus gibt es noch den eSATA Standard...
Aber wie kann mir der eSATA-Standard weiterhelfen, wenn ich keine eSATA-Buchse am Rechner habe?
Du hast einen SATA-Daten-Anschluss am MoBo und SATA-Power-Anschluss am Netzteil und die kannst Du dann an ein eSATA-Slot-Blech anschließen, was es bereits für unter 10 EUR zu kaufen gibt. Das ist nichts weiter als eine Verlegung der internen Anschlüsse nach außen.
Es gibt Slot-Bleche mit mehreren eSATA-Anschlüssen oder welche mit einer Kombi aus eSATA und Power. Da musst Du schon wissen, was Du brauchst.
Ein externes Gehäuse mit eigener Stromversorgung benötigt keine Stromversorgung vom PC und damit ist der eSATA-Power-Anschluss überflüssig.
Mit dem Kombi-Anschluss kann man aber SATA-Disks ohne Gehäuse betreiben. Allerdings tut das einer HDD nicht gut, denn so überhitzt diese sehr schnell und lebt dann nicht mehr sehr lange damit. Diese Lösung ist eher eine Not-Lösung für einmalige und kurzzeitige Test-Zwecke.
Nur solltest Du beim Kauf auf den SATA-Kabel-Typ achten, denn es gibt auch günstige Kabel, welche nur für SATA-I ausgelegt sind, was dann natürlich keine SATA-III-Geschwindigkeit zulässt, falls MoBo und Disk/-Gehäuse dies unterstützen.
Das ist für mich leider alles nicht relevant, da ich – wie in der Fragestellung erwähnt – keinen Tower und kein Motherboard mit SATA-Anschlüssen habe. Ich möchte auch keine HDD extern betreiben, die sich auf Dauer überhitzen kann. Danke trotzdem für deinen ausführlichen Kommentar.
Ach, sorry, da habe ich nicht aufgepasst. Ja, da ist nicht mal Platz für einen "Selfmade-Ausgang".
Dennoch ist es unterm Strich eigentlich sinnlos das letzte bisschen Geschwindigkeit rauszuquetschen. Selbst USB 2.0 ist für reine Nutz-Daten-Speicherung und -Abruf (also kein Arbeits-Daten-Cachen) völlig hinreichend. Ich nutze für meine Backups auch noch ein USB 2.0 Gehäuse. Das ist zwar zum Kotzen beim Defragmentieren, aber davon abgesehen ist es OK, weil ich das sehr selten nutze.
Ich weiß jetzt nicht, wie sich z.B. auch der FAT32-Treiber (als Standard-FS für ext. Medien) unter MacOS verhält, aber das ist unter Win5++ bereits per se eine erhebliche Bremse im Vergleich zu NTFS und das hat weit mehr zu organisieren als FAT32. Ich habe keine Ahnung wieso, ist aber so.
Es ist nicht immer leicht und es gibt viele Baustellen, die ausbremsen können. Da kannst Du auch die beste Hardware haben, wenn die Software nicht mitspielt, ist das Ergebnis dennoch unbefriedigend – in den Benchmarks. Ich glaube aber kaum, dass Du einen merkbaren Unterschied zwischen USB 3.0, Thunderbolt 3 und USB 3.1 spüren wirst.
Danke erneut für Deine Antwort! Ich betreibe die SSD gerade in einem USB 3.0 Case, das UASP nicht unterstützt. Ich erreiche ca. 250 MB/s Lese- und Schreibrate. Daher verspreche ich mir von einem USB 3.1 Gen2 Case schon eine merkbare Leistungsverbesserung. Habe in einigen Rezensionen gesehen, dass die 540 MB/s der 850 EVO nahezu voll ausgereizt werden.
Thunderbolt 3 wird ebenso bei PCs implementiert, daher schätze ich diesen Anschluss nicht als Nischenprodukt ein. Ein nativer USB 3.1 Anschluss ist bei Rechnern auch nicht gängig und trotzdem gibt es externe Peripherie dafür.
Die SSD hatte ich als interne Festplatte im Einsatz und möchte sie nun als externes Medium weiter einsetzen. Daher meine Frage.
Auch im PC-Sektor bleibt Thunderbolt eine Nischenlösung. Zudem wird eine extra Karte benötigt, was es noch unattraktiver für den normalen Consumer Market macht.
USB 3.1 findet derzeit sicherlich auch keine breite Implementierung in Rechnern, ist aber der nächste USB-Standard und wird in Zukunft auch wieder USB 3.0 ablösen. Daher gibt es ja auch inzwischen USB-3.1-fähige Geräte, um diesen nächsten Schritt einzuleiten. Doch zunächst muss halt die derzeitige USB-3.0-Schiene hinreichend gewinnbringend vermarktet worden sein.
Wenn Du die SSD vorher bereits als System-Disk benutzt hast (wie es halt die Meisten gemacht haben), dann ist sie ohnehin kaum noch für den dauerhaften Speichereinsatz geeignet. Dann kannst Du sie auch gleich intern als SATA-III verbaut lassen und weiter als schnelle System-, Swap- und/oder Cache-Disk verbraten, bis sie dann auch den Geist aufgibt. Das ist übrigens auch ein zusätzlicher Geschwindigkeitsgewinn, wenn die temporären Daten nicht nur über einen SATA-Kanal laufen, sondern über zwei oder mehrere.
Es ist mir nicht mehr möglich, die SSD als System-Disk einzusetzen, da jener Rechner nicht mehr im Einsatz ist. Die einzig übrige Möglichkeit für mich ist der externe Einsatz, aufgrund dessen ich wenigstens die höchste Geschwindigkeit herauskitzeln möchte.
Gibt es doch.
Das sind alles (große) Gehäuse, in die bereits SSDs eingesetzt sind. Daher auch die stattlichen Preise. War auf der Suche nach einem (kleinen) portablen Gehäuse ohne Datenträger. Danke trotzdem.
Das hier soll es können:
https://www.startech.com/de/HDD/Gehause/USB-C-SATA-Gehaeuse~S251BU31C3CB
Steht zumindest unter den technischen Daten, dass es USB 3.1 Gen 2 unterstützt.
Danke, solche Gehäuse (USB 3.1 Gen 2) gibt es einige, ich war auf der Suche nach einem Gehäuse, das Thunderbolt 3 unterstützt.
Im Heise Artikel steht ja das hier:
Intel versteht Thunderbolt 3 als Rundum-sorglos-Paket. Sprich: Ein Thunderbolt-3-Port hat immer die Form einer USB-Typ-C-Buchse, spricht Super Speed Plus, kann nach USB Power Delivery schnell laden und DisplayPort liefern. Thunderbolt unterstützt er natürlich obendrein.
Dazu hat Intel den Chip Alpine Ridge entwickelt, der Thunderbolt- und USB-Host-Controller in einem ist. Lediglich für die Schnellladeschaltung braucht er noch Zusatzchips. Aber auch hier lauert wieder ein Fallstrick: Manche Board-Hersteller verwenden den Alpine-Ridge-Chip nur als USB-Host und lassen seine Thunderbolt-Funktionen brachliegen.
Nur mal aus Interesse, weil ich mich letztens mit USB-3.1-G2, TB2, TB3 beschäftigen musste: Macht es denn bei USB-3.1-G2 einen Unterschied ob es "10GBit/s Super speed plus" oder "10GBit/s Thunderbolt 3" heißt?
Bezieht sich deine Frage nur auf die Datenrate, die theoretisch möglich ist? Grundsätzlich sind ein USB 3.1 Anschluss und ein Thunderbolt 3 Anschluss zwei Paar Schuhe.
USB 3.1 G2 unterstützt bis zu 10 GBit/s, Thunderbolt 3 bis zu 40 GBit/s. Das ist aber für das externe SATA-Festplatten-Thema nicht interessant, da SATA 3 nur bis zu 6 GBit/s unterstützt, daher ist man mit einem USB 3.1 G2 Gehäuse gut ausgestattet.
Die Bezeichnung "10GBit/s Thunderbolt 3" scheint mir kein vollwertiger Thunderbolt 3 Anschluss zu sein?
Ah, verstehe. Danke für die Info. Das Gehäuse kann dann kein TB3 sondern nur "USB Superspeed+, 10Gbit/s.
Die schnellste Datenträgerschnittstelle soll wohl SAS-4: 22.5 Gbit/s werden. Ob das als einzel Datenträger Sinn macht ist aber eine andere Frage.
In meiner beruflichen Umgebung sind zwischen 200MByte/s bis 2GByte/s bei RAW Filmdaten Bearbeitung mit Auflösungen zwischen HD - UHD 4K gefragt, aber ohne RAID Verbund nicht machbar.
Ich nutze eine Samsung SSD 850 Evo als externe Festplatte an einem
MacBook Pro 2017. Ich würde gerne das Geschwindigkeitspotential der SSD
so gut es geht ausnutzen. Momentan erhalte ich mit einem 2,5" USB 3.0
Case und mit einem direkten USB-Kabel (3.1 Gen 2) eine Lese- und
Schreibgeschwindigkeit von 240 MB/s.
Bau die SSD ein ,sofern das möglich ist oder lass es einfach sein.
Bei vielen neueren MacBook Modellen ist ds Innenleben dermaßen verklebt, verlötet und entsprechend verbaut ,das es schwierig ist selbst den Speicher zu wechseln da er bei einigen Modellen fest Verlötet ist. Alternative wäre sich ein normales Notebook zu holen und z.B. über G/Bit Lan Anschluß oder WLan die Daten zu Übertragen.
Ich möchte und kann die SSD nicht einbauen. Was meinst du mit "einfach lassen"? Natürlich möchte ich die SSD trotzdem verwenden und die bestmögliche Option finden.
Was wäre für mich also der smarteste Weg, die 850 am Thunderbolt 3 Anschluss zu nutzen?