Wieso gibt es in Deutschland keine aktive philosophische Diskussionskultur? Ist Philosophie eher etwas, was man nur für sich macht?

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Was Philosophie ist, stellt bereits an sich ein philosophisches Problem dar. Zudem gibt es Philosophen, die es vorziehen zu monologisieren, anstatt sich einem philosophischen Diskurs zu stellen. Philosophie ist jedoch stets ein kritisches Denken, das darauf abzielt, alles radikal zu hinterfragen. Kritik an sich scheint jedoch in Deutschland oft negativ konnotiert zu sein, und viele Menschen können nicht immer zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik unterscheiden, sodass sie sich bei Widerspruch oft gleich persönlich angegriffen fühlen. Wer sich jedoch der Philosophie widmen möchte, muss bereit sein, sich in einem rational argumentativen Diskurs von stichhaltigeren Argumenten überzeugen zu lassen. Leider sind jedoch nur wenige dazu bereit, da sie zu sehr an ihren subjektiven Meinungen und Ideologien festhalten und nicht gewillt sind, diese zu selbstkritisch zu überdenken und gegebenenfalls auch zu revidieren. Dies spiegelt sich auch in den sozialen Medien wider, wo philosophische Diskussionen häufig in monologische Statements abgleiten oder sich sogar zu erbitterten ideologischen Kämpfen entwickeln, so dass man in solchen philosophischen Foren nicht gerne aktiv ist.

Es ist zu schwierig. Philosophie ist eine Wissenschaft, Geisteswissenschaft.