Wieso gibt es "hässliche" Menschen die niemand will?

Hässliche Menschen unter sich... - (Liebe, Psychologie, Frauen)

14 Antworten

Hallo,

also ich habe dazu zwei Antworten. Die erste sehr neutral und die zweite etwas innerlich sauer...

- Ja, es hat einen Evolutionspsychologischen Sinn. Zumindest findet die Psychologie immer einen. Wenn unangenehmes Aussehen dafür sorgt, dass jemand keinen Partner findet und keine Nachkommen zeugt, dann würde die Ev.Psych hier gucken, wie das Erbmaterial aussieht und ob es quasi ein darwinistisches Ausdünnen bedeutet. Nicht jedes Küken ist kräftig und begünstigt genug, um zu überleben. Andererseits hat es einen erheblichen Vorteil (so denkt man auch über den evolutionären Sinn von Homosexualität): Wenn jemand keinen Partner findet, wird er sich vielleicht eher um den Rest der Familie kümmern. Also auch um die Kinder des Bruders/ der Schwester. Der hässliche Mensch investiert folglich nicht in seine eigenen Nachkommen, aber dennoch trägt er einen großen Teil zu der Evolution bei, quasi passiv bzw. über Bande. Dazu gab es auch einen Fachbegriff, der mir grad nur nicht einfällt. :D

- und die zweite Antwort, die mich etwas ärgert: Mittlerweile kippt das Bild der Ästhetik. Der Makel wird schön. Also das neue Ideal lautet: Defizite sind toll. Jetzt kauft man sich einbeinige Hunde, die humpeln an der Leine hinterherhinken und auch noch Straßenhunde aus Bulgarien sind - nur um sich selbst als Gutmenschen zu inszenieren. Ich zum Beispiel klammer Dinge wie Altruismus komplett aus - in meiner Sparte der Psychologie gibt es immer auch einen Selbstnutzen. Das Obdachlosenmagazin wird auch nicht gekauft, um Obdachlosen zu helfen, sondern um sich selbst einen kleinen Ablassbrief zu kaufen. Und das ärgert mich sehr: dass die Menschen nicht reflektieren, weshalb sie etwas tun, sondern sich alle in einer Blase hübscher sozialer Erwartungen suhlen und gegenseitig begutheißen.

Das stimmt einfach so nicht.

Es gibt Menschen von "bildschön" bis "wenig ansehnlich", die gegen ihren Wunsch Singles sind - wobei jemand, den der eine schön findet, der andere noch lange nicht schön findet und jemand, den einer "hässlich" findet, ein anderer eben nicht hässlich findet.

Wer "Drecksarbeit" machen muss, das hängt nun überhaupt nicht von der Schönheit ab, sondern von Begabungen, Bildung, Arbeitshaltung, Zuverlässigkeit, sozialen Fähigkeiten und vielem mehr, aber von Schönheit gewiss nicht.

(Und auch bei der Partnersuche ist längst nicht jeder ausschließlich auf Oberflächlichkeiten fixiert.)


Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 22:13

Auch was Kleidung betrifft können gewisse Menschen fast alles tragen ohne dabei lächerlich zu wirken ander jedoch nicht. Was auch sehr stark von den körperlichen Proportionen abhängig ist.

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Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 21:58

Und die Sympatie hat nichts mit dem Aüsserlichen deines Gegenübers zu tun, bist du sicher? Auch wenn dus nicht wahrhaben willst aber der erste Eindruck spielt dabei eine wichtige Rolle und dieser hängt nun mak von Aüsserlichkeiten ab!

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landregen  01.10.2015, 22:00
@Hallihallo69

Das wird oft gesagt, ja, und es mag auch stimmen für Menschen, die eben auf Äußerlichkeiten fixiert sind. Es gibt aber sehr viele Menschen, die einen sehr komplexen Zugang zu ihren Mitmenschen haben. Da ist das Äußerliche von untergeordneter Wichtigkeit. Mehr als die Physiognomie fällt auf, wenn in der Kleidung massive Unstimmigkeiten auffallen.

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Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 21:48

Eben das bringen ja beide Bewerberinnen bereits alles mit und du bist dir nicht schlüssig welche du anstelken sollst!
Solche Situationen gibt es leider zu hauf und mit guten Aussehen bist du im Lenen eunfach priviligierter als "normale" oder "hässliche".

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landregen  01.10.2015, 21:49
@Hallihallo69

Das wird erst in einem ausführlichen persönlichen Gespräch deutlich und zwar so differenziert deutlich, dass es nie einen Gleichstand geben kann.

Ich habe damit Erfahrung und weiß aus der Praxis, wovon ich rede.

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Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 21:38

Stell dir mal vor du bist Personalchef einer Firma und suchst kompetente Mitarbeiterinnen die Kundenkontakt haben. Dabei hast du die Dossiers vin zwei gleichwertigen Bewerberinnen vor dir die bei dir vorstellig wurden. Die eine sehr attraktiv und die andere eher "Durchschnitt" welche wählst du aus?

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landregen  01.10.2015, 21:40
@Hallihallo69

Den, mit dem die Chemie eher zu stimmen scheint, der sympathischer wirkt, kooperativer, gesprächsbereit, zugewandt, freundlich und aufmerksam, transparent im Handeln, den, der seine Kollegen wahrzunehmen scheint, der in der Lage ist, auf Situationen und meine Anordnungen einzugehen, den, der eine solide, gut begründete eigene Meinung hat und sich auch traut, diese in angemessener Situation und angemessener Form vorzubringen usw.

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Das kann man nicht pauschalisieren.
Menschen, die du "hässlich" findest, finden andere vielleicht schön.
Schönheitsideale ändern sich mit der Zeit, was heute als schön gilt, ist in 200 Jahren womöglich total verschrien.
Menschen, die du nicht schön findest, dann aber näher kennen lernst und sie magst, findest du dann ganz bestimmt doch irgendwie schön, weil Schönheit nunmal (schonmal für mich) großteils eine Charaktereigenschaft ist.
Natürlich gibt es Menschen, die aufgrund von bspw. Verletzungen "entstellt" sind, was aber noch lange nichts mit "Hässlichkeit" zu tun hat.
Das Menschen keinen Partner finden können, liegt sehr oft (oder immer) an ihnen selbst, man muss erst sich lieben können, um auch Liebe von Außen zu empfangen. :)

Es gibt mittlerweile die Soziokulturelle Evolution. Dabei sind körperliche Merkmale nicht mehr entscheidend. 


Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 22:17

Wieviele Akademiker kennst du denn die diese durch Bildung gewonnene Sozialkompetenz zum Wohle der Menschen nuzen wollen und nicht für die eigene Bereicherung?

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kubamax  01.10.2015, 23:17
@Hallihallo69

Oh Gott, ich habe gesagt "nicht nur aus akademischen Wissen" (das Wort Bildung habe ich nicht gesagt). Von persönlicher Bereicherung ist auch kein Wort gefallen. Ich wollte das Wort Herzensbildung in den Vordergrund rücken. Und jetzt nerv weiter, wenn es Dir gut tut.

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Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 21:44

Tja aber die setzt wieser eine gewisse Bildung voraus und eine gewisse Sozialkompetenz. Wenn du duch in unserer tollen Welt umschaust findest du diese Kompination leider nicht all zuoft.

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kubamax  01.10.2015, 21:52
@Hallihallo69

Was findet man dann oft? Und was für eine Kombination? Sozialkompetenz ergibt sich aus "Bildung", nicht nur aus akademisches Wissen (Herzensbildung, was immer das auch sein mag)

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Das "Hässlichkeit" unattraktiv wirkt hat tatsächlich biologische Hintergründe.

Verwachsungen und Missgestaltungen des Körpers, bei  uns Menschen speziell im Gesicht, sind Anzeichen genetischer Defekte. Da wir von Natur aus darauf programmiert sind gesunde Kinder zu bekommen, schrecken uns solche Verformungen ab. Das Risiko wäre groß dass die Kinder ebenfalls genetische Defekte bekämen und oft ging in der Natur Hässlichkeit mit eingeschränkter Überlebensfähigkeit einher.

Nehmen wir zum Beispiel Menschen mit Down-Syndrom. Ganz objektiv und ohne sie diskriminieren zu wollen, wirken diese auf den ersten Blick auf andere unattraktiv.

Und tatsächlich sind sie in ihrer Überlebensfähigkeit stark eingeschränkt. Würden wir noch in freier Wildbahn leben, würden solche Menschen kaum älter als 4 werden können.

Im Laufe der Zeit wurde das Überleben immer unwichtiger, dennoch behalten wir durch die Jahrtausende bis heute einige Punkte die wir immer als attraktiv(er) empfinden, welche ihren Ursprung nach wie vor im Überleben haben:

Beim Mann:

.) Größe (groß=stark=besseres Überleben)

.) Scharfe Gesichtszüge [in Krisenzeiten] (wirkt bedrohlich und stark)

.) Weiche Gesichtszüge [in "fetten Jahren"] (Wirkt zärtlich und attraktiver um Kinder großzuziehen)

Bei der Frau:

.) Große Brüste (bedeuten viel Milch für Kinder)

.) weites Becken (erleichtert die Geburt "gebärfreudiges Becken)

Bei beiden Geschlechtern:

.) schönes und volles Haar (Hautkrankheiten zeigen sich zumeist als erstes in Haarausfall und fettigen Haaren)

.) große Augen (vermitteln Sozialfähigkeit)

.) Aufrechte Haltung (Krankheiten und Verletzungen schwächen den Menschen und lassen ihn gebückt oder gekrümmt stehen, außerdem zeugt eine aufrechte Haltung von Selbstsicherheit)

.) Annähernd symetrische Körper und Gesichtshälften (Zeichen guten Genmaterials)

hoffe ich konnte deine Frage beantworten.


Hallihallo69 
Beitragsersteller
 01.10.2015, 21:51

Entlich mal eine fundierte Antwort!

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Andrastor  01.10.2015, 22:15
@Hallihallo69

danke dir, freut mich wenn ich helfen konnte. Frag ruhig, falls es noch Unklarheiten gibt :)

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