Wieso gibt es eigentlich für unklug kein undumm als Gegenteil?
8 Antworten
Kleine Anekdote: Ein Schulkollege („Klassenclown“) hatte die Angewohnheit, manchmal Leuten in anerkennendem Tonfall zu sagen „Du bist nicht undumm“. Einige merkten es nicht und nickten dazu, womit sie die Aussage glänzend bestätigten.
Unklug ist ein Euphemismus, um das drastische Wort (in diesem Fall "dumm") nicht so harsch zu benutzen. In die andere Richtung braucht es so etwas nicht, da es eher als Kompliment gesehen wird.
Aber ich kenne auch Leute, die "undumm" oder "unschlecht" sagen.
Das ist nicht dumm und auch nicht schlecht, wenn man negatives verneint. Wir in Schwaben machen das immer schon so. Wir sagen nicht: „Hasch koin schlechta Tag erwischt, oda?“ (Hast du keinen schlechten Tag erwischt, oder?“)
Weil Klugheit eine erworbene Eigenschaft ist, Dummheit ist aber angeboren.
Daher kommt doch auch der Spruch: Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens.
Gegen Unkluges kämpft sogar die höchste Undummheit vergebens., soll heißen: gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt selbst die höchste aller Klugheiten nicht an.
Ich und einige andere sagen für „undumm“ manchmal „gar nicht mal so blöd/doof/dumm“. Das ist dann wirklich (zumindest zu einem gewissen Grad) anerkennend gemeint.
Nicht zu jedem Wort muss es unbedingt ein Wort mit un davor geben.